Handwerk
Den Staedtler-Stift benutzt auch mein Leser Kai, und was das Spitzen des Stifts mit dem Messer angeht, so macht ihm so schnell keiner etwas vor.
Marke von STAEDTLER, eingetragen 1901
Den Staedtler-Stift benutzt auch mein Leser Kai, und was das Spitzen des Stifts mit dem Messer angeht, so macht ihm so schnell keiner etwas vor.
„Hälst du was auf schöne Schrift, schreibe nur mit Staedtler-Stift“ meinte J.S. STAEDTLER in dieser nur 46 mm hohen Anzeige, die 1928 in einer österreichischen Publikation1 erschien, und hatte damit natürlich völlig recht.
Einer der für mich schönsten Rot-Blau-Stifte ist der MARS-LUMOCHROM 2642 von J.S. STAEDTLER.
Der Farbstift Lumochrom1, den es in 24 Farben und dieser Rot-Blau-Variante gab, kam Mitte der 1950er Jahre auf den Markt und war bis in die 1990er Jahre hinein erhältlich. Mit seiner recht harten Mine wurde er hauptsächlich Technischen Zeichnern angedient, und so gab es ihn nicht nur holzgefasst, sondern auch als 2-mm-Mine.
Das Alter dieses Lumochrom 2642 schätze ich auf etwa 50 Jahre. Wie andere Stifte von STAEDTLER aus der damaligen Zeit zieren ihn der goldfarbene Prägedruck mit zum Teil ungewöhnlich gestalteten Buchstaben (z. B. das A und das M), der Viertelmond2 und das astronomische Zeichen für den Planeten Mars sowie dessen beide Monde Phobos und Deimos. Auf der abgewandten Seite findet sich die Blindprägung „74“. – Der Blick auf das blaue Ende lässt vermuten, dass der Stift zuerst komplett rot und dann halb blau lackiert wurde.
Der Farbstift ist 7,6 mm3 und die Mine 2 mm dick. Sie ist bruchstabil, hat eine sehr saubere Abgabe, sättigt gut und bietet eine gute Wischfestigkeit; mit einem hochwertigen Radierer4 und etwas Geduld lässt sie sich weitgehend, aber nicht vollständig entfernen. – Es fällt auf, das das Rot ganz leicht ins Violette geht, also einen geringen Blauanteil hat. Dieses wohl 60 Jahre alte Faltblatt5 aus der Frühzeit des Lumochrom belegt, dass man beim 2642 Karminrot (2625) und Blau (2619)6 kombiniert hat:
Ein feiner Stift!
Den Ursprung und den erstmaligen Verwendungszweck der Rot-Blau-Stifte kenne ich bis heute nicht, aber ich konnte ein paar Hinweise finden:
Aber wer weiß – vielleicht dachte mal jemand, dass das eine ansprechende Kombination wäre, und hat einfach einen solchen Stift hergestellt …
Vor wenigen Tagen gingen die Paperworld und die zeitgleich stattfindende Creativeworld in Frankfurt/Main zu Ende; hier der erste Teil meiner kurzen und nicht repräsentativen Notizen. – Diesmal nicht vertreten waren u. a. Atoma, Brunnen, Dahle, Haff, Herlitz, Koh- I-Noor, LAMY, Pilot, Plus, Schneider und Schwan-Stabilo.
Der Auftritt von STAEDTLER stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums von FIMO. Es gab auch einen Aufsteller mit Bleistiften, darunter der Mars Lumograph, doch zu meiner großen Überraschung wurde nicht dessen erweitertes Sortiment präsentiert. – Bei Faber-Castell und Eberhard Faber sind mir keine Neuheiten aufgefallen, ebenso wenig bei KUM.
Neu vom Schweizer Hersteller Caran d’Ache ist der Bleistift GENIUS 353 mit Touchscreen-Tip, den es mit schwarzem und weißem Lack, aber nur in HB gibt. – Der Tip ist nicht abnehmbar.
Zu sehen war auch das im vergangenen August eingeführte Geschenkset „Swiss Wood“ mit einem Bleistift aus Jura-Buche und einem aus Arve nebst Radierer und Magnesium-Spitzer. Letzterer trägt außer „Made in Germany“ auf dem Messer keine Kennzeichnung, doch ich vermute aufgrund der Ähnlichkeit, dass er wie der Spitzer im Technograph-Set von Eisen stammt.
