Tinte

Kurz notiert

  • Wer jemals einen nicht­run­den Blei­stift (z. B. einen Zim­mer­manns­blei­stift) in einem für nor­male Blei­stifte gedach­ten Spit­zer ange­spitzt hat, weiß vom unbe­frie­di­gen­den Ergeb­nis: An der Seite mit dem größ­ten Radius reicht das Holz zu weit an die Spitze. Möbius+Ruppert aus Erlan­gen geht die­ses Pro­blem mit dem – so die kürz­lich veröffent­lichte Gebrauchs­musterschrift – „Spit­zer für Blei­stifte mit einem Quer­schnitt, der in ortho­go­na­len Raum­richtungen unter­schied­li­che Abmes­sun­gen auf­weist“ an. In die­sem wer­den Blei­stifte mit ova­lem oder recht­ecki­gem Quer­schnitt über eine Zwangs­führungseinrichtung an einer defi­nier­ten exzen­tri­schen Bewe­gungs­bahn am Mes­ser ent­lang geführt, so dass eine an den Quer­schnitt des Stifts ange­passte Spit­zen­form ent­steht. Mit Adap­tern kann der Spit­zer auch für Stifte mit ande­ren Quer­schnit­ten genutzt werden.
  • Das Patent „Era­sing Tool“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsu­bi­shi Pen­cil Co. beschreibt einen Radie­rer, der keine Radier­späne pro­du­zie­ren und die Pig­mente von radier­ba­ren Farb­stif­ten absor­bie­ren soll. Wenn ich die Beschrei­bung rich­tig ver­stehe, ist der Ra­dierer licht­durch­läs­sig und ver­färbt sich durch den Gebrauch, indem er die Farbe des radier­ten Stifts aufnimmt.
  • Das Gebrauchs­mus­ter „Vor­rich­tung zum Spit­zen von Stif­ten mit spitz­ba­rer Umhül­lung, Minen und Krei­den“ von Faber-​Castell stellt einen Spit­zer vor, der sich mit plattenför­migen Redu­zier­ele­men­ten an Stifte unter­schied­li­cher Durch­mes­ser anpas­sen lässt. Die Reduzier­elemente sind dreh- oder klapp­bar aus­ge­führt und kön­nen mit dem Spit­zer ver­bun­den und zusätz­lich mit einem Ver­schluss aus­ge­stat­tet sein.
  • In einer erneu­ten Zusam­men­ar­beit von UNIQLO und Tom­bow Japan ent­stand ein T-​Shirt zum Klas­si­ker Tom­bow 8900. Ich find’s schick!
  • Und noch­mal Mitsu­bi­shi: Der Ende ver­gan­ge­nen Jah­res vor­ge­stellte Kugel­schrei­ber Jet­stream Edge, der eine Spitze von nur 0,28 mm hat, ist ab Mitte Juni in drei wei­te­ren limi­tier­ten Schaft­far­ben erhältlich.

