Jumbo!

Nach­dem die ganze Welt ich bereits seit sei­ner Ankün­di­gung auf der Paper­world in Frank­furt/​Main im Januar auf ihn gewar­tet habe, ist der Druck­blei­stift STAEDTLER gra­phite 771 nun end­lich im Handel.

STAEDTLER graphite 771

Im Design lehnt sich der knuf­fige Schrei­ber mit 1,3 mm dicker Mine an die klas­si­schen Noris-​Bleistifte aus glei­chem Hause an. Er ist knapp 14 cm lang, wiegt gut 18 g und hat an der dicks­ten Stelle einen Durch­mes­ser von 17 mm. Der Schwer­punkt liegt mit 7,8 cm von der Spitze recht weit hin­ten, was wohl haupt­säch­lich auf den gro­ßen Radie­rer zurück­zu­füh­ren ist. Bis auf den sti­li­sier­ten Mar­s­kopf und dem Namen des Her­stel­lers auf dem Clip sowie „JAPAN“ auf der Nase, mit der der Clip auf den Schaft drückt, gibt es keine wei­te­ren Kenn­zeich­nun­gen; ein sau­ber ablös­ba­res Eti­kett bie­tet mit jedoch Arti­kel­num­mer, Minen­stärke, EAN13-​Code sowie dem Ver­merk „Made in Japan“ zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen. Der Jumbo wird lose für 4,95 Euro ver­kauft und ent­hält eine Mine.

STAEDTLER graphite 771

Ein 3 mm lan­ges, ver­senk­ba­res und beim Schrei­ben zurück­glei­ten­des Füh­rungs­röh­ren gibt der leicht federnd gela­ger­ten Mine siche­ren Halt. Das zehn­fa­che Betä­ti­gen der in den Schaft ein­ge­press­ten Mecha­nik mit zwei Greif­ba­cken aus Kunst­stoff trans­por­tiert sie um 9 mm; nach Los­las­sen des Knop­fes glei­tet die Mine jedoch um einen hal­ben Mil­li­me­ter wie­der zurück. Wie die meis­ten ande­ren mecha­ni­schen Blei­stifte pro­du­ziert auch der gra­phite 771 Minen­reste. 14 mm der Mine, d. h. gut 23%, kön­nen nicht genutzt wer­den; damit liegt der Stift im Mittelfeld.

STAEDTLER graphite 771

Minen für den STAEDTLER graphite 771

Die Hal­te­rung des gut arbei­ten­den Radie­rers, des­sen Rezep­tur an den Mars pla­s­tic erin­nert, war­tet mit einer klei­nen Beson­der­heit auf: Ein farb­lich abge­stimm­ter Gum­mi­ring macht sie grif­fig und damit das Dre­hen vor allem für kleine Kin­der­hände erheb­lich ein­fa­cher. – Die Mög­lich­keit der indi­vi­du­el­len Kenn­zeich­nung wie z. B. beim STABILO ’s move easy­ergo gibt es beim Jumbo nicht.

STAEDTLER graphite 771

Der Aus­tausch des Radie­rers geht schnell und ein­fach, aller­dings habe ich bis jetzt noch keine Ersatz­ra­die­rer gese­hen. Der für den Radier­mi­nen­hal­ter Mars pla­s­tic ist zu dick und der Ersatz für den tri­plus micro zu dünn, doch ich gehe davon aus, dass sie in Kürze ver­füg­bar sein wer­den. Die pas­sen­den Minen in der Stan­dard­länge von 60 mm gibt es bereits, wenn auch nur im Här­te­grad HB (Art.-Nr. 251-​HB); ein Röhr­chen mit sechs Stück kos­tet 1,55 Euro.

STAEDTLER graphite 771

Druck­blei­stifte mit 1,3-mm-Mine sind hier­zu­lande sel­ten anzu­tref­fen. Ein ande­rer Ver­tre­ter die­ser Gat­tung ist der deut­lich dün­nere Aristo 3fit.

STAEDTLER graphite 771, Aristo 3fit

Die ergo­no­mi­sche Dreikant-​Form, das leben­dige Design, die rutsch­feste Griff­zone, das ver­senk­bare Minen­füh­rungs­röhr­chen, der sehr groß­zü­gig dimen­sio­nierte Radie­rer und der sta­bile, hemd­en­ta­schen­freund­li­che Clip machen den STAEDTLER gra­phite 771 zu einem attrak­ti­ven Gute-​Laune-​Stift für Jung und Alt.

