Der Geist des Graphits
Aus der Rubrik „Die Geister, die ich nicht rief“: Eine Erscheinung auf dem Titel des Schulstift-Prospekts P. 699 der J.S. STAEDTLER Mars-Bleistiftfabrik in Nürnberg, vermutlich aus den frühen 1930er Jahren1.
Ein bisschen gruselig wirkt er ja schon, der schmale Herr in weiß, mit strammem Frack, steifem Hut, großem Stift und mahnendem Zeigefinger. Und sehe ich da auch noch eingefallene Wangen?
Er tritt wie durch einen Tunnel in die Szene und dient der überraschten, aber bemerkenswert gefassten Schülerin (oder ist’s ein Schüler?) den Bleistift „Noris“ an.
Wer möchte da nicht sofort bekennen, etwas auf schöne Schrift und zu diesem Zweck den Staedtler-Stift in der Hand zu halten?
Angesichts dieser beeindruckenden Überzeugungsarbeit kann der Viertelmond natürlich nur schmunzeln.
Bei mir aber hätte der Herr offene Türen eingerannt, lege ich doch schon lange Wert sowohl auf schöne Schrift als auch auf den Staedtler-Stift.
- Grund für diese Annahme ist der Umstand, dass der Broschüre eine auf den Juni 1934 datierte Preisliste beilag.↩