Bei zwei der vier Bleistifte eines Sets der GRAFIK-Serie fielen mir außermittig sitzende Minen auf.
Vorgestellt wurden zudem zwei Sonderausführungen des im Jahr 1930 erstmals erhältlichen Fixpencil, mit dem der Schweizer Architekt Mario Botta gewürdigt wird. Die Sets mit Fixpencil, Graphitmine in B und vier wasservermalbaren Farbminen sind ab April erhältlich.
Die wohl ungewöhnlichsten Bleistifte der diesjährigen Paperworld kommen vom Start-Up Manaomea.
Das Münchener Unternehmen fertigt sie nach eigenem patentierten Verfahren aus Jute, Flachs und anderen Naturfasern sowie Biopolymeren. Die Materialien für die beiden Bleistifte und das Mäppchen stammen meist aus Entwicklungsländern und immer aus Bio-Anbau, und beim gesamten Herstellungsprozess wird auf Fairness und Umweltverträglichkeit geachtet. Die verwendete Technik bietet große Gestaltungsfreiheiten, und so lassen sich Stifte in unterschiedlichen Profilen, Farben und Oberflächen fertigen.
Bei Pentel konnte ich erfahren, dass die Verfügbarkeit der Metallvariante des 0,2-mm-Druckbleistifts Pentel orenz in Deutschland davon abhängt, wie gut die anderen Ausführungen ankommen.
Die großartigen Ecoline-Wasserfarben des niederländischen Anbieters Royal Talens gibt es ab sofort auch als Pinselstift. – Interessantes Detail: Die Farbe in den Pinselstiften ist etwas konzentrierter als die im Glas, damit die Farben zueinander passen. Würde man den Pinselstift nachfüllen (was möglich ist), wäre der Abstrich zu hell.
Im zweiten Teil geht es um DOMS, Viarco und CARL.
STAEDTLER hat auf der Insights X 2015 die Sortimentserweiterung des Bleistift-Klassikers Mars Lumograph1 vorgestellt.
Die Neuerungen:
Das neue Lumograph-Sortiment kommt im Januar 2016 in den Handel.
Auf der Paperworld 2015 und bei Bleistift wurde schon gefeiert, und auch ich möchte in das Geburtstagsständchen einstimmen: Der Radierer-Klassiker Mars plastic von STAEDTLER ist in diesem Jahr 50 geworden.
Zu diesem Jubiläum gibt es ihn mit Jubiläumsmanschette und die Metallspitzer 51010 sowie 51020 in einer goldfarbenen Ausführung. – Übrigens: Die Spitzer sind aus Zinkdruckguss und sprühlackiert; der Lack ist extrem abriebfest.
Danke an STAEDTLER für die Muster!
Angeregt durch Sola von pencils and other things und ihren Beitrag „Scary Point“: Ein kurzer Blick auf zwei Sets des Farbstifts STAEDTLER MARS LUMOCHROM.
Das erste zeigt den Marskopf, wie er von 1963 bis 1973 benutzt wurde, und da 1967 die dreistelligen Artikelnummern eingeführt wurden, denke ich, dass dieses Set zwischen 1967 und 1973 auf den Markt kam. Die Stifte dieses Sets tragen die Blindprägung „77“, doch die kann ich nicht interpretieren (Juli 1967?). – Ich meine mal gehört zu haben, die Richtung der Beschriftung wäre 1963 geändert worden, bin mir aber nicht mehr sicher; möglicherweise ist die Umstellung über einen längeren Zeitraum erfolgt.
Das zweite Set trägt den Marskopf der Jahre 1973 bis 2001, so dass es aus dieser Zeit stammen dürfte. Hier kann ich keine Blindprägung erkennen, doch das von zwei Trapezen eingeschlossene „S“ fällt auf; meines Wissens steht es für „Sicherheitsverleimung“, bei der zwei unterschiedliche Leime (Holz/Holz und Holz/Mine) verwendet werden. – Ob diese die letzte Variante des in 24 Farben erhältlichen LUMOCHROM war und wie lange es ihn gab, weiß ich nicht; 2004 wurde die Wortmarke gelöscht.