Spitzer spitzen (7¾)
Neu von KUM: Der Langkonus-Spitzer Masterpiece. – Sobald ich ein Exemplar habe und etwas Zeit finde, stelle ich es hier vor.
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Die Jagd nach dem langen Konus
Neu von KUM: Der Langkonus-Spitzer Masterpiece. – Sobald ich ein Exemplar habe und etwas Zeit finde, stelle ich es hier vor.
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KUM, der Hersteller u. a. des 400-5L, entwickelt einen neuen Langkonus-Spitzer. Hier die Spitze im Vergleich (oben: Neuentwicklung, unten: Automatic Long Point):
Deutlich zu erkennen ist die noch längere Spitze beim neuen Modell. Während der Automatic und der 400-5L einen Winkel von 19° schneiden, entnehme ich diesem Foto einen Winkel von knapp unter 17° – ein beeindruckender Wert! Auf die Markteinführung, deren Termin ich nicht kenne, sowie die Spandicke und die Qualität des neuen Spitzers bin ich gespannt.
Danke an KUM für das Foto!
Anm.: Das für einen solch kleinen Winkel notwendige Messer muss eine längere Schneidkante haben und erfordert dadurch einen höheren Kraftaufwand. Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang ist das im Juni 2010 von KUM Irland angemeldete Patent „Spitzer mit konturgeschliffenem Schälmesser“ (DE102010031916), das ein Schälmesser mit „Wellen-, Zacken- und/oder Sägeschliff“ beschreibt. Laut Patentschrift reduziert sich durch den Konturschliff der Kraftaufwand zum Anspitzen des Stifts; zudem verringert sich die Gefahr, dass das Mantel- oder Minenmaterial beim Spitzvorgang splittert.
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Der Langkonus-Spitzer KUM 400-5L war sehr früh mein Favorit, bis mir sein dicker Span aufgefallen ist und ich von ihm abgekommen bin (Versuche, den Span durch eine Modifikation dünner zu machen, schlugen leider fehl). Im November jedoch hat der Schreibzeugkritiker dem 400-5L eine geringere Spandicke bescheinigt und mich neugierig gemacht. Seit kurzem habe ich nun zwei Muster des aktuellen KUM 400-5L.
Die Oberfläche dieser Exemplare ist seidenglänzend; ich vermute, sie wurde sand- oder glasperlengestrahlt (ein Fachmann sagte mir, dass dies auch die für das Magnesium typische Fleckenbildung beim Abbeizen verhindert). Zudem sind die Ecken und Kanten leicht abgerundet, was die Handhabung angenehmer macht. Dadurch wird der jetzige 400-5L in meinen Augen deutlich attraktiver.
Und der Span? Ja, der ist tatsächlich dünner. Bei einem schnellen Test kam ich auf mittlere Spandicken von 0,21 mm (STAEDTLER Noris 120, Jelutong) und 0,24 mm (STAEDTLER Noris 120, Kolorado-Tanne), und das sind sehr ordentliche Werte. Kurios ist allerdings, dass ich mit meinen – zugegebenermaßen beschränkten – Mitteln keine konstruktiven Änderungen feststellen konnte, auch nicht im direkten Vergleich mit einem älteren 400-5L; was den Span dünner macht, kann ich daher nicht sagen. Ich werde aber dranbleiben, und sobald ich mehr weiß, folgt ein Nachtrag.
Vielen Dank an KUM für die beiden Muster!
Anm.: Das Messer des 400-5L hat die Rockwell-Härte 62.
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Der Schreibzeugkritiker wirft einen genauen Blick auf den Langkonus-Spitzer KUM 400-5L. Dieser Magnesium-Spitzer hat mich vor vielen Jahren zunächst mit seinem langen Konus begeistert, dann aber wegen seines dicken Spans von etwa 0,39 mm auf andere Spitzer umsteigen lassen. Nun sieht es so aus, als sei der 400-5L überarbeitet worden, denn jetzt ist sein Span laut dem Schreibzeugkritiker nur noch 0,2 bis 0,25 mm dünn; auch sein Äußeres hat man wohl geändert, so dass er nicht mehr die für die Magnesiumlegierung typischen Flecken bekommt. Das klingt alles sehr gut, und so werde ich versuchen, ein Exemplar zu beschaffen, es unter die Lupe zu nehmen und hier zu zeigen.
Nachtrag vom 6.12.13: Ich habe KUM heute angerufen und erfahren, dass der 400-5L nicht überarbeitet wurde. – Der Name „KUM“ stammt übrigens von Adam Klebes und Fritz Mußgüller, die das Unternehmen 1919 in Erlangen gegründet haben.
