Schützende Kappen für die frischen Spitzen unserer Lieblings-Schreiber sind nicht selten schwer zu bekommen, halten meist nur auf Bleistiften mit einem bestimmten Durchmesser zuverlässig, haben gern ein unmögliches Design, beherbergen zuweilen sogar einen wenig überzeugenden Spitzer oder sind mitunter einfach nur zu teuer – das ist kein Zustand.
Rasche Abhilfe schafft da der Griff zum PVC-Schlauch, der in Baumärkten (ich schätze das Bauhaus sehr) als Meterware feilgeboten wird und mit einem Innendurchmesser von 8 Millimetern für unsere Anwendung geradezu prädestiniert ist. Bei dem günstigen Preis (im Bauhaus nur 85 Euro-Cent für einen Meter der transparenten Ausführung) kann man sich den Schlauch ruhig großzügig ablängen lassen und so einen ordentlichen Vorrat anlegen. Zuhause reicht dann ein scharfes Schneidwerkzeug, um das Material in einsatzfertige Stücke zu zerteilen; 50 mm pro Stift haben sich bei mir als praxistaugliche Länge erwiesen.
Die geringfügige Restkrümmung der duktilen, auf Rollen vorgehaltenen Schlauchware ist vielleicht optisch, nicht jedoch im Gebrauch von Nachteil, sorgt sie doch für einen etwas besseren Kraftschluss und damit für sicheren Halt auch auf solchen Blei- und Farbstiften, deren Durchmesser unter dem Standard liegt. – Während dieses preiswerte Zubehör ganz nebenbei auch noch die Hemdtasche schont, wäre ich mit der Lagerung im aufgesteckten Zustand indes sehr vorsichtig, da der Weichmacher im PVC mit dem Lack des Stifts eine schwer und nicht ohne Schäden lösbare Verbindung eingehen könnte.
Übrigens: Der äußerst günstige Preis von 4,25 Euro-Cent pro 50-mm-Schützer (exklusive der Fahrtkosten zum Baumarkt) erlaubt auch seinen Einsatz als Verpackungsmaterial, und der nächstdickere PVC-Schlauch mit 10 mm Innenmaß bietet ebenfalls Potential für kreative Tätigkeiten rund um das holzgefasste Graphit. – Wer mag, zieht einen Spaltring oder eine Schlaufe durch ein vorher gelochtes Ende des Spitzenschützers und bekommt so einen anhänglichen Bleistift.
Super Tip: Dann auf ins Bauhaus! (Der Link funktioniert übrigens nicht.)
Großartig und sehr praktisch! Und die Idee ist von der „Bauhaus Schule“ (1919 – 1933) nicht so entfernt – minimalistisch und durchsichtig. :-)
(nun funktioniert der Link weider)
Mvg.
Henrik
Danke für Eure Kommentare. – Motiviert zu dieser Bastelei (falls man obiges überhaupt so nennen kann) hat mich übrigens die hier manchmal kommentierende Pencil Anna, die sehr findig im Umgestalten von Bleistiften ist und mich schon ein paar Mal mit Fotos und Berichten ihrer ungewöhnlichen Kreationen überrascht hat.
Aha!
Lieber Lexikaliker, würde es vielleicht möglich diesen Kreationen einmal hier zu sehen? Besonderes der Ballon- Bleistift-Verlängern?
MvG.
Henrik
Nun, Pencil Anna kann ihre Werke sicher viel besser vorstellen – vielleicht klinkt sie sich ja in diese Diskussion ein.
Hoffentlich – aber wahrscheinlich noch nicht. (Ich bin besonderes neugierig auf die Ballon- Bleistift – Verlängern). :-)
MvG.
Henrik
Hallo Henrik,
danke für dein Interesse an meinen „Ballon-Stiften“. Ich habe unseren Lexikaliker darum gebeten dir ein Foto dieser Stifte zu schicken.
Die Ballons, die man zum Modellieren von Figuren verwendet, haben etwa den gleichen Durchmesser wie ein Bleistift. Wenn man diese Ballons auf den Bleistift zieht, dient das als neue Hülle, aber nicht unbedingt als Verlängerung. Diese Umhüllung ist wasserfest und gibt einen sehr guten Grip beim Schreiben. Probier es einfach mal aus! :-)
Hallo Anna,
Vielen dank! An deinen Bleistift verlängern wäre ich besonderes neugerieg, weil ich eine art „Bleistiftverlänger Fan“ bin. Ich finde, dass zu viele Bleistifte zu oft hinschmeißen wird –weil viele Leute diese praktische „Dingenot“ nicht kenne.
Ich freue mich sehr deine Kreationen zu sehen und vielleicht ausprobieren.
