Tombow MONO KC

Durch Zufall bin ich auf einen unge­wöhn­li­chen Blei­stift auf­merk­sam geworden.

Tombow MONO KC

Er kommt vom japa­ni­schen Her­stel­ler Tom­bow und wird wohl Hand­wer­kern ange­dient, denn die auto­ma­ti­sche Über­set­zung des Tex­tes auf der Falt­schach­tel lie­fert mal „Archi­tek­tur­stift“, mal „Kon­struk­ti­ons­blei­stift“; auch das Foto des Baum­quer­schnitts spricht dafür1. Mir nicht ganz klar ist seine Bezeich­nung. Auf der Ver­pa­ckung fin­det sich „MONO-​KC 6P HB HK“, wobei „6P“ ver­mut­lich den Sech­ser­pack bezeich­net und „HB“ den Här­te­grad. Ich nenne ihn daher „MONO KC“2.

Tombow MONO KC

Vor­der­seite: Archi­tek­tur­stift HB | MONO, Rück­seite: [Blind­prä­gung] [Libelle3] Tom­bow JAPAN | weich

Seine zurück­hal­tende Gestal­tung gefällt mir, denn wäh­rend viele Blei­stifte aus Japan aus­führ­lich beschrif­tet sind, gibt es hier nur das Nötigste. Die Farb­wahl und der Umstand, dass man auf den Strich­code und die GTIN ver­zich­tet hat, tra­gen zur Attrak­ti­vi­tät bei. – Die Blind­prä­gung „HS1704“ mei­ner Exem­plare steht für die Her­stel­lung im April 2017; „HS“ bezeich­net die Charge4. Im Jahr 2016 hat Tom­bow einige Fer­ti­gungs­schritte der Holz­blei­stift­pro­duk­tion nach Viet­nam ver­legt. Ob davon auch der MONO KC betrof­fen war, konnte ich nicht her­aus­fin­den5.

Das Finish des 177 mm lan­gen und 7,8 mm dicken6 Blei­stifts liegt lei­der unter dem, was man von Tom­bow erwar­ten würde. Der Lack7 ist nicht immer gleich­mä­ßig, und bei man­chen Exem­pla­ren sind Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und unsau­bere Stel­len zu erken­nen; der Prä­ge­druck ist jedoch sau­ber. – Farbe, Mase­rung und Aroma des Hol­zes spre­chen für Weihrauch-​Zeder.

Tombow MONO KC

Er lässt sich im zuwei­len pin­ge­li­gen M+R Pol­lux pro­blem­los spit­zen, was die hohe Qua­li­tät von Mine und Ver­lei­mung zeigt. Die 2 mm dicke Mine ist nicht beson­ders wisch­fest, hat aber eine sau­bere Abgabe und ist sehr gut radier­bar8. Ihre Härte ent­spricht der des STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B und ihre Schwär­zung der des Lumo­graph 2B.

Trotz sei­ner klei­nen Schwä­chen braucht der MONO KC den Ver­gleich mit vie­len ande­ren Blei­stif­ten nicht zu scheuen, und da er zudem optisch anspre­chend ist, macht er sich nicht nur in der Werk­zeug­kiste gut, son­dern auch auf dem Schreib­tisch. – Es gibt ihn außer in HB noch in 2H und als Rot­stift, aber offen­bar nur bei Ver­sen­dern in Asien9; der Sech­ser­pack kos­tet etwa 800 Yen (ca. 4,70 Euro).