Kurz notiert

  • pen­cil talk teilt mit, dass die Pro­duk­tion des Blei­stifts Mirado (vor­mals Mikado) nach 100 Jah­ren ein­ge­stellt wurde. – Es wäre inter­es­sant zu wis­sen, ob Paper­mate auch den Mar­kennamen aufgibt.
  • Den Druck­blei­stift Pen­tel orenz gibt es jetzt auch mit Metall­griff.
  • Mit dem uni-​ball one hat Mitsubishi/​uni einen neuen Gel-​Roller auf den Markt gebracht. Er soll ein inten­si­ve­res Schwarz, leben­di­gere Far­ben und eine bes­sere Kan­ten­schärfe ha­ben und ist in den Strich­brei­ten 0,38 und 0,5 mm und in jeweils zehn Far­ben erhältlich.
  • Der Titel „Pen­cils You Should Know – A History of the Ulti­mate Wri­ting Uten­sil in 75 Anec­do­tes“ von Caro­line Wea­ver, kürz­lich erschie­nen bei Chro­nicle Books, hat mich erst neu­gie­rig gemacht, dann aber ent­täuscht. Die Bin­dung ist so steif, dass man das Buch nur schwer auf­schla­gen kann, und auch der Inhalt über­zeugt mich nicht. Die Aus­wahl der ge­zeigten Blei­stifte finde ich selt­sam und die Qua­li­tät der Fotos bes­ten­falls mittel­mäßig (so sind z. B. einige glän­zende Prä­ge­dru­cke schlecht abge­bil­det). Hinzu kom­men Merkwürdig­keiten im Text: So schreibt die Autorin z. B. beim Caran d’Ache The Edi­tor „I desi­gned the Edi­tor pen­cil“, doch das stimmt nicht1, denn bereits 1857 hatte Johann Faber einen Graphit-​Rot-​Stift im Sor­ti­ment, und beim Craft Design Tech­no­logy item 17 hätte ich den Hin­weis auf die Beson­der­heit die­ses Blei­stifts, näm­lich des­sen Polymer­mine, erwar­tet (warum sollte man ihn sonst ken­nen?). Die Idee hin­ter die­sem Buch finde ich gut, doch die Um­setzung lei­der nicht; ich habe es retourniert.
  1. Oder bezieht sie sich auf die äußer­li­che Gestal­tung des Stifts?

uni LIMEX

Bereits seit Ende Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res im Sor­ti­ment des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/​uni: Der Kugel­schrei­ber LIMEX mit einem Schaft aus dem gleich­na­mi­gen Mate­rial, der zum über­wie­gen­den Teil Kalk­stein enthält.

uni LIMEX

Das japa­ni­sche Unter­neh­men TBM Co., Ltd. hat LIMEX als Alter­na­tive zu Poly­pro­py­len und Polyethy­len ent­wi­ckelt und 2014 paten­tie­ren las­sen. Der Kalk­stein, der bis zu 80% die­ses Werk­stoffs aus­macht, ist welt­weit reich­lich vor­han­den und kann sehr effi­zi­ent recy­celt wer­den. LIMEX lässt sich auch für die Her­stel­lung von Papier- und Kar­to­nal­ter­na­ti­ven nut­zen, und aus den Res­ten, die dabei anfal­len, wird der uni LIMEX gefertigt.

uni LIMEX

Die Form des uni LIMEX ent­spricht der des 1979 ein­ge­führ­ten Kugel­schrei­bers uni BOXY 1001, und der Drü­cker und die Ras­tung dürf­ten die glei­chen wie bei die­sem sein. Unge­wöhnlich ist jedoch die Kenn­zeich­nung: Wäh­rend der Name des Her­stel­lers recht unschein­bar ange­bracht ist, fin­den sich das LIMEX-​Logo und der Schrift­zug so pro­mi­nent auf dem Clip, als würde der Stift das Mate­rial bewer­ben2. – Lei­der schreibt die mit­ge­lie­ferte Mine (0,7 mm, schwarz, Art.-Nr. S-​7S) nicht so leicht wie die Jetstream-​Minen des glei­chen Her­stel­lers, doch es gibt eine ein­fa­che Abhilfe.

uni LIMEX

Die Mine SXR-​80-​xx3 (z. B. für den Jet­stream 3 Slim Com­pact) hat die glei­chen Abmessun­gen wie die im LIMEX, aber nicht des­sen Ver­di­ckung, mit der sie auf der Feder sitzt; mit etwas Kle­be­band ist diese jedoch schnell ange­bracht4. Der Tausch ist leicht: Rote Ras­tung mit einem spit­zen Gegen­stand in den Schaft drü­cken, bis sich der schwarze Drü­cker he­rausziehen lässt, Mine tau­schen, Ras­tung mit Drü­cker wie­der in den Schaft ste­cken – fertig.