Dario mit dem STAEDTLER graphite 771

Luis mit dem STAEDTLER graphite 771

Der Jumbo in den Hän­den von Dario (6) und Luis (7)

Links:
STAEDTLER 771 und Minen bei STAEDTLER
STAEDTLER 771 und Aristo 3fit im Vir­tu­el­len Mäppchen

Eberhard Faber Landkartenstift

Eberhard Faber Landkartenstift

Einen Fund der unge­wöhn­li­chen Art machte ich kürz­lich beim Durch­se­hen von Blei- und Farb­stif­ten, die aus einem Feuer geret­tet wer­den konn­ten. Die meis­ten Stü­cke wur­den ent­we­der teil­weise oder weit­ge­hend beschä­digt, doch ein paar Land­kar­ten­stifte von Eber­hard Faber blie­ben unversehrt.

Eberhard Faber Landkartenstift

Der runde, unge­spitzte und unla­ckierte Stift ist 17,5 cm lang und hat einen Durch­mes­ser von gut 8 mm. Neben der Bezeich­nung „Land­kar­ten­stift“ in einer der Rund­go­tisch ähn­li­chen Schrift­art trägt er das Logo und den Namen des Her­stel­lers Eber­hard Faber; dane­ben fin­det sich ein sech­za­cki­ger Stern sowie die Bezeich­nung „0541/​29“. Die Ober­flä­che des Hol­zes und die Auf­dru­cke sind unre­gel­mä­ßig, könn­ten es aber auch erst über die Jahre hin­weg gewor­den sein.

Eberhard Faber Landkartenstift

Der Land­kar­ten­stift hat nicht nur das Feuer, son­dern auch die (wie ich schätze) sechs bis sie­ben Jahr­zehnte davor gut über­stan­den – kein Exem­plar ist krumm, und das Holz lässt sich gut spit­zen. Die tief­schwarze, etwa 4,5 mm dicke Mine, die bei mei­nen Exem­pla­ren nie wirk­lich mit­tig sitzt, ist deut­lich wei­cher als z. B. die des STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 8B. Bei mei­ner Suche nach etwas Ver­gleich­ba­rem wurde ich im STABILO All 8046 fündig.

Eberhard Faber Landkartenstift

Eberhard Faber Landkartenstift

Ebenso wie der STABILO All 8046 ist der Land­kar­ten­stift gut verwisch- und auch etwas was­ser­ver­mal­bar, doch im Gegen­satz zu die­sem schreibt er nicht auf Glas und ande­ren glat­ten Flächen.

Eberhard Faber Landkartenstift, STABILO All 8046

a. Land­kar­ten­stift, b. STABILO All 8046

Meine Suche nach Infor­ma­tio­nen zu Alter und Ver­wen­dungs­zweck des Land­kar­ten­stifts war nahezu erfolg­los – selbst der Her­stel­ler kannte ihn nicht mehr. Ein Kar­to­graph ver­mu­tete, dass die­ser Stift ursprüng­lich zur soge­nann­ten Schum­me­rung benutzt wurde. Diese flä­chige Schat­tie­rung, die sich an den Höhen­un­ter­schie­den ori­en­tiert, erzeugt einen räum­li­chen Ein­druck im Kar­ten­ma­te­rial. Bis in die 60er Jahre geschah dies mit ein­fa­chen Mal­werk­zeu­gen und danach häu­fig mit Air­brush; heute wird die Schum­me­rung meist auto­ma­tisch auf der Basis von Geo­da­ten vorgenommen.

Nach­trag vom 21.6.08: Es gab auch eine far­bige Vari­ante des Land­kar­ten­stifts; Details dazu hier.

Wo war ich?

Als alter Spiel­ratz ein an nütz­li­cher Tech­nik sehr inter­es­sier­ter Mensch beein­druckte mich die Vor­füh­rung mei­nes kom­pe­ten­ten Kol­le­gen S. sehr, und noch bevor sich auch der zone­batt­ler zu den begeis­ter­ten Nut­zern gesellte, stand für mich fest: Auch ich komme zukünf­tig nicht mehr ohne einen GPS-​Logger aus. Nach einen schnel­len Recher­che und einer noch schnel­le­ren Bestel­lung ist nun der Royal­Tek RGM-​3800 mein unauf­fäl­li­ger Beglei­ter auf sport­li­chen und ande­ren Touren.

