Die Produkte des Noris-Sortiments bewarb STAEDTLER vor etwa 50 Jahren mit diesem kleinen Taschen-Atlas.
Er hat 20 Seiten und misst 73 × 103 mm (etwa A7). Den Titel schmückt eine stilisierte Stadtansicht (vermutlich Nürnberg, die Heimat von STAEDTLER), die in unterschiedlichen Varianten auch auf Banderolen und Schachteln zu sehen war.
Die vier werbenden Umschlagseiten sind in den Noris-Farben gehalten, und natürlich nimmt der Bleistift eine prominente Position ein. – Die für die Auflistung genutzte Schrift könnte die Futura von Paul Renner aus dem Jahr 1936 sein1.
Ich mag den alten Landkarten-Stil und freue mich, die als „Römisch Linkskursiv“ bekannte und nur in Landkarten verwendete Schrift wiederzusehen. Sie wurde im frühen 19. Jahrhundert eingeführt und bis vor etwa 20 Jahren in unterschiedlichen Varianten zur Kennzeichnung von Gewässern genutzt.
Auch die Darstellung des geteilten Deutschlands macht diesen Taschen-Atlas zu einem historisch interessanten Dokument.
Die kleinen Landkarten und die Verkehrszeichen mit Legende erinneren mich an die Zugabe, die früher oft in Taschenkalendern zu finden war (meist begleitet durch eine Entfernungstabelle).
Der Marskopf gibt Aufschluss über das Alter des Atlanten: Die hier gezeigte Form wurde 1963 bis 1973 genutzt2.
Mir gefällt dieser kleine Atlas!
Einen anderen, noch älteren Taschen-Atlas von STAEDTLER gibt es unter „Kleine Welt“ zu sehen.
- Die ft-Ligaturen lassen mich an diese Holzlettern denken.↩
- Die Kennzeichnung „P 3413“ auf der vierten Umschlagseite sollte eine genauere Datierung ermöglichen.↩
What a wonderful atlas you have there! Reminds me of simpler times.
I’m glad to hear that you like this atlas too! It reminded me of those times too. However, I don’t lament that these times are over but rather enjoy today’s possibilities and yesterday’s maps, especially those with the left-leaning italic font :-)
Ich vermute, der Atlas stammt aus der Zeit vor 1970. Das abgebildete Verkehrszeichen „HALT“ für „Vorfahrt gewähren“ wurde 1970 durch das „STOP“-Zeichen ersetzt.
Danke für dieses Detail! Dann stammt der Taschen-Atlas wohl aus der Zeit von 1963 bis 1970.
Auch die Darstellung der Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze als „unter polnischer Verwaltung“ weist auf ein Datum vor 1970 hin – spätestens mit dem Warschauer Vertrag im Dezember 1970 war so eine Bezeichnung obsolet. (Was natürlich nicht heißt, das ein Werbe-Atlas dann auch sofort geändert würde.)
Das ist sehr interessant – danke für diesen Hinweis!