J.S. STAEDTLER 1919 (6)
„Nicht schon wieder Landkartenstifte“, werden meine Leser seufzen. „Doch“, sage ich da nur und mache es kurz.
Enthalten im Katalog von J.S. STAEDTLER des Jahres 1919 waren diese Krokier-Stifte, die in vier verschiedenen Sets für kartografische Skizzen angeboten wurden. – „Krokier“ stammt vom französischen „croquis“ (Skizze, Entwurfszeichnung); eine einfache Geländezeichnung wird im Deutschen auch „Kroki“ genannt.
Interessant ist hier u. a. die detaillierte Auflistung der Farben und der Nummern, deren Lücken die Vermutung nahelegen, dass die Stifte (oder zumindest die Farben) zu einem größeren Set gehörten.
Bemerkenswert finde ich auch die Fonts. Während mich die fetten Überschriften an Zwischentitel aus Stummfilmen erinnern, …
… verblüfft mich der für den Text genutzte Font, dessen Besonderheiten gerade im Fettdruck auffallen:
Der lange und bis unter die Grundlinie verlaufende Stamm des F mit schrägem unteren Ansatz, die kurze Schulter des a, die gedrungene Schlinge des g, die kleine Diagonale des N – aber das nur am Rande.
Nachtrag: Ich habe diesen Font im Forum von Typografie.info zur Diskussion gestellt. Die kundigen Teilnehmer dort haben noch eine oben geschlossene ch-Ligatur entdeckt und die Schrift als die Behrens Antiqua identifiziert.
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