  1. Tom­bow fer­tigt noch einen wei­te­ren Blei­stift für das Hand­werk, aber als OEM und für Tajima.
  2. Im aktu­el­len Kata­log von Tom­bow ist er nicht zu fin­den.
  3. Die Libelle, das Logo von Tom­bow, hat seit ihrer Ein­füh­rung im Jahr 1927 einige Ände­run­gen erfah­ren; 2013 bekam sie die Form, die hier zu sehen ist (siehe „Story of the Tom­bow Logo“).
  4. Quelle: Tom­bow Deutsch­land.
  5. Die Angabe „Made in Japan“ auf der Falt­schach­tel wider­spricht dem, es sei denn, sie gilt nur für die Ver­pa­ckung.
  6. Schlüs­sel­weit 7,2 mm.
  7. Wenn ich rich­tig sehe, gibt es zwei Lack­schich­ten.
  8. Getes­tet mit dem Kokuyo Resare, dem SEED Radar und dem Tom­bow MONO.
  9. Zur­zeit fin­det man ihn u. a. bei Ama­zon, Arde, Askul und Mono­taro.

Blau, Blau und Blau

Als ich vor weni­gen Tagen den Radie­rer Resare von Kokuyo („aqua blue“) aus­ge­packt habe, fiel mir die farb­li­che Ähn­lich­keit mit dem Druck­blei­stift Color Flight von Zebra („sky blue“) und dem Gel­rol­ler Signo Needle von Mitsubishi/​uni („light blue“) auf.

Blau, Blau und Blau

Natür­lich habe ich in mei­nem Fun­dus nach wei­te­ren Schreib­ge­rä­ten und Uten­si­lien in die­sem Farb­ton gesucht, aber lei­der ver­geb­lich. – Eine farb­li­che Beinahe-​Übereinstimmung von Pro­duk­ten ver­schie­de­ner Her­stel­ler in einer ande­ren Farbe als schwarz und weiß sieht man nicht alle Tage!

Sonderanfertigung (6)

Den Druck­blei­stift P200 von Pen­tel, der 1970 auf den Markt kam und wohl kei­ner Vor­stel­lung mehr bedarf, gibt es in einer fast unüber­schau­ba­ren Viel­falt, aber nicht voll­stän­dig trans­pa­rent1. Diese Lücke fül­len wir mit einer schnel­len Bas­te­lei2.

Wir brau­chen:

  • Einen Pen­tel P200
  • Den trans­pa­ren­ten Schaft eines P200-​Imitats3, z. B. von Ali­Ex­press
  • Etwa 110 mm trans­pa­ren­tes Rohr, Innen-⌀ 4 mm, Außen-⌀ 5 mm, z. B. vom Modellbau-​Profi in Frankfurt/​Main
  • Das übli­che Zeug wie Mes­ser, Sekun­den­kle­ber usw.

Sonderanfertigung (6)

Die Umset­zung ist einfach:

  1. Pen­tel P200 und Imi­tat zer­le­gen. – Vom P200 brau­chen wir alles außer dem Schaft und dem Radie­rer (er wird spä­ter nicht mehr pas­sen) und vom Imi­tat nur den Schaft.
  2. Minen­re­ser­voir des P200 am Absatz (etwa 4 mm ober­halb der Feder) abschnei­den. – Es ist rat­sam, das Kunst­stoff­teil mit einer koni­schen Ver­tie­fung zu ver­se­hen (z. B. mit einem Boh­rer), damit die Minen leich­ter in die Mecha­nik finden.
  3. Trans­pa­ren­tes Rohr mit Sekun­den­kle­ber auf dem Kunst­stoff­teil der Mecha­nik befestigen.
  4. Mecha­nik und Rohr in den Schaft ein­set­zen, Spitze auf­schrau­ben und eine Mine in die Zwinge brin­gen. – Letz­te­res ist nötig, damit man beim Kür­zen des Kunst­stoff­rohrs nicht zuviel abschneidet.
  5. Länge des trans­pa­ren­ten Rohrs so mar­kie­ren, dass die auf­ge­steckte Kappe zur Hälfte aus dem Schaft her­aus­schauen würde.
  6. Stift wie­der zer­le­gen und trans­pa­ren­tes Rohr kürzen.
  7. Mit Kle­be­band das Ende des trans­pa­ren­ten Rohrs soweit umwi­ckeln, dass die Kappe aus­rei­chend fest sitzt.
  8. Teile zusam­men­set­zen.