Der uni LIMEX gefällt mir sehr gut: Die unty­pi­sche Form, die kom­pak­ten Abmes­sun­gen, die Farb­ge­bung, die matte, nicht zu glatte Ober­flä­che und natür­lich das unge­wöhn­li­che Mate­rial machen ihn für mich zu einem anspre­chen­den Schreib­ge­rät (ledig­lich die mit­gelieferte Mine ist nicht mein Ding). Trotz der unge­wöhn­li­chen Pro­fils lässt sich der LIMEX auch gut hal­ten, denn die Kan­ten sind abge­run­det, und nahe am Griff gibt es zwei ge­riffelte Flä­chen. – Werde ich jetzt dem Blei­stift untreu? Nein, immer noch nicht.

Der uni LIMEX hat die Arti­kel­num­mer SD-​LX-​07 und kos­tet 200 Yen (knapp 1,70 Euro); die Mine SXR-​80 gibt es für 80 Yen (etwa 0,70 Euro).

Danke an Sola von pen­cils and other things für den uni LIMEX!

Nach­trag vom 5.1.20: Der uni LIMEX mit einem (dem?) Druck­blei­stift BOXY INTERNATIONAL:

uni LIMEX

  1. Es gab auch einige BOXY-​Druckbleistifte mit dem typi­schen Vier­kant­schaft.
  2. In der Pres­se­mit­tei­lung von uni heißt es, dass uni und TBM im Sep­tem­ber 2018 eine Kapital- und Geschäfts­al­li­anz ein­ge­gan­gen sind; dies könnte der Grund dafür sein. – Kom­men wei­tere Pro­dukte aus die­sem Mate­rial?
  3. xx = Strich­stärke.
  4. Auch die 0,28-mm-Mine für den uni Jet­stream Edge (SXR-​203-​28) lässt sich auf die glei­che Weise im uni LIMEX nut­zen. – Eine wei­tere Alter­na­tive ist die Gel-​Mine für den uni Style Fit (UMN-​139-​xx). Aller­dings muss diese nicht nur ver­dickt, son­dern auch um 11 mm gekürzt wer­den.

Kurz notiert

  • STAEDTLER Japan bie­tet den schwar­zen 925 35 wie­der an. Die­ser Druck­blei­stift kam 1990 auf den Markt, wurde aber nach ein paar Jah­ren aus dem Sor­ti­ment genom­men. Die Neu­auflage, mit „B“ für „black“ gekenn­zeich­net, ist in 0,3 mm, 0,5 mm und 2 mm erhältich.
  • uni-​ball Japan hat für den 20. Dezem­ber den Jet­stream Edge ange­kün­digt. Mit nur 0,28 mm Durch­mes­ser ist seine Kugel die kleinste, die es bis­her in einem Kugel­schrei­ber gab; zudem soll eine ver­bes­serte Spit­zen­geo­me­trie den Stift noch leich­ter glei­ten las­sen. Den Edge wird es in fünf Far­ben geben, dar­un­ter als limi­tierte Auf­lage Orange. – Als frisch­ge­ba­cke­ner Fan des Jet­stream bin ich sehr gespannt!
  • Ich habe zwei Bei­träge erwei­tert. Der zum Gel­schrei­ber uni-​ball Signo Needle ent­hält jetzt ein paar Details zum Signo DX und zum Signo Style Fit, und der zum Kugelschrei­ber Jet­stream geht jetzt kurz auf zwei 3D-​gedruckte Adap­ter für die Minen SXR-​80 ein.

Zeitenwende

Meine Abnei­gung gegen­über Kugel­schrei­bern sitzt tief: Das zähe Schrei­ben, die schmie­rende Tinte, die Fle­cken, die Aus­set­zer, der ungleich­mä­ßige Strich – diese schreck­li­chen Schreib­ge­räte habe ich nur in der Not und höchst ungern benutzt. Bis jetzt.

So lag auch der uni-​ball Jet­stream 3 0.51, den es mal zu einem Hobo­ni­chi Techo gab (und gibt), lange unbe­ach­tet herum, und erst bei mei­ner Suche nach einem roten Stift mit dün­nem Strich habe ich ihn mir näher ange­schaut. Und das war eine Über­ra­schung: Er glei­tet erheb­lich leich­ter und trock­net viel schnel­ler als alle ande­ren Kugel­schrei­ber, die ich kenne, und im Gegen­satz zu die­sen habe ich bei ihm bis jetzt weder ungleich­mä­ßige Linien noch ein ver­stärk­tes Aus­tre­ten von Tinte, das zu Fle­cken nicht nur auf dem Papier führt, erlebt.

