Nach dem Straßenbahn-Patentstift hier nun ein weiterer bemerkenswerter Artikel aus dem Katalog des Jahres 1919 von J.S. STAEDTLER.
Der Taschen-Bleistift „Famulus“ war nicht nur vom Namen her ein Helfer, sondern auch mit seiner sehr ungewöhnlichen Ausstattung, denn sein Spitzenschoner war als Schreibfeder ausgeführt. Zur Abdeckung dieser oder (wenn man die Feder nicht nutzte) der Spitze des Bleistifts diente eine Oberkapsel, die zudem in einer Variante mit eingeschraubtem Radierer erhältlich war. Und wie sah dieses Multitalent aus, wenn man alle Teile zusammensteckte?
Da sich ein solch kostbares Stück leider nicht in meinem Fundus befindet, möchte ich mich mit einer (hoffentlich weitgehend realistischen) Montage behelfen:
Geht man davon aus, dass der runde und mit silberfarbenem Prägedruck sowie dekorativer Metallkapsel versehene Taschen-Bleistift 8 mm dick war, so ergibt sich eine Gesamtlänge von etwa 13 cm – ein gutes Maß für Hemd- und Jackentasche.
Zweifellos ein pfiffiger und ansprechender Begleiter, dieser „Famulus“!
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Ganz geniales – noch ein „perfekte Bleistift Idee“ :-). (Viel mal mehr praktisch als die Viktorianische silbern „Dingenoten“).
Kein anderes Schreibgeräte kann das Elastische Feder Schlagen, wenn man Schönschreiben wollen. Vielleicht etwas für mein Weinacht – Wunschszettel ?
MvG. Henrik
Das ist sehr interresant. Danke fur der Beitrag.
Henrik: Stimmt – diese Konstruktion hatte bestimmt das Zeug dazu, sich mit dem Attribut „perfekt“ zu schmücken. Auch wenn ich mich mit der Stahlfeder nie habe anfreunden können, so hätte ich das gezeigte Schreibgerät doch gerne mal benutzt. – Was meinst Du mit „Dingenoten“?
Stephen: Bitte, sehr gern! Es freut mich, dass er Dir gefällt.
Wenn es sich um eine rostfreie Metallkapsel handelt waere das wirklich ein tolles Schreibgeraet. Den Sinn der Schreibfeder habe ich nicht ganz verstanden. Muss man dann etwa ein Tintenglas mit sich bringen und muss man die Feder nach Gebrauch reinigen, so dass sie den Bleistift nicht verschmutzt? Am Schreibtisch ist das ja kein Problem, unterwegs aber schon.
Der Taschenbleistift Famulus ist wirklich schoen.
Ich gehe davon aus, dass der Gebrauch der integrierten Schreibfeder ein Tintenglas in Reichweite voraussetzte und man die Feder auch reinigen musste. Natürlich macht beides den Einsatz des „Famulus“ etwas unkomfortabel, doch zum einen war er sicher nicht als vollwertiger Ersatz für das stationäre Tintenschreibgerät gedacht und man wahrscheinlich damals derartige Umstände (die wohl nur aus heutiger Sicht welche sind) gewohnt. – Der rostfreie Stahl kam erst wenige Jahre zuvor auf; ob er hier genutzt wurde, weiß ich nicht.
Mit „Dingenot“ meinte ich diese Kombinationen von Feder und Bleistift, man oft unter den Bezeichnung „Viktorianisch Schreibgeräte“ z.B. an der „Pendemonium“ (www.pendemonium.com) sehen kann. Sehr schöne Dinge, aber dank des Gewichts des Silbers, und dass man oft ein Sonderversion des Bleistift braucht, gar nicht so praktisch wie der Staedtler Version.
Übrigens ein sehr nette Montage (Bilde 3).
MvG.
Henrik
Hello
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Cheers
Sue
Henrik: Danke für die Erklärung! Derartige Geräte waren mir bisher fremd. – Es freut mich, dass Dir die Montage gefällt (das war eine spontane Idee beim Bearbeiten der Scans).
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