Fer­tig!

Sonderanfertigung (6)

Man muss aller­dings damit rech­nen, dass der trans­pa­rente P200 nicht lange so schön bleibt, weil sich der Abrieb der Minen im Minen­re­ser­voir sammelt.

  1. Einen trans­pa­ren­ten Schaft, aber ein bedruck­tes Minen­re­ser­voir hat­ten die Son­der­aus­ga­ben mit Moti­ven von Dis­ney und Pop­eye aus den 1970er Jah­ren, die jedoch heute kaum noch anzu­tref­fen und daher sehr teuer sind. – Ich meine gele­sen zu haben, dass Pen­tel danach kei­nen trans­pa­ren­ten Schaft mehr ange­bo­ten hat, weil die­ser im Ver­gleich zu den ande­ren nicht so lang­le­big ist.
  2. Die Qua­li­tät und die leichte Zer­leg­bar­keit des P200 hat schon zu vie­len alter­na­ti­ven Schäf­ten von Dritt­an­bie­tern geführt, dar­un­ter von Turn of the Cen­tury, Spoke und IJ Instru­ments.
  3. Eigent­lich lehne sich sol­che dreis­ten Pro­dukt­ko­pien ab, doch in die­sem Fall bin ich froh dar­über, weil dadurch ein trans­pa­ren­ter Schaft ver­füg­bar ist. – Vom Gebrauch des hier genann­ten P200-​Imitats kann ich nur abra­ten, denn der Clip sitzt zu locker, der Minen­vor­schub ist zu groß und die Mine hat im Füh­rungs­röhr­chen Spiel. Das Imi­tat (zumin­dest mein Exem­par) hat jedoch den Vor­teil, dass der Wulst am Schaft­ende ober­halb der Spitze, der man­che stört, nicht so aus­ge­prägt ist wie beim Ori­gi­nal.

Gebrauchsspuren

Vor lan­ger Zeit, als die Jah­res­zah­len noch mit „19“ anfin­gen und ich nur eine Hand­voll Schreib­ge­räte hatte, war der Druck­blei­stift MARS-​MICROGRAPH 770 151 von STAEDTLER mein stän­di­ger Begleiter.

Gebrauchsspuren

Gekauft habe ich ihn zusam­men mit der 0,3- und der 0,7-mm-Variante für das tech­ni­sche Zeich­nen, doch er wurde schnell zu mei­nem bevor­zug­ten Schreib­ge­rät und blieb es auch für die dar­auf­fol­gen­den 19 Jahre. Dies hat natür­lich Spu­ren hinterlassen.

Gebrauchsspuren

Die Spitze und der Griff sind teil­weise kor­ro­diert und der Prä­ge­druck2 ist fast voll­stän­dig abge­rie­ben. Auch der Blau­ton hat gelit­ten3 und ist nur noch im Här­te­g­rad­fens­ter zu erah­nen. Schleif­spu­ren am Drü­cker zeu­gen von häu­fi­ger Betä­ti­gung, doch die Mecha­nik funk­tio­niert noch so gut wie am ers­ten Tag.

Vor etwa 20 Jah­ren habe ich den MICROGRAPH in den wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand geschickt und mich ande­ren Model­len zuge­wandt. Als ich kürz­lich ein neues Exem­plar4 bekom­men konnte, bot sich die Gele­gen­heit für diese Gegenüberstellung.

