J.S. STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 2888 Langstrich
In den 1930er Jahren und vielleicht noch einige Zeit danach hatte J.S. STAEDTLER eine spezielle Variante des MARS-LUMOGRAPH 2886 im Sortiment, und zwar den MARS-LUMOGRAPH 2888 Langstrich.
Seine besonderen Merkmale waren der flachovale Querschnitt und die rechteckige Mine, die ihn einem Zimmermannsbleistift ähneln ließen.
Ein Prospekt vom Ende der 1930er Jahre bewarb ihn wie folgt:
Lichtpaus-Langstrichstift, D.R.P., flachoval mit flacher Mine 0,75/3,25 mm, D.R.G.M., Politur usw. wie 2886, Härtebezeichnung auf beiden Seiten, in den technischen Härten: HB, F, H, 2H, 3H, 4H, 5H und 6H, zum Ziehen langer, gleichmäßig starker Striche
Die sehr genaue Angabe des Minenquerschnitts finde ich ebenso bemerkenswert wie den Umstand, dass es für diesen 6 × 8 mm dicken Bleistift auch einen Spezialspitzer und einen passenden Verlängerer gab (den Sonderprospekt P. 6038 würde ich gerne sehen). – Der Hinweis „D.R.P.“ (Deutsches Reichspatent) bezog sich wohl auf das Patent „Verfahren zur Herstellung von Graphit-Ton-Minen“ vom 9.12.1930, mit dem sich J.S. STAEDTLER ein Verfahren zur Verbesserung der Lichtpausfähigkeit ihrer Graphit-Ton-Minen hat schützen lassen. – „D.R.G.M.“ (Deutsches Reichsgebrauchsmuster) galt vermutlich der Form des Stifts.
Auf der Rückseite meines Exemplars gibt es eine schmückende Kennzeichnung zum 275-jährigen Jubiläum des Unternehmens im Jahr 1937 sowie zwei Patentnummern. Das US-Patent „Improved Graphite Writing and Drawing Lead“ vom 10.8.1931 beschreibt ebenfalls die Verbesserung der Lichtpausfähigkeit durch die Zugabe von lichtabsorbierenden Farbstoffen zum Imprägniermittel und verweist auf das britische Patent „An Improved Process for the Production of Writing and Drawing Leads“ vom 6.7.1931 mit demselben Anspruch, wobei letzteres weit mehr ins Detail geht als das US-amerikanische und sogar als das deutsche.
Danke an Herrn Mraz für diesen schönen Bleistift!