Zeitenwende

uni-​ball Jet­stream 3 Slim Com­pact (Art.-Nr. SXE3JSS05.24)

Der Jet­stream wurde bereits 2006 vor­ge­stellt, und so komme ich ziem­lich spät zur Party. Inzwi­schen gibt es zahl­rei­che Aus­füh­run­gen2 und Strich­stär­ken3, mit denen ich mich aber bis jetzt nur kurz beschäf­tigt habe; vor­erst rei­chen mir der Jet­stream 3 Slim Com­pact 0.5 und der Jet­stream 3 0.384.

Ich weiß nicht, mit wel­cher Zau­be­rei der japa­ni­sche Her­stel­ler uni-​ball zu Werke geht, aber der Jet­stream beein­druckt mich. Wenn Kugel­schrei­ber, dann dieser!

Werde ich jetzt dem Blei­stift untreu? Nein, auch dies­mal nicht.

Nach­trag vom 13.10.19: Unter „Line varia­tion“ zeigt Mat­thias die unter­schied­li­chen Strich­stär­ken eines sei­ner Jetstream-​Stifte. Dazu einige Schrift­mus­ter mei­ner Jet­streams in 0,5 und 0,38 mm sowie zum Ver­gleich des uni-​ball Signo Needle 0.38 auf dem Notiz­block Elco Office, A6 (kariert, 4 mm):

Schriftmuster

Mini­male Unter­schiede in der Linen­breite gibt es natür­lich immer, aber bei den bei­den dün­nen Jet­streams sind sie sehr gering.

Nach­trag vom 20.10.19: In der Hoff­nung, die rote Mine des Jet­stream 0.5 (SXR-​80-​05) statt der mit­ge­lie­fer­ten (einer umge­la­bel­ten Schmidt P-​8126) im Squire Edi­tor von Baron Fig nut­zen zu kön­nen, habe ich mir den ent­spre­chen­den Adap­ter von Tofty besorgt.

Zeitenwende

Doch lei­der funk­tio­niert das nicht, denn der hier rote, nur wenig dickere Teil der Mine von uni-​ball (3,0 statt 2,3 mm) ver­hin­dert, dass die Mine durch die Spitze des Edi­tors kommt, und das ist auch bei dem Adap­ter der Fall, der die SXR-​80-​05 im Caran d’Ache 849 nutz­bar machen soll. Die Adap­ter sind prä­zise gefer­tigt und hal­ten die Mine sicher, aber das Innere der bei­den Kugel­schrei­ber lässt diese Modi­fi­ka­tion auf­grund der Minen­form nicht zu.

  1. Die Hobonichi-​Varianten haben jedoch andere Schaft­far­ben und sind anders gekenn­zeich­net.
  2. Und wem die von uni-​ball ange­bo­te­nen Schäfte nicht zusa­gen, bekommt bei Tofty’s Flash­lights And Pens Adap­ter, um die Jetstream-​Minen in ande­ren Stif­ten zu nut­zen (wenn sie nicht schon so pas­sen, denn die Minen gibt es auch G2-​Format für Kugel­schrei­ber von Par­ker und als D1 für Mehrfach-​Stifte).
  3. Ver­füg­bar sind 0,38 bis 1,4 mm, und für den 20.12.19 hat uni-​ball den Jet­stream Edge mit einer Strich­stärke von nur 0,28 mm ange­kün­digt.
  4. Lei­der sind diese in Deutsch­land offi­zi­ell nicht erhält­lich; im Sor­ti­ment von Faber-​Castell, dem Ver­trieb von uni-​ball für Deutsch­land, habe ich den Jet­stream nur in 0,7 mm gefun­den.