  1. Er war der erste Druck­blei­stift von STAEDTLER mit gerän­del­tem Metall-​Griffstück und Här­te­grad­in­di­ka­tor. – Die Modell­num­mer 770 gab es erst­mals 1969 beim Druck­blei­stift MARS-​770. Der MARS-​MIRCOGRAPH 770 1x kam 1978 in vier Strich­stär­ken auf den Markt und war bis 1990 erhält­lich, wobei zunächst alle Vari­an­ten den glei­chen blauen Schaft und eine gerade Spitze hat­ten. Spä­ter erhielt jede Strich­stärke ihren eige­nen Blau­ton (0,5: Mars­blau), und in einer wei­te­ren Ände­rung wurde die Spitze etwas kür­zer und bekam einen Absatz; dies ist die hier gezeigte Ver­sion. – Quelle: „STAEDTLER ID guide 1969-​2022“. bei Knocko­logy.
  2. Dem auf­merk­sa­men Beob­ach­ter wird auf­ge­fal­len sein, dass der Prä­ge­druck beim neuen Exem­plar etwas wei­ter links sitzt als beim alten. Dafür habe ich keine Erklä­rung; ich will nicht aus­schlie­ßen, dass es bei der drit­ten Gene­ra­tion die­ses Druck­blei­stifts zu wei­te­ren Ände­run­gen – in die­sem Fall bei der Posi­tion der Kenn­zeich­nung – kam.
  3. Aber es geht noch schlim­mer: Hin und wie­der sieht man die 0,3-mm-Variante, deren Hell­blau zu einem blas­sen Tür­kis gewor­den ist.
  4. Genauer: „NOS“, also „new old stock“, wie es gerne heißt.

Manormus, das denkende Lineal

Aus dem Museum für ver­al­tete Zei­chen­tech­nik: Der Manormus.

Manormus, das denkende Lineal

Das – so die Angabe auf dem Uten­sil – „Universal-​Gerät für Linea­tu­ren Netze Tabel­len Schraf­fu­ren Beschrif­tun­gen“ wurde für das Zeich­nen von Linien mit gleich­mä­ßi­gen, defi­nier­ten Abstän­den genutzt. Dazu steckte man den Blei­stift in eines der 140 Löcher1 und führte den Manor­mus an der Zei­chen­schiene oder dem Lineal entlang.

Manormus, das denkende Lineal

Die waag­rech­ten Hilfs­li­nien gal­ten für die acht genorm­ten Schrift­grö­ßen nach DIN, wobei drei ver­schie­dene Zei­len­ab­stände zur Aus­wahl stan­den. Für jede Schrift­größe gab es ein Loch­sys­tem, und bei der Wahl der rich­ti­gen Feder­strich­breite hal­fen zwei senk­rechte par­al­lele Linien sowie die Num­mern der Redis- und ATO-​Federn2.

Manormus, das denkende Lineal

Die linke Kante diente dem Zeich­nen von Hilfs­li­nien im Win­kel von 75° für schräge Schrift. – Zusätz­lich gab es Scha­blo­nen für einige im Maschi­nen­bau gebräuch­li­che Zeichen.

Manormus, das denkende Lineal

Die Gestal­tung der vier­sei­ti­gen Anlei­tung finde ich sehr anspre­chend, vor allem wegen der roten Zwi­schen­über­schrif­ten, die in der Signal von Wal­ter Wege aus dem Jahr 1931 gesetzt sind3. – Manor­mus4 und Anlei­tung kamen in einem brau­nen Umschlag, den ich lei­der nicht habe. Das Alter die­ses Exem­plars schätze ich auf etwa 50 bis 60 Jahre5.

Manormus, das denkende Lineal

Ein Hilfs­mit­tel mit sehr ähn­li­cher Ziel­set­zung ist der vor gut 100 Jah­ren erfun­dene Ames Let­te­ring Guide, des­sen Beson­der­heit eine dreh­bare Scheibe ist6; er wird auch heute noch gerne von Kal­li­gra­phen genutzt (siehe z. B. „Gui­de­lines in a breeze: The Ames Let­te­ring Guide for Cal­li­graph­ers“).