MvG. Henrik
Der Bitte, das Foto des griffig gemachten Bleistifts weiterzuleiten, werde ich in Kürze nachkommen.
Zum Thema „Bleistift-Verlängerer“ ist schon eine ganze Weile etwas in Vorbereitung, nachdem mir aufgefallen ist, was sich bei mir so angesammelt hat. Meinen Favoriten, den STAEDTLER 900 25, habe ich ja bereits erwähnt.
Danke sehr, Lexikaliker und Anna. Ich will’s in Spannung erwarten.
Ein Thema mit Bleistift-Verlängern würde mir sehr angenehm. Ich verlasse nicht das Haus ohne mindestens einer von diese praktische „Begleitern“. Die letzten drei Jahre hatte es Der Perfekte Bleistift gewesen – eine kleine „Meisterstück“ : ) von Faber Castell.
MvG.
Henrik
Sehr gern geschehen! :-)
Mit dem Spitzer in einem „Perfekten Bleistift“ hatte ich mal Probleme – er wollte einfach nicht mehr arbeiten, und wir konnten nicht herausfinden, woran es lag. Die Idee ist zweifellos gut, doch das Exemplar, was ich damals testen konnte, hat mich leider nicht überzeugt (das Konkurrenzprodukt von KUM, der „Oceanic“, übrigens noch weniger).
Die spannungsgeladene Wartezeit ist schon über ;-) viel – und nochmals danke.
Wahrscheinlich habe ich mit meine vier „Perfekten Bleistifte“ Glück gehabt. Keine Probleme – aber ich habe diese Klage manchmal früher gehört. Leider seiht es aus, wie F.C. Qualitätskontrolle Problemen haben. Ichl bin etwa zwiespältig: das Design ist sehr schön, aber der Nützlichkeit ist nicht immer am besten.
MvG
Henrik
Bitte, sehr gern geschehen!
Spitzer aus Kunststoff bereiten leider hin und wieder Probleme, da diese nicht so maßhaltig sind wie ihre Pendants aus Metall, und auch das Gewinde, in dem die Schraube sitzt, kann beim Klingenwechsel Schaden nehmen. Die Idee, einen Spitzer in der Kappe unterzubringen, ist hervorragend, doch ich weiß nicht, ob der „Perfekte Bleistift“ wirklich die ideale Umsetzung dieser Idee darstellt.
Dilemma! Du hast Recht – aber…
Die Idee mit dem Spitzer in der Kappe funktioniert nur, (in meine Meinung) wenn er aus Kunststoff ist. Ich glaube, dass der Gewicht eine Metal Spitzer oder Kappe würde den ganzen Konstruktion wenig schreib – fähig machen. Zum Beispiel wie der silberne Graf v. Castell Verlängern. Von diesen möchte ich übrigens gern den alten Model ohne Spitzer einmal haben, weil er leichter ist und alle Bleistift Durchmesser nehmen.
MvG.
Henrik
Sitzt denn nicht die Kappe nur beim Transport auf dem Bleistift und wird beim Schreiben abgenommen? Damit könnte sie ja nicht für eine ungünstige Verlagerung des Schwerpunkts sorgen.
Den Verlängerer des Grafen ;-) kenne ich noch nicht – da muss ich mich mal umsehen. Ich war nie der große Fan der Faber-Castell-Produkte, auch wenn dieser Hersteller einige interessante Dinge im Programm hat (und ich auch das eine oder andere habe).
Vielleicht habe ich das Konzept missverstanden, aber soweit ich weiß, muss der Bleistift in dem Verlängern sitzen, ob man er ein Bleistift – Verlängern nennen kann? Auch wenn man schreibt weil die Idee ist die „Bleistiftchen“ wieder schrieb – fähig zu machen?
Dann ist der Schwerpunkt oder Balance wichtig – besonderes wenn man, wie ich, vieles schreiben muss.
Übrigens bin ich auch nicht ein Faber Castell Fan, nur haben diese kleinen Kappen -Type -Verlängern für mich ganz gut funktioniert.
Beiträge Nr. 16! Ein Rekord?
MvG.
Henrik
Ah, jetzt sehe ich das Missverständnis – wir haben sowohl von Kappen (wie der zum „Perfekten Bleistift“) als auch von Verlängerungen gesprochen und nicht immer richtig zwischen den beiden unterschieden. Der Bleistift muss natürlich im Verlängerer sitzen, sonst wäre letzterer ja keiner, doch eine Kappe, also auch eine mit Spitzer darin, kann (oder muss sogar) beim Schreiben abgenommen, aber nicht unbedingt auf dem anderen Ende des Stiftes geparkt werden.
Übrigens fällt mir dabei auf, dass ich bis jetzt noch keinen Verlängerer mit integriertem Spitzer gesehen habe. Ist mir derartiges bis jetzt entgangen oder gibt es so etwas tatsächlich nicht?