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Ein großer Nachteil der mir bekannten Hand-Langkonus-Spitzer ist ihr dicker Span – 0,39 bis 0,48 mm sind etwa das Doppelte dessen, was sparsame Spitzer abtragen. Das ist zu viel.
Ich hatte die Idee, das Messer des KUM Long Point 400-5L mit haushaltsüblicher Aluminiumfolie zu unterlegen und so den Abstand zwischen Messer und Bleistift zu vergrößern. Nach einigen Versuchen bin ich zunächst bei acht Lagen und damit bei 0,12 mm geblieben. (NB: Meine Messwerte sind mit Vorsicht zu genießen, da mir kein professionelles Equipment zur Verfügung steht.)
Mit 20 Spitzvorgängen an einem STAEDTLER Mars Lumograph 100 (Zeder) kam ich auf eine durchschnittliche Spandicke von 0,17 mm – eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Wert des Spitzers von 0,39 mm. Allerdings ist ein solch dünner Span bei einem sehr stumpfen Bleistift ungünstig, denn dann gestaltet sich das Spitzen mühsam. Bei einer zweiten Testreihe mit vier Lagen Aluminiumfolie (zusammen 0,06 mm) betrug die Spandicke im Mittel 0,21 mm; immer noch ein sehr guter und eher alltagstauglicher Wert.
Ein solcher Eingriff ändert natürlich die Geometrie des Spitzers, und so schneidet das Messer nun nicht mehr bis zur Minenachse. Das obige Bild zeigt die Folgen bei 0,12 mm Aluminiumfolie, die jedoch ein Anschlag (Spitz-Stopp) vermeiden könnte.
Neben dem erheblich dünneren Span hat der so modifizierte Spitzer den Vorteil, dass er jetzt auch besser zum Glätten der Schnittfläche und zum vorsichtigen Nachspitzen genutzt werden kann (was übrigens etwas leichter fällt, wenn das Messer nicht mehr ganz neu ist). – Ich hatte zudem den Eindruck, als breche der Bleistift beim Spitzen weniger leicht ab, doch das bedarf weiterer Tests.
Eine fachkundige Änderung der Spitzer-Konstruktion sieht selbstverständlich anders aus, und so würde ich mich freuen, wenn KUM dem Long Point 400-5L eine Überarbeitung angedeihen ließe, die ihn sparsamer macht.
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Die früheste mir bekannte Erwähnung eines Spitzers, der spitzer spitzt als andere Spitzer1, findet sich im bereits genannten Katalog von Möbius+Ruppert aus dem Jahre 1938.
Der Artena Nr. 92, gefertigt aus der mir noch unbekannten Pressmasse „Moritul“2, ähnelt mit seiner sogenannten Bettstattform dem KUM 400-5L, der einen vergleichbaren Spitzwinkel produziert, aber auch dem M+R 202.
Die vergleichende Illustration lässt das Herz aller Langkonus-Liebhaber höher schlagen (und über die etwas verunglückte Perspektive hinwegsehen).
Auch wenn ich den Langkonus-Spitzer nicht mehr so oft und dafür die Kurbelspitzmaschine Carl Decade DE-100 um so öfter benutze: Den Artena Nr. 92 nähme ich sofort.
Nachtrag vom 27.5.11: Was verbirgt sich hinter „Moritul“?
„Moritul“ ist ein Phantasie-Materialname von M+R. Das 1972 eingetragene und bis 1992 genutzte Logo dieses Herstellers hatte zwischen M und R zwei Geodreiecke und ein Spitzloch, wobei letzteres zuweilen für ein „O“ gehalten und das Logo dann als „MOR“ gelesen wurde.
Eine bis in die 1950er Jahre übliche Bezeichnung für das heutige Polystyrol war „Trolitul“. Dieser Markenname der Dynamit Nobel AG lieferte die Zeichen „ITUL“, und so entstand der Name „Moritul“ für das Material der damaligen Kunststoff-Spitzer von Möbius+Ruppert.
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Einen interessanten Fund machte kürzlich Pencil Anna, eine sehr aufmerksame Leserin meines Weblogs, in einer Filiale der Drogerie-Kette Müller, und überraschte mich mit diesem zum Wochenende: Ein Dreifach-Behälterspitzer der Marke „TIKO“.
Aufgefallen war ihr an dem Modell der längste Schacht, und wie es sich zeigte, verbirgt sich darin ein Langkonus-Spitzer, auf den auch der kleine, in die Dose eingelegte Zettel hinweist. Die beiden anderen Schächte sind für Blei- und Farbstifte mit 6 bis 8 sowie 9 bis 12 mm Durchmesser vorgesehen.