RoyalTek RGM-3800 mit offiziellem Lexikaliker-Bleistift in rot

Die­ses kleine Käst­chen spei­chert bis zu zwölf­mal pro Minute seine von Satel­li­ten emp­fan­ge­nen Geo­ko­or­di­na­ten sowie die jeweils aktu­elle Uhr­zeit und gibt mir so die Mög­lich­keit, zusam­men mit geeig­ne­tem Kar­ten­ma­te­rial oder den Bil­dern von Google Earth die zurück­ge­legte Stre­cke zu betrachten.

Zum Lie­fer­um­fang und den tech­ni­schen Daten wurde an zahl­rei­chen ande­ren Stel­len schon genug gesagt (z. B. bei Sky­bert), so dass ich mich hier auf ein paar Noti­zen aus der (noch kur­zen) Pra­xis beschrän­ken möchte.

Die Instal­la­tion des not­wen­di­gen USB-​Treibers ver­lief auf mei­ner XP-​Kiste rasch und pro­blem­los, ebenso die Kom­mu­ni­ka­tion des Log­gers mit dem PC (die eng­li­sche Über­set­zung der Pro­gramm­texte im mit­ge­lie­fer­ten Data Down­loa­der ist unkon­ven­tio­nell, beein­träch­tigt die Benut­zung des Geräts aber nicht). Die auf den Rech­ner über­tra­ge­nen Daten lie­gen im NMEA-For­mat vor. Kon­ver­ter, die die­ses lesen und dar­aus .kml-​Dateien für den Import nach Google Earth schrei­ben, gibt es in rau­hen Men­gen und eben­sol­chen Qua­li­tä­ten – ein Pro­gramm ver­bog meine Stre­cke kräf­tig und ver­setzte sie um 180 km nord-​nordwestlich. Nach ein paar wei­te­ren Expe­ri­men­ten bin ich schließ­lich bei GPS­Ba­bel gelan­det. Diese viel­ver­spre­chende Open-​Source-​Software für die Kom­man­do­zeile kommt mit einer GUI und bie­tet zudem das direkte Aus­le­sen der Daten, wobei jedoch lei­der keine Geräte von Royal­Tek unter­stützt werden.

Auf­grund des ges­tern wenig ein­la­den­den Wet­ters fand der erste Ein­satz im Innern statt. Dazu loggte der Log­ger ein paar Stun­den an der­sel­ben Stelle im Haus und bot mir so die Mög­lich­keit, die Schwan­kun­gen zu ermitteln:

Schwankungen

Ein sol­cher ein­ma­li­ger Test ist natür­lich alles andere als reprä­sen­ta­tiv, doch selbst mit einer (Un-)Genauigkeit von ± 40 m hätte ich keine Probleme.

Im zwei­ten Test beglei­tete mich das Käst­chen auf mei­ner sonn­täg­li­chen Jogging-​Runde. Kaum drau­ßen, fiel mir auf, dass die grün blin­kende oder leuch­tende LED auf der Vor­der­seite sogar unter stark bewölk­tem Him­mel fast nicht zu erken­nen ist. Zum Glück deut­lich bes­ser zu sehen ist das jedoch rote Blin­ken, mit dem auf erschöpfte Bat­te­rien hin­ge­wie­sen wird.

Trimm dich fit

Der genaue Blick zeigte mir die recht hohe Genau­ig­keit der Auf­zeich­nung, die – gemes­sen mit dem in Google Earth inte­grier­ten Lineal – zu kei­nem Zeit­punkt mehr als etwa 20 Meter vom tat­säch­li­chen Weg abwich.

Abweichungen

Ers­tes Fazit: Für die Betrach­tung von gejogg­ten und rad­ge­fah­re­nen Stre­cken sowie die Geo­ko­die­rung von Fotos wird mir der kleine Pro­to­kol­lant sicher sehr gute Dienste leisten.

Bunte Bände

Als ob ich hier die Lösung reinschreiben würde ;-)

Wel­che Buch­gat­tung prä­sen­tiert sich hier so far­ben­froh? Wer die rich­tige Ant­wort zusam­men mit einer funk­tio­nie­ren­den E-​Mail-​Adresse hin­ter­lässt, bekommt einen roten Lexikaliker-​Bleistift. – Nein, „Taschen­bü­cher“ lasse ich nicht gel­ten ;-) Mir geht es um das inhalt­li­che Genre.

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