Die Nadel

Aus Kunst­stoff, mit Gum­mi­griff und oben­drein kein Blei­stift: Macht es Spaß, damit zu schrei­ben? Ja, und wie!

Die Nadel

Begon­nen hat es mit der Suche nach einem roten Stift mit dün­nem Strich für Kor­rek­tu­ren. Zunächst habe ich mich an den Pilot Hi-​Tec-​C1 0.4 erin­nert, der noch in der Schub­lade lag, aber auch gleich an des­sen Unzu­ver­läs­sig­keit – kaum eines mei­ner Exem­plare schreibt ohne Krat­zen und Aus­set­zer. Der nächste genaue Blick galt dem Tin­ten­rol­ler uni-​ball eye ultra micro, den ich über eBay bekom­men konnte2 und der mich schon vor vie­len Jah­ren in der „fine“-Ver­sion3 beein­druckt hat. Lei­der fasert er auf man­chen Papier­sor­ten aus und hin­ter­lässt zuwei­len einen Auf­setz­punkt; so habe ich wei­ter­ge­sucht. Auf Ver­dacht bestellt habe ich dann den Gel­rol­ler uni-​ball Signo Needle4 in Rot, Blau und Schwarz5.

Die Nadel

Und der ist es. Leich­tes und glat­tes Schrei­ben, feine und gesto­chen scharfe Linien, kein Aus­fa­sern selbst auf bil­li­gem Papier, schnell­trock­nend – für meine Zwe­cke ideal. Dar­über hin­aus ist er licht- und doku­men­ten­echt, was­ser­fest und lösungs­mit­tel­re­sis­tent6, spar­sam im Ver­brauch, in 15 Far­ben erhält­lich, nach­füll­bar und mit unter 2 Euro zudem preiswert.

Die Nadel

Doch warum musste es die „Needle“-Variante7 sein? Ganz ein­fach: Die Form der Schreib­spitze, die Gestal­tung des Schafts und den Namen finde ich ein­fach flott.

Werde ich jetzt dem Blei­stift untreu? Natür­lich nicht.

Nach­trag vom 15.9.19: Ich habe mir den Needle noch in den ande­ren zwölf Far­ben gekauft, und beim Tes­ten sind mir zwei Aspekte auf­ge­fal­len: 1. Man­che Stifte (Far­ben?) haben nicht von Anfang an so leicht geschrie­ben, son­dern erst nach län­ge­rem Gebrauch, und auch dann blie­ben geringe, aber spür­bare Unter­schiede. 2. Macht man eine län­gere Schreib­pause, hält den Stift mit der Spitze nach unten und steckt die Kappe nicht auf, bil­det sich bei man­chen Stif­ten (Far­ben?) ein Trop­fen, der beim anschlie­ßen­den Auf­set­zen auf das Papier für einen deut­li­chen Punkt sorgt.

Nach­trag vom 15.10.19: Aus Neu­gier und Inter­esse an eini­gen Far­ben, die es nicht in der Needle-​Variante gibt8, habe ich mir ein paar Exem­plare des uni-​ball Signo DX 0.38, also der Vari­ante mit der koni­schen Spitze, gekauft9. Und ich bin ent­täuscht: Diese Stifte glei­ten bei wei­tem nicht so leicht wie die Needle-​Variante und schrei­ben im Gegen­satz zu die­ser nicht unter Eigen­ge­wicht; in zwei Fäl­len (Khaki und Dun­kel­grau) gibt es sogar Aus­set­zer. Dies trifft auf alle zwölf Stifte zu und tritt auch nach eini­gen Tagen der Benut­zung noch auf; zudem reagie­ren die Stifte weit­aus unter­schied­li­cher auf ver­schie­dene Papier­sor­ten. Ich habe den Ein­druck, als gäbe die koni­sche Vari­ante etwas weni­ger Farbe ab als die Needle-​Variante, was nicht nur die­ses Ver­hal­ten, son­dern auch die Trop­fen­bil­dung beim Needle erklä­ren könnte. Aber wer weiß – viel­leicht habe ich nur eine schlechte Charge erwischt (wobei mich sol­che deut­li­chen Schwan­kun­gen eigent­lich sehr wun­dern würden).