Das Gerät trägt neben einzelner Ziffern drei aussagekräftige Kennzeichnungen. Am Einsatz finden sich „H.K. REG.NO. 0600172.1M005“ sowie „P.R.C. DESIGN NO. 200630051822.0“ und auf der Komponente für den Langkonus „TIKO“. Es fällt auf, dass der Doppelspitzer über geriffelte Griffmulden verfügt, also möglicherweise auch einzeln angeboten wird. Der Vergleich des Langkonus-Spitzers mit dem des „Paper and more“-Doppel-Behälterspitzers zeigt die exakte Überstimmung von Klinge, Schrauben und Befestigung – kein Wunder, hat der von REWE angebotene doch ebenfalls den Schriftzug „TIKO“. Bereits eine kurze Suche führt zur Wella Plastic Manufactory Limited, wo nicht nur diese beiden, sondern noch zahlreiche andere Spitzer und verwandte Produkte aufgeführt werden (darunter eine Kurbelspitzmaschine, in deren Spänebebehälter ein einfacher Handspitzer sitzt). Weitere Details liefert die globale Artikelidentnummer (GTIN, ehemals EAN) auf dem am Boden des Spitzers angebrachten Aufkleber; die Suche nach dieser im GEPIR (Global GS1 Electronic Party Information Registry) führt zu VALORO, einem Anbieter von Schreibwaren und Schulbedarf in Zirndorf. – Aber genug dazu und zurück zur Funktion des Geräts.
Der Langkonus-Spitzer im TIKO liefert am STABILO Opera 285 eine sehr saubere Spitze und hat in meinen gründlichen Tests die Mine nicht ein einziges Mal abgebrochen. Der Griff zur Messschraube bestätigt das Spitzergebnis des TIKO noch auf eine andere Weise, denn mit einer durchschnittlichen Dicke des Spans von 0,26 mm geht er vergleichsweise sparsam zu Werke.
Auch im direkten Vergleich mit dem KUM 400-5L und dem Carl Decade DE-100 macht der TIKO eine sehr gute Figur und kann überzeugen. Da man die gerade einmal 35 × 15 × 11 mm große Komponente sogar separat nutzen kann, bekommt man mit dem TIKO zudem den mit Abstand kleinsten Langkonus-Spitzer, der mir bisher untergekommen ist.
Die beiden anderen Schächte bieten das von den üblichen Spitzern bekannte Ergebnis und halten sich mit einem Spitzwinkel von 22° (Langkonus: etwa 17°) an die vom ISZ, dem Industrieverband Schreiben, Zeichen und Kreatives Gestalten e. V. mit Sitz in Nürnberg, ausgesprochenen Empfehlung.
Vielen Dank an Pencil Anna für diesen Spitzer!
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Mit einem sehr interessanten Hinweis auf einen bei toom erhältlichen Langkonus-Spitzer überraschte mich kürzlich Pencil Anna per E-Mail. Ein Blitz-Ausflug in die nächstgelegene Filiale zeigte, dass es sich bei besagtem Modell um einen Doppel-Gehäusespitzer handelt, der unter der REWE-Hausmarke „PAPER and more“ für 1,99 Euro angeboten wird.
Der unspektakulär blisterverpackte Spitzer ist in verschiedenen Farben erhältlich, wobei die Tönung des transparenten Deckels mit der Farbe des Unterteils korrespondiert (ein nettes Detail). Er misst 44 × 26 × 30 mm, wiegt knapp 13 g und trägt die Kennzeichnungen „TIKO“ auf der Innen- sowie „P.R.C. DESIGN NO. 99327980.5“ auf der Rückseite. Das laut Verpackungsaufdruck in China hergestellte Utensil hat den Recyclingcode 07/O, der keinen Rückschluss auf die verwendeten Kunststoffe zulässt.
Verblüffend ist die Ähnlichkeit dieses Spitzers zum Tombow KSA-121 (hier die schwarze Variante des letzteren):
Der genaue Blick zeigt jedoch deutliche Unterschiede, so z. B. bei den Abmessungen der Deckel, die sich nicht untereinander austauschen lassen oder bei den Bohrungen für die Schrauben der Klingen (die Dicken der letzteren unterscheiden sich übrigens um gut 0,1 mm, wobei der Tombow die etwas stärkeren Klingen hat).
Bei der Verarbeitungsqualität und den Gebrauchseigenschaften konnte ich jedoch keine signifikanten Unterschiede feststellen, und so ist das Modell von „PAPER und more“ eine empfehlenswerte Alternative zum hierzulande leider nicht erhältlichen Tombow KSA-121.
Danke an Pencil Anna für den Hinweis auf diesen Spitzer!
Nachtrag vom 23.4.09: Ein weiteres Foto der Ergebnisse, das die geringen Unterschiede verdeutlicht. Nach mehrfacher Nutzung beider Spitzer habe ich jedoch den Eindruck, dass der Tombow KSA-121 unterm Strich etwas gleichmäßiger spitzt.
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