120 Jahre MARS
Heute vor 120 Jahren wurde die Marke „MARS“ für STAEDTLER eingetragen, eine der ältesten und bekanntesten Marken für Schreib- und Zeichengeräte1.
Als J.S. Staedtler2 damals das Sortiment entwickelte, baute man verschiedene Preisgruppen auf und gab diesen eigene Marken. Das Unternehmen Hardtmuth in Wien und Budweis, das zu dieser Zeit eine führende Position hatte, vertrieb seine Spitzenprodukte unter „Koh-I-Noor“, dem Namen des berühmten Diamanten. Die neue Marke sollte den irdischen Glanz noch übertreffen, und so entschied man sich für den strahlenden Planeten Mars.
Das erste Produkt mit dem neuen Markennamen war der Kopierstift MARS-COPIER 754, der noch im selben Jahr auf den Markt kam. 1908 folgte der Bleistift MARS 1225, der Vorgänger des MARS LUMOGRAPH 28863. Mit diesen Stiften wurde auch die „marsblaue“ Politur eingeführt.
J.S. STAEDTLER MARS 1225 (vermutl. 1920er Jahre)
Anzeige (1925, Ausschnitt)
Manchmal umrahmte man „MARS“ mit dem astronomischen Zeichen für den Planeten (Speer und Schild) sowie dessen Monden Phobos und Deimos.
J.S. STAEDTLER Mars Lumograph 02886
Die Ausrichtung an der Spitzenmarke führte dazu, dass man „MARS“ in den Firmennamen aufnahm. Doppelnamen waren damals aktuell – es gab Faber-Castell, LYRA-Orlow, Schwan-Stabilo und Koh-I-Noor Hardtmuth.
Anzeige (1940, Ausschnitt)
Als STAEDTLER nach dem zweiten Weltkrieg das Markengeschäft im In- und Ausland neu aufbaute, gab es Überlegungen, „MARS“ zur alleinigen Fabrikmarke zu machen, auch weil „Staedtler“ in manchen Ländern nur schwer auszusprechen war. Dies wurde verworfen, doch „MARS“ blieb lange Namenszusatz.
Löschblatt (ca. Mitte der 1950er Jahre, Ausschnitt)
Ab den 1960er Jahren nutzte man „MARS“ ausschließlich für die Produkte des technischen Zeichnens.
Wandkalender (ca. Mitte der 1960er Jahre, Ausschnitt)
Heute gibt es unter dieser Marke holzgefasste und mechanische Bleistifte, Tuschezeichner, Zeichengeräte und Zubehör. – Wie es zum Marskopf kam, wird Thema eines zukünftigen Beitrags sein.
Danke an STAEDTLER für die Details!
Nachtrag vom 30.10.22: Eine kurze Geschichte des Marskopfes gibt es unter „Der Marskopf“.
- Noch älter sind nur Atlas und Minerva.↩
- Dieser Name wurde übrigens am 18.7.1896 eingetragen.↩
- Nachfolger war 1967 der Mars Lumograph 100.↩