Der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann war im Dezember zu Gast in der Sendung „Sternstunde Religion“ im SRF; mit ihm sprach Olivia Röllin. Besonders interessant fand ich, dass Thomas Hürlimann am liebsten mit Bleistift schreibt und welche Gründe er dafür nennt.
Olivia Röllin: Und dann schreiben sie auch, sie haben das mitgenommen, mit solch kleinen Bleistiften, also nicht mit der Maschine. Können sie besser denken mit dem Stift als mit der Maschine?
Thomas Hürlimann: Das Bleistift, das ist ja so eine Art Fortsetzung der Hand, der Finger, und es ist eben so, wenn ich mit diesen Bleistiften schreibe und nachher ein Blatt vor mir habe, dann kann ich mich an dieses Blatt sehr gut erinnern. Also da habe ich ein anderes Gedächtnis als bei einer PC-Seite, die dann viel zu sauber ist. Da mache ich manchmal auch, wenn’s mir langweilig ist, eine kleine Zeichnung oder ich notiere etwas, was ich mir merken muss. Wenn ich dann später mich frage, wo […] habe ich dann nicht noch etwas, einen Satz in dieser oder jener Richtung, dann kann ich mich an diese Blätter gut erinnern. Das könnte ich so mit einem computerbeschriebenen Blatt eben nicht.
Olivia Röllin: Also das hat rein praktische Gründe, dass sie das besser memorieren können.
Thomas Hürlimann: Einerseits das, und zweitens denke ich, dass der Bezug zwischen dem Schreibenden, also zwischen der Hand und dem Blatt Papier, ist intensiver.
Olivia Röllin: Weil das eben eine Fortsetzung ist?
Thomas Hürlimann: Ja. […] Also ich bin wahrscheinlich eben auch in der Holzzeit verblieben, bin nie ganz in der Elektronik gelandet. Ich benutze die gern dann für ein sauberes Manuskript. Eigentlich bin ich ein alter Holzarbeiter mit einem Bleistift und einem Papier.
Das gefällt mir sehr gut, und ich finde es bemerkenswert, dass er den Mars Lumograph in 4B nutzt.
Danke an Christof für den Hinweis auf diese Sendung!