  1. Diese Löcher waren konisch und ver­jüng­ten sich nach unten auf einen Durch­mes­ser von gut 1 mm.
  2. Soweit ich weiß, war „ATO“ die Bezeich­nung der Band­zug­fe­dern von Heintze & Blan­ckertz, dem ers­ten deut­schen Her­stel­ler von Schreib­fe­dern.
  3. Eine Digi­ta­li­sie­rung der Signal erschien vor eini­gen Wochen als FDI Let­to­graph.
  4. Wie der Her­stel­ler auf „das den­kende Lineal“ kommt, ist mir rät­sel­haft.
  5. Es gab min­des­tens eine ältere, aber iden­tisch aus­ge­führte Vari­ante mit einer aus­führ­li­che­ren Anlei­tung, die mehr ins Detail ging und auch Schrift­mus­ter ent­hielt.
  6. Zum Erfin­der siehe „Crea­tor: O.A. Olson, Ames Let­te­ring Guide Inven­tor“.

Vier Stifte

Auf einem Brief­um­schlag von STAEDTLER aus dem Jahr 1935 fin­det sich diese reiz­volle Illustration.

Vier Stifte

Beson­ders gut gefällt mir der Ein­satz der Schraf­fu­ren für die Dar­stel­lung der vier Stifte1 in die­sem nur 55 × 65 mm klei­nen Druck. – Damals auch anzu­tref­fen waren drei Stifte, meist sti­li­siert und als Teil einer Wappen-​ähnlichen Grafik.

  1. Der zweite von rechts könnte der Lumo­graph sein, der zunächst nur eine schwarze Tauch­kappe hatte und in die­ser Zeit den wei­ßen Zier­ring bekam.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Heute geht es zurück in die Zeit, in der es Zir­kel nicht nur für Schü­ler und in bun­ten Vari­an­ten gab, son­dern auch für den pro­fes­sio­nel­len Gebrauch. Eines der Spit­zen­mo­delle der spä­ten 1980er und frü­hen 1990er Jahre war der MARS TECHNICO 5551 von STAEDTLER, für den umfang­rei­ches Zube­hör ange­bo­ten wurde. Dazu gehör­ten die Druck­stift­ein­sätze der Reihe CIRCOFIX, die im Tusche­zeich­ner­ad­ap­ter2 Platz fan­den und im Gegen­satz zum geklemm­ten 2-​mm-​Minenstück das Zeich­nen in norm­ge­rech­ten Lini­en­brei­ten ermög­lich­ten. Diese Ein­sätze gab es für Fein­mi­nen (0,3/0,5/0,7 mm) und als Fall­mi­nen­stift (2 mm)3.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Sie waren auch im Sor­ti­ment der Mit­be­wer­ber zu fin­den, doch STAEDTLER gab ihnen ein beson­de­res Zube­hör mit, das ich noch bei kei­nem ande­ren Her­stel­ler gese­hen habe.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Es war ein 91 mm lan­ger und gut 10 mm dicker Kunst­stoff­schaft, der auf den Druck­stift­ein­satz auf­ge­schraubt wurde und ihn so zu einem Druck­blei­stift machte.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Durch eine seit­li­che Aus­spa­rung konnte man den Drü­cker für den Minen­vor­schub betä­ti­gen. Das finde ich sehr pfif­fig! – Soweit ich weiß, gab es die­sen Schaft nur als Teil grö­ße­rer Zir­kel­käs­ten, die auch Druck­stift­ein­sätze ent­hiel­ten, aber nicht einzeln.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Den CIRCOFIX4 gab es in min­des­tens zwei Gene­ra­tio­nen. Die ältere hat einen koni­schen Drü­cker, der die Kenn­zeich­nung „W.Germany“ trägt, und die neuere einen zylin­dri­schen mit „Ger­many“; den Schrift­zug „GERMANY“ auf dem Schaft hat man offen­bar noch wäh­rend der ers­ten Vari­ante weg­fal­len lassen.

