Einer der für mich schönsten holzgefassten Stifte ist der Tombow LV-KEV aus Japan.
Das Besondere an diesem Stift ist, dass 70% eine Graphit- und 30% eine rote Farbmine enthalten; beide sind 3 mm dick.
Der sechsflächige, 175 mm lange, 8 mm dicke und aus Abfallholz gefertigte LV-KEV ist geschmackvoll gestaltet. Fünf Flächen sind in den Minenfarben lackiert, wobei nur der rote Teil bedruckt ist. Die sechste Fläche ist naturbelassen und enthält die üblichen Angaben. Als Härtegrad ist HB genannt, was etwa B bei deutschen Bleistiften entspricht.
Wie von Tombow nicht anders zu erwarten ist die Qualität von Material und Verarbeitung ausgezeichnet. Die Minen gleiten leicht über das Papier und haben einen sauberen Abstrich; Holz und Minen lassen sich sehr gut spitzen.
Schwärzung, Farbsättigung und Radierbarkeit sind hervorragend (auch die Farbmine kann man mit einem guten Radierer weitgehend entfernen, wenn man beim Schreiben nicht allzu fest aufdrückt).
Der Schwarz-Rot-Bleistift (黒赤鉛筆, kuroaka enpitsu) wird nur für den japanischen Markt hergestellt und kostet im Dutzend umgerechnet knapp 9 Euro.
Ein großartiger Stift!
Nachtrag vom 20.1.15: Den ersten Graphit-Rot-Stift Japans gab es 1975 (von welchem Hersteller, weiß ich leider nicht). Tombow hat damals erwogen, ebenfalls einen solchen Stift zu fertigen, diesen Gedanken dann aber verworfen. Fast dreißig Jahre später kam man darauf zurück und brachte im Februar 2004 den LV-KEV auf den Markt; 2013 wurde die Produktion gestoppt. Die größte Herausforderung bei diesem Bleistift bestand in der Fertigung der HB-Mine, bei der die Gefahr der Rissbildung aufgrund der Dicke und dem hohen Tonanteil größer war als bei Standard-Graphitminen. – Danke an Sola für diese Details!