Nach­trag vom 20.10.19: Eine inter­es­sante, aber – und da greife ich vor – nicht voll­wer­tige Alter­na­tive zum uni-​ball Sign Needle und DX ist die Signo-​Komponente für den kon­fi­gu­rier­ba­ren Mehr­fach­stift uni-​ball Style Fit.

Die Nadel

Der Signo Style Fit ist in drei Strich­stär­ken (0.28/0.38/0.50), jeweils 16 Far­ben und außer als ein­zelne Mine auch mit dün­nem Schaft erhält­lich. Beim Gebrauch fällt jedoch auf, dass er nicht so leicht glei­tet wie der Signo Needle und nicht immer sofort anschreibt. Als Grund für letz­te­res ver­mute ich eine leicht abge­wan­delte Tin­ten­re­zep­tur, denn im Gegen­satz zum Needle hat der Signo Style Fit keine Kappe, son­dern eine Druck­me­cha­nik und ist daher nicht luft­ab­ge­schlos­sen; so wird sich beim Auf­set­zen auf das Papier die sich nach dem Schrei­ben bil­dende Schicht an der Spitze zunächst ablö­sen, bevor die Tinte auf das Papier kommt. Ebenso wie der Signo DX schreibt der Signo Style Fit nicht unter Eigen­ge­wicht; zudem klap­pert mein schwar­zes Exem­plar beim Schrei­ben leicht. Kurz: Der Signo Style Fit ist im Schreib­kom­fort dem Signo Needle deut­lich unter­le­gen. – Für man­che dürfte prak­tisch sein, dass die Form die­ser Mine nahezu iden­tisch ist zu der des Jet­stream SXR-​80, nur 11 mm län­ger, so dass sie sich kür­zen und in man­chen Jetstream-​Stiften und mit Adap­tern von Tofty nut­zen lässt.

Nach­trag vom 3.11.19: Der Ver­gleich des Signo Needle mit dem Signo DX 0.38, beide schwarz, zeigt nur sehr geringe Unter­schiede im Schreibverhalten.

Die Nadel

Der schwarze Signo DX schreibt ungleich leich­ter als die oben erwähn­ten Far­ben des DX und vor allem ohne Aus­set­zer, aber nicht so leicht wie der Signo Needle, was ich haupt­säch­lich dar­auf zurück­führe, dass letz­te­rer ein wenig mehr Tinte abgibt.

Nach­trag vom 6.11.19: „Pen Review: Signo RT1 vs Signo Needle“ bei Well-​Appointed Desk.

  1. Außer­halb Japans: G-​Tec-​C.
  2. Die­ser Stift wird in Japan her­ge­stellt, ist aber dort nicht offi­zi­ell erhält­lich; auf­ge­führt wird er u. a. bei uni-​ball Thai­land. – Lei­der gibt es ihn nur in Schwarz, Blau und Rot.
  3. Art.-Nr. UB-​157. – Aus mir uner­find­li­chen Grün­den konnte ich die­sen Stift bis jetzt nur auf der Web­site von uni-​ball Phil­ip­pi­nen fin­den.
  4. Art.-Nr. UM-​151ND-​38.
  5. Bestellt habe ich auch den uni-​ball Signo DX 0.28 (Art.-Nr. UM-​151-​28), doch meine Exem­plare haben lei­der nur unzu­ver­läs­sig geschrie­ben.
  6. Alle Signo-​Stifte ent­hal­ten uni-​balls Super Ink.
  7. Die Standard-​Variante (UM-​151) hat eine koni­sche Spitze und bie­tet einige zusätz­li­che Far­ben. – Eine Über­sicht der Signo-​Varianten gibt es bei Jet­Pens.
  8. Dun­kel­grau, Khaki, Braun und Preu­ßisch Blau.
  9. Wie ich erst spät bemerkt habe, gibt es diese Vari­ante mit zwei unter­schied­li­chen Schäf­ten, näm­lich mit Auf­druck (wie z. B. bei uni-​ball Indien zu sehen) und mit Auf­kle­ber; ich habe letz­tere.