STAEDTLER CIRCOFIX und ein besonderes Zubehör

Die spä­te­ren Druck­stift­ein­sätze waren wesent­lich dün­ner und aus Metall5; heute gibt es sie mei­nes Wis­sens nur noch vom japa­ni­schen Her­stel­ler Uch­ida. – Wei­tere Details zu die­ser spe­zi­el­len Pro­dukt­gat­tung bie­tet der sehr gute Bei­trag „Mecha­ni­cal Pen­cil Month – Day 14: Com­pass inserts“ im Web­log Gra­pho­gra­phy.

  1. Das Nach­fol­ge­mo­dell war der Mars pro­fes­sio­nal 555 (ohne „Tech­nico“), der etwas anders gestal­tet war und abknick­bare Schen­kel sowie eine andere, leich­ter zu bedie­nende Schnell­ver­stel­lung mit Druck­tas­ten hatte.
  2. Der hier gezeigte MARS TECHNICO 555 (im Set mit der Art.-Nr. 555 30 SK) hatte einen inte­grier­ten Adap­ter; andere Aus­füh­run­gen ver­füg­ten über einen sepa­ra­ten Adap­ter mit geschlitz­tem 4-​mm-​Zapfen. – Es gab auch Zap­fen mit 3 und 3,5 mm Durch­mes­ser, und heute noch erhält­lich sind Uni­ver­sa­l­ad­ap­ter mit Klemm­schraube und Wech­sel­zap­fen für alle drei Durch­mes­ser.
  3. Zu sehen unter „Kleine Kreise“.
  4. Kurio­ser­weise führt das DPMA­re­gis­ter die­sen Namen nicht auf, auch nicht als gelöscht. Wurde er etwa nicht ein­ge­tra­gen?
  5. Zu sehen unter „Mini-​Mechanik“.

Dreh-, Schiebe-, Teleskopbleistifte und ihre Reparatur

Mit einem beson­de­ren Teil der Blei­stift­welt beschäf­tigt sich Win­fried Neu aus Karls­ruhe, denn sein Inter­esse gilt alten mecha­ni­schen Blei­stif­ten. Dazu hat er eine 40-​seitige Arbeit mit dem Titel „Dreh-, Schiebe-, Tele­s­kop­b­lei­stifte und ihre Repa­ra­tur“ ver­fasst, in der er sein umfang­rei­ches Wis­sen teilt.

Die Arbeit beginnt mit der prä­zi­sen Klas­si­fi­zie­rung der unter­schied­li­chen Vari­an­ten, der eine detail­lierte Beschrei­bung der mög­li­chen Defekte sowie deren Dia­gnose und Behe­bung fol­gen. Viele Abbil­dun­gen erleich­tern das Ver­ständ­nis der spe­zi­el­len Mate­rie, und kurze Aus­flüge in die Kul­tur­ge­schichte bie­ten zusätz­li­che Ein­bli­cke. Zahl­rei­che prak­ti­sche Tipps, eine Über­sicht des benö­tig­ten Mate­ri­als und der Werk­zeuge sowie Lite­ra­tur­hin­weise schlie­ßen das Doku­ment ab.

Für mich war diese Arbeit ein Augen­öff­ner. Der Erfin­dungs­reich­tum und die Kom­ple­xi­tät die­ser Stifte haben mich über­rascht, und auch wenn so man­ches aus heu­ti­ger Sicht umständ­lich und über­trie­ben auf­wän­dig wir­ken mag, so sind diese Stifte doch der Ursprung der heu­ti­gen mecha­ni­schen Blei­stifte und immer noch reizvoll.

Ich finde das Thema und des­sen Behand­lung beein­dru­ckend und freue mich über die Sorg­falt und die Liebe zum Detail, aber auch über die Wert­schät­zung des Autors für die Hand­werks­kunst der dama­li­gen Zeit. Wer Inter­esse hat, kann die Arbeit als PDF-​Datei bei Herrn Neu per E-​Mail anfor­dern. Danke an Herrn Neu für diese Arbeit und dafür, dass er sie kos­ten­los abgibt!

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