Manche haben Glück und die gelben Hefte aus ihrer Schulzeit in so guter Erinnerung, dass sie nun selber eines füllen möchten. Gelegenheit dazu bietet Reclam schon seit 2009 mit seinem „Universal-Notizbuch“.
Es ist mit 148 × 98 mm so groß wie die kartonierten Paperbacks der Universal-Bibliothek und steckt zusammen mit einem schwarz lackierten Bleistift in einem pfiffig gestalteten Kartonschuber.
Sowohl Buch als auch Schuber sind sauber verarbeitet, und der sechsflächige Bleistift ist eine Überraschung: Leicht geschärfelt, mit sehr glattem Lack und hochwertiger Mine etwa der Härte HB ist er ungleich besser als die meisten anderen Dreingabe-Stifte. Leider trägt er keine Kennzeichnung, die Aufschluss über seinen Hersteller geben könnte.
Die 128 Seiten „originales Reclam-Papier“ sind vergleichsweise rauh, eignen sich dadurch aber besonders gut für den Gebrauch mit einem Bleistift (dieser sollte jedoch nicht härter sein als der mitgelieferte). Wie sich die Bindung des Notizbuchs macht, muss sich erst noch zeigen, doch ich bezweifle, dass ihre Qualität an die der Fadenheftung z. B. meines „Agenda“ (jetzt: „Pocket“) von Leuchtturm 1917 herankommt.
Verschlussgummi, Lesebändchen, Seitenzahlen, Einstecktasche und heraustrennbare Seiten fehlen, doch bis auf die Seitenzahlen gibt es diese Extras beim Original ja ebenfalls nicht.
Das Notizbuch, dessen gelungenes Design von blumprodukt stammt, gibt es mit karierten Seiten und in Blanko. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 5 Euro pro Stück.
„Dummdeutsch“ von Eckhard Henscheid gehört in jede erstzunehmende Hausbibliothek.
Auch wenn sich das „Universal-Notizbuch“ wegen seines empfindlicheren Einbands weniger für einen rauhen Einsatz eignet als z. B. die schwarzgewandeten Pendants, so ist es doch ein nützlicher und sehr geschmackvoller Gebrauchsgegenstand. – Wer das kleine Gelbe als Kalender für das kommende Jahr möchte, wird hier fündig, und all jene, die sich gerne an die Umschlag-Kritzeleien erinnern, freuen sich vielleicht über „Kaba und Liebe“.