MARS

Aus der ers­ten Hälfte der 1950er Jahre1 und damit gut 60 Jahre alt ist die­ses 15 × 10,5 cm große Lösch­blatt, das für die Schreib­ge­räte der MARS-​Serie von STAEDTLER warb2.

MARS

Wäh­rend die saug­fä­hige Rück­seite in zar­tem Rosa gehal­ten ist, über­wiegt auf der wer­ben­den Vor­der­seite das am 1. August 1930 mit dem Blei­stift MARS-​LUMOGRAPH 2886 ein­ge­führte Marsblau.

MARS

Bewor­ben wer­den hier der Farb­stift MARS-​CHROMA 2919 (natür­lich Blau), der MARS-​COPIER 754, der Blei­stift MARS-​LUMOGRAPH 2886 und ein mir unbe­kann­ter Füll­fe­der­hal­ter. Die Falt­schach­tel darf ihren „MARS“-Schriftzug zei­gen, und die blass­grauen Rehe im Hin­ter­grund sol­len ver­mut­lich ein Bei­spiel dafür sein, was man mit dem Lumo­graph zeich­nen kann.

MARS

Selbst­ver­ständ­lich werde ich die­sem Lösch­blatt den bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauch vor­ent­hal­ten, denn dafür ist es mir zu schade3.

MARS

Wei­tere Reklame-​Löschblätter gibt es hier und da zu sehen.

  1. Datier­bar am Mar­s­kopf, der in die­ser Form von 1952 bis 1957 ver­wen­det wurde.
  2. Warum heißt es hier „ANNO 1662“, obwohl man im Jahr 2010 „175 Jahre STAEDTLER“ gefei­ert hat? Wie dies zusam­men­passt, ist hier erläu­tert.
  3. Über die Sinn­haf­tig­keit des­sen kann man sicher strei­ten.

MARS=precision

Die Pro­dukte des MARS-​Sortiments als Garant für Prä­zi­sion bewarb STAEDTLER Mitte der 1960er Jahre1 mit die­sem ewi­gen Wandkalender.

MARS=precision

Alles für das tech­ni­sche Zeich­nen ist ver­tre­ten: Tusche­zeich­ner Mars-​7002, Fall­mi­nen­stift MARS-​TECHNICO 48000, Farb­stift MARS-​LUMOCHROM, Blei­stift MARS-​LUMOGRAPH 2886 und ein Zir­kel mit Ver­län­ge­rungs­stange3.

MARS=precision

Der von Carl Ph. Schmidt in Kai­sers­lau­tern haupt­säch­lich aus Kar­ton gefer­tigte Kalen­der ist 30,5 × 26,5 cm groß, bemer­kens­wert gut erhal­ten und schmückt dem­nächst die Wand an mei­nem Schreibtisch.

  1. Der hier ver­wen­dete Mar­s­kopf wurde von 1963 bis 1973 benutzt, und mei­nes Wis­sens kehrte man 1963 die Rich­tung der Beschrif­tung um; 1967 kamen die drei­stel­li­gen Arti­kel­num­mern. – Mich über­rascht jedoch die weiße Prä­gung auf den holz­ge­fass­ten Stif­ten, denn soweit ich weiß, hat diese erst 1977 die gold­far­bene abge­löst.
  2. Die hier abge­bil­dete Vari­ante des Tusche­zeich­ners Mars-​700 ist die erste, die noch die Kolbenfüllfederhalter-​Mechanik des Vor­läu­fers Mars-​500 hatte; 1968 kam die zweite, die mit Patro­nen arbei­tete. Danke an Hel­mut für diese Details! – Die aktu­elle Vari­ante ist der Mars matic 700.
  3. Also genau­ge­nom­men nicht alles – es feh­len u. a. Zei­chen­pa­pier oder -folie, Radie­rer und Minen­spit­zer.
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