16 (inzwischen 17) Kommentare sind schon sehr viel, doch bei der „Feierstunde“ waren es noch mehr. Aber wer weiß – was nicht ist, kann ja noch werden … ;-)
Danke für die Klärung.
Ich möchte nicht gerne eigensinnig werden, aber ich dachte nur dass der große Unterscheid in die Verwendung nicht gab: wenn der Bleistift ein Bleistiftchen werde, dann muss die Kappe als Verlängern dienen, und dann ist der Gewicht (ebenfalls für mich) sehr wichtig. :-)
Auch ich habe kein dezidiertes Verlängern mit integriertem Spitzer gesehen.
„Aber wer weiß – was nicht ist, kann ja noch werden … ;-)“ Ja, nur 4 Beiträge von der Rekord
:-)
MvG
Henrik
Stimmt, so gesehen kann dieses Zubehör sowohl Kappe als auch Verlängerer sein, besonders dann, wenn darin viel Platz ist und der Bleistift nicht erst sehr kurz werden muss, um verlängert werden zu können. Was einen Verlängerer mit integriertem Spitzer angeht, so denke ich, dass der geforderte Durchmesser zu klein ist, um einen wirklich funktionerenden Spitzer aufzunehmen. Aber wer weiß: Vielleicht sitzt in diesem Augenblick schon irgendwo jemand, der einen Spitzer abfeilt, um zu experimentieren …
Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens der sehr edle Verlängerer von Mitsubishi/uni mit Kappe, der hinten eine Öffnung hat – damit darf der zu verlängernde Bleistift länger sein als der Verlängerer ;-)
Vielleicht ist eine Nomenklatur der Bleistift Verlängern hier nötig ? (Oder vielleicht sollte ich mein Deutsch wieder einmal lernen?) :-) . Danke für die Nachsicht, Lexkaliker.
Und Danke für den Link – die Debatte bei den Penciltalk errindere ich mich gut. In meine Meinung gilt diese Verlängern mehr als eine art Bleistift Hülsen – besonderes der Mitsubishi, der wie du schreibst: „ darf der zu verlängernde Bleistift länger sein als der Verlängerer“. :-)
Hey, vielleicht wäre die Kappe eine solches Verlängern ein brauchbares Platz für ein Spitzer?
MvG.
Henrik
Eine Nomenklatur wäre in der Tat sehr hilfreich, und zwar nicht nur bei Verlängerern, sondern auch bei Bleistiften im allgemeinen (nach einer Terminologie des letzteren suche ich zurzeit).
Stimmt, der Mitsubishi verlängert den Bleistift nicht nur, sondern eignet sich auch dazu, ihn zu verbergen – damit nimmt er wohl eine besondere Stellung ein.
Den Spitzer in der (recht dicken) Kappe unterzubringen ist eine sehr gute Idee!
Diese Debatte hatte sehr fruchtbar für mich gewesen, danke Lexikaliker.
Übrigens haben wir nun die 22.Beiträge und damit der Rekord erreichten :-)
(Bitte, nachsehen mit dieser Beiträge, aber ich konnte mich nicht beherrschen, wenn der Chance nu da wäre.)
MvG
Henrik
Bitte, sehr gern geschene. – Auch für mich war sie sehr anregend, denn sie hat mich dazu gebracht, endlich mal etwas über meinen Lieblings-Verlängerer zu schreiben.
Kein Problem mit den Kommentaren – auch dafür sind Weblogs ja da! :-)
Weißt Du, welche Wanddicke Dein Schlauch hat? In meinem Baumarkt gab es den Schlauch nur mit 1,5 mm Wanddicke. Damit sah der Schlauch aber super-dick aus. Ich nehme an, Deiner ist dünnwandiger?
Die Wandstärke des Schlauchs, den ich verwendet habe, beträgt auch 1,5 mm. Ich meine mich zu erinnern, dass ich zwar nach einem dünneren gesucht, aber keinen gefunden habe.
Was auch gut funktioniert: Schrumpfschlauch. Bei Hornbach gabs 25 Stück 9,5 x 100 mm Schlauch in einer Tüte für 1,95 Euro.
http://www.hornbach.de/shop/Schrumpfschlauch-9-5-mm-L-100-mm-schwarz-25-Stueck/5071158/artikel.html
Den auf ca. 40mm Länge schneiden, etwa 15mm über den Schaft ragen lassen und dann mit Heißluftfön oder Feuerzeug schrumpfen. Ergibt eine schöne Kappe, die allerdings nur bei Bleistiften passt, die etwa gleich dick sind. Da reichen schon wenigen Zehntel und es passt nicht mehr.
Danke für den Hinweis – das klingt gut!