Markiges Marketing (7)
Ein in mehrfacher Hinsicht schräges Teil ist diese 46 × 28 mm große und vielleicht 80 bis 90 Jahre alte Reklamemarke von Koh-I-Noor, denn neben der sehr ungewöhnlichen Form zeigt sie den beworbenen Namen nur als Beschriftung der abgebildeten HB-Bleistifte und verzichtet auf zusätzliche Angaben.
Koh-I-Noor, 1790 in Wien gegründet und heute in České Budějovice (ehem. Budweis, Tschechien) ansässig, hat Bleistiftgeschichte geschrieben. Ende des 18. Jahrhunderts – die Angaben variieren recht stark – entdeckte der Firmengründer Josef Hardtmuth, der zuvor Töpferware und Steingut gefertigt hat, ein Verfahren zur Minenherstellung aus Graphit und Ton. Damit gebührt ihm und seinem französischen Kollegen Nicolas-Jacques Conté, die zudem beide die gezielte Produktion unterschiedlicher Härtegrade möglich machten, der Verdienst, zum Bleistift, wie wir ihn heute kennen, entscheidend beigetragen zu haben1.
Abgesehen von den Produkten für Künstler sind die zahlreichen anderen von Koh-I-Noor zumindest in meiner Gegend kaum noch anzutreffen und warten meist als Restbestände im Regal auf solche Kunden, die viel Zeit und Spaß am Wühlen mitbringen.
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- Unklar ist, ob Hardtmuth das Verfahren wirklich zeitgleich mit Conté oder gar vor ihm erdacht hat; manche sagen, er habe es von ihm übernommen (siehe dazu auch „H und B“).↩