Heute geht es ins Grüne, und zwar mit dem GREENgraph, einem neuen Schreibgerät von STABILO, mit dem sich der Hersteller hauptsächlich an seine umweltbewussten Kunden richtet.
Das Jelutong-Holz des FSC-zertifizierten, in Tschechien hergestellten Bleistifts stammt (so der Verpackungstext) aus „ökologisch und sozial vorbildllich bewirtschafteten Wäldern“. Doch damit nicht genug, denn auch beim matten Lack wurde an die Umwelt gedacht, ebenso beim Karton, der zu 80% aus Altpapier besteht.
Der mit 3 g sehr leichte Bleistift im klassischen Sechskant-Profil hat die übliche Länge von 17,5 cm, ist mit seinem Durchmesser von etwa 7,4 mm jedoch geringfügig dünner als viele andere. Gemessen am niedrigen Preis des Stifts ist die Qualität der 2,2 mm dicken und sehr bruchfesten Mine, die es nur in HB gibt, recht ordentlich. – Durch den nicht ganz glatten Lack ist der GREENgraph angenehm in der Handhabung.
Die goldfarbene Zwinge des 6004 ist sauber angebracht, sitzt fest und hält den Radierer zuverlässig. Letzterer krümelt zwar recht stark, radiert aber gut und ist dabei sparsam im Gebrauch.
Das helle, weiche Holz des in Ostasien anzutreffenden Jelutong-Baums (Dyera costulata) lässt sich gut spitzen, sowohl von Hand als auch im Tischspitzer. Die dabei hin und wieder auftretenden Poren sehen nicht so schön aus, sind aber der Funktion des Bleistifts nicht abträglich.
Die Mine des GREENgraph endet etwa 28 mm vor dem Bleistiftende. Laut Hersteller soll diese sogenannte Kurznut, die 13 mm vor dem Ende ausläuft, dafür sorgen, dass bleistiftkauende Kinder nur Holz, aber keine Mine in den Mund bekommen.
Im Dutzend kostet der Bleistift pro Stück etwa 23 (ohne Radierer) bzw. 26 Euro-Cent (mit Radierer). Ich habe ihn über EDV-Zubehör und Büroversand Hämpel bezogen, einen Versender, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Der STABILO GREENgraph ist ein guter Alltags-Bleistift in ansprechender Gestaltung zu einem attraktiven Preis.
Nachtrag: Inzwischen habe ich den dritten GREENgraph in Gebrauch, und dessen Mine ist hin und wieder leicht kratzig. Eine Streuung in der Qualität?
Gute Idee mit dem Laub als Hintergrund! Ökoschön oder schönöko! ;-)
Danke, das freut mich! Die Idee kam mir, als ich am Mainzer Rheinufer entlanglief und mir die unzähligen Ahornblätter auffielen. – Mein Vorschlag: Schöko :-)
Dann besser – schök (von schick)! ;-)
Hallo Gunther,
schön, daß Sie mit Hämpel ebenfalls zufrieden sind.
Die Streuung in der Qualität kenne ich leider auch, sowohl vom Greengraph, von dem ich eine kleine Anzahl mit Radierer in einem bekannten Drogeriemarkt erstanden habe, als auch vom Opéra von Hämpel.
Mein Verdacht ist, daß Stabilo seine Stifte bei Koh-I-Noor produziert läßt, bei deren Stifte man dieses Phänomen ebenfalls gelegentlich beobachten kann, u.a. sogar beim Flagschiff, dem 1900 Toison d’Or
http://www.koh-i-noor.cz/en/produkty/grafitove-tuzky/65-tuzka-grafitova-1900
Vielleicht mag ich sie gerade deshalb, weil sie nicht zu perfekt sind …
Hallo Frank,
der Service von Hämpel ist exzellent – danke nochmal für Ihre Empfehlung in Ihrem Kommentar bei pencil talk.
Interessant, dass Sie diese Streuung in der Qualität ebenfalls kennen. Mir fiel diese zuerst bei dem Othello und Opéra auf, konnte mir aber keinen Reim drauf machen. Die Bleistifte von Koh-I-Noor kenne ich noch nicht gut genug, doch ich werde sie mir bei Gelegenheit näher anschauen. – Kennen Sie den STABILO Micro 288? Er ist Teil des „Exam Grade“-Sets, zu dem auch ein Dosenspitzer und ein hervorragender schwarzer Radierer gehören. Bis jetzt habe ich diese Artikel nur bei Bundoki gesehen.
Das nicht ganz Perfekte hat zweifellos seinen Reiz! Ich denke dabei gerne an ein Zitat von Oscan Wilde: „A subject that is beautiful in itself gives no suggestion to the artist. It lacks imperfection.“ Auch wenn ich kein Künstler bin, so spricht mich dieser Gedanke doch sehr an.
Hallo Gunther,
den STABILO Micro 288 kenne ich nicht (wie so vieles aus der Bleistiftwelt), wahrscheinlich wieder ein Produkt speziell für den japanischen Markt. Auf der Stabilo Website findet er sich nicht, und unter dem Stichwort ‚Exam Grade‘ findet sich lