Holzbleistifte

STABILO pencil 88

Von 1997 bis 1999 hatte STABILO den pen­cil 88 im Sor­ti­ment, mit dem man an den gro­ßen Erfolg des Fine­li­ners point 881 anknüpfte. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat STABILO die­sen Blei­stift neu aufgelegt.

 STABILO pencil 88

Der pen­cil 88 wurde in Český Krum­lov, Tsche­chien2, aus FSC-​zertifiziertem Pulai (Als­to­nia scho­la­ris) gefer­tigt. Im Gegen­satz zur dama­li­gen Vari­ante trägt er den Här­te­grad3, die Arti­kel­num­mer, die GTIN sowie einen Strich­code4; zudem gibt es die Neu­auf­lage auch mit Radier­tip. Die ehe­mals schwarze Tauch­kappe ist jetzt dun­kel­grau, der gelb-​orange Farb­ton gering­fü­gig dunk­ler und der Prä­ge­druck nicht mehr so sau­ber, wor­un­ter vor allem das Logo mit dem Schwan lei­det. Die Mine schreibt schwär­zer als damals, glei­tet aber bedau­er­li­cher­weise etwas schlech­ter. Erfreu­lich ist jedoch, dass sich der neue pen­cil 88 pro­blem­los im M+R Pol­lux spit­zen lässt, was für die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät spricht.

 STABILO pencil 88

Mir gefällt die Gestal­tung des pen­cil 88 mit den klas­si­schen und für STABILO typi­schen Kan­ten­strei­fen5, auch wenn ich gerne auf die GTIN und den Strich­code ver­zich­tet hätte. – Der pen­cil 88 gehörte nicht zum regu­lä­ren Sor­ti­ment und ist lei­der nicht mehr offi­zi­ell erhält­lich, aber noch bei eini­gen Anbie­tern zu finden.

Danke an Chris­tian für den Hin­weis auf den pen­cil 88!

  1. Der STABILO point 88 kam 1977 auf den Markt (Quelle: Mil­li­ons of Colours – One World. 150 Years of Schwan-​STABILO. Eine Unter­neh­mens­ge­schichte im Zei­chen des Schwans (Schwan­häu­ßer Indus­trie Hol­ding, 2005).
  2. STABILO hatte 1991 seine Holz­blei­stift­fer­ti­gung dort­hin ver­legt.
  3. Den pen­cil 88 gibt es nur in HB.
  4. Meine Exem­plare tra­gen zudem die Blind­prä­gung „3123“ (ohne Radier­tip) und „34“ (mit Radier­tip).
  5. Die Kan­ten­strei­fen – genauer: „pro­fi­lier­ten Farb­strei­fen“ – sind seit 1929 ein Mar­ken­zei­chen der (wie das Unter­neh­men damals hieß) Schwan-​Bleistift-​Fabrik.

Tombow MONO KC

Durch Zufall bin ich auf einen unge­wöhn­li­chen Blei­stift auf­merk­sam geworden.

Tombow MONO KC

Er kommt vom japa­ni­schen Her­stel­ler Tom­bow und wird wohl Hand­wer­kern ange­dient, denn die auto­ma­ti­sche Über­set­zung des Tex­tes auf der Falt­schach­tel lie­fert mal „Archi­tek­tur­stift“, mal „Kon­struk­ti­ons­blei­stift“; auch das Foto des Baum­quer­schnitts spricht dafür1. Mir nicht ganz klar ist seine Bezeich­nung. Auf der Ver­pa­ckung fin­det sich „MONO-​KC 6P HB HK“, wobei „6P“ ver­mut­lich den Sech­ser­pack bezeich­net und „HB“ den Här­te­grad. Ich nenne ihn daher „MONO KC“2.

Tombow MONO KC

Vor­der­seite: Archi­tek­tur­stift HB | MONO, Rück­seite: [Blind­prä­gung] [Libelle3] Tom­bow JAPAN | weich

Seine zurück­hal­tende Gestal­tung gefällt mir, denn wäh­rend viele Blei­stifte aus Japan aus­führ­lich beschrif­tet sind, gibt es hier nur das Nötigste. Die Farb­wahl und der Umstand, dass man auf den Strich­code und die GTIN ver­zich­tet hat, tra­gen zur Attrak­ti­vi­tät bei. – Die Blind­prä­gung „HS1704“ mei­ner Exem­plare steht für die Her­stel­lung im April 2017; „HS“ bezeich­net die Charge4. Im Jahr 2016 hat Tom­bow einige Fer­ti­gungs­schritte der Holz­blei­stift­pro­duk­tion nach Viet­nam ver­legt. Ob davon auch der MONO KC betrof­fen war, konnte ich nicht her­aus­fin­den5.

Das Finish des 177 mm lan­gen und 7,8 mm dicken6 Blei­stifts liegt lei­der unter dem, was man von Tom­bow erwar­ten würde. Der Lack7 ist nicht immer gleich­mä­ßig, und bei man­chen Exem­pla­ren sind Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und unsau­bere Stel­len zu erken­nen; der Prä­ge­druck ist jedoch sau­ber. – Farbe, Mase­rung und Aroma des Hol­zes spre­chen für Weihrauch-​Zeder.

Tombow MONO KC

Er lässt sich im zuwei­len pin­ge­li­gen M+R Pol­lux pro­blem­los spit­zen, was die hohe Qua­li­tät von Mine und Ver­lei­mung zeigt. Die 2 mm dicke Mine ist nicht beson­ders wisch­fest, hat aber eine sau­bere Abgabe und ist sehr gut radier­bar8. Ihre Härte ent­spricht der des STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B und ihre Schwär­zung der des Lumo­graph 2B.

Trotz sei­ner klei­nen Schwä­chen braucht der MONO KC den Ver­gleich mit vie­len ande­ren Blei­stif­ten nicht zu scheuen, und da er zudem optisch anspre­chend ist, macht er sich nicht nur in der Werk­zeug­kiste gut, son­dern auch auf dem Schreib­tisch. – Es gibt ihn außer in HB noch in 2H und als Rot­stift, aber offen­bar nur bei Ver­sen­dern in Asien9; der Sech­ser­pack kos­tet etwa 800 Yen (ca. 4,70 Euro).

  1. Tom­bow fer­tigt noch einen wei­te­ren Blei­stift für das Hand­werk, aber als OEM und für Tajima.
  2. Im aktu­el­len Kata­log von Tom­bow ist er nicht zu fin­den.
  3. Die Libelle, das Logo von Tom­bow, hat seit ihrer Ein­füh­rung im Jahr 1927 einige Ände­run­gen erfah­ren; 2013 bekam sie die Form, die hier zu sehen ist (siehe „Story of the Tom­bow Logo“).
  4. Quelle: Tom­bow Deutsch­land.
  5. Die Angabe „Made in Japan“ auf der Falt­schach­tel wider­spricht dem, es sei denn, sie gilt nur für die Ver­pa­ckung.
  6. Schlüs­sel­weit 7,2 mm.
  7. Wenn ich rich­tig sehe, gibt es zwei Lack­schich­ten.
  8. Getes­tet mit dem Kokuyo Resare, dem SEED Radar und dem Tom­bow MONO.
  9. Zur­zeit fin­det man ihn u. a. bei Ama­zon, Arde, Askul und Mono­taro.

Vier Stifte

Auf einem Brief­um­schlag von STAEDTLER aus dem Jahr 1935 fin­det sich diese reiz­volle Illustration.

Vier Stifte

Beson­ders gut gefällt mir der Ein­satz der Schraf­fu­ren für die Dar­stel­lung der vier Stifte1 in die­sem nur 55 × 65 mm klei­nen Druck. – Damals auch anzu­tref­fen waren drei Stifte, meist sti­li­siert und als Teil einer Wappen-​ähnlichen Grafik.

  1. Der zweite von rechts könnte der Lumo­graph sein, der zunächst nur eine schwarze Tauch­kappe hatte und in die­ser Zeit den wei­ßen Zier­ring bekam.

Kurz notiert

Graphite Ultras

Vor fast einem Jahr vor­ge­stellt, einige Tests bei ver­schie­de­nen Anbie­tern mit zum Teil ziem­lich gemisch­ten Ergeb­nis­sen gemacht, dann die Über­sicht und schließ­lich die Sache aus den Augen ver­lo­ren: So macht man’s natür­lich nicht. Aber jetzt ist das T-​Shirt für die wah­ren Fans unter den Blei­schrei­bern end­lich erhältlich!

Graphite Ultras

Zufrie­den war ich am Ende nur mit Tee­spring (vor­mals Spring)1, und so gibt’s das T-​Shirt ab sofort in zwei Vari­an­ten, jeweils fünf Far­ben und ohne Auf­schlag2 unter https://teespring.com/de/graphite-ultras-tee.

Das Motiv ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit mei­nem geschätz­ten Kol­le­gen Domi­nik Hüf­ner; die Schrift ist die Kom­pakt von Her­mann Zapf aus dem Jahr 1954.

  1. Klei­nes Komfort-​Plus: Das T-​Shirt – zumin­dest mein Exem­plar des „Com­fort Tee“ – hat keine Sei­ten­nähte.
  2. Die­ses Web­log ist und bleibt nicht-​kommerziell.

Groß und klein

Den Blei­stift Mitsu­bi­shi uni, ein­ge­führt 1958, gab es auch in zwei unge­wöhn­li­chen Größen.

Groß und klein

Beide waren Wer­be­ge­schenke, die man beim Kauf ande­rer Pro­dukte wie z. B. einem Dut­zend uni erhielt. Der 249 mm lange Jumbo-​uni hat einen Durch­mes­ser von 11,2 mm und eine 3 mm dicke Mine (mehr unter „Jumbo-​uni“). Er wurde 1971 aus­ge­ge­ben, und zu ihm meinte Mitsu­bi­shi scherz­haft, dass man sich mit ihm auch den Rücken krat­zen könne. Den nur 143 mm kur­zen und 6,5 mm dün­nen „Chibi-​uni“ („klei­ner uni“) mit 2 mm dicker Mine konnte man 1981 bekom­men. – Die beson­de­ren Blei­stifte tra­gen auf der abge­wand­ten Flä­che die zusätz­li­che Kenn­zeich­nung „非売品“ („Nicht zum Ver­kauf“).

Mitsu­bi­shi hatte noch wei­tere inter­es­sante Extras, dar­un­ter eine Pfeife, deren Ton­höhe man durch Ver­schie­ben eines ein­ge­steck­ten uni ändern konnte, und Radier­gum­mis, die wie kleine Wör­ter­bü­cher gestal­tet waren; diese und andere Gim­micks sind im „Nost­al­gic bonus pic­ture book“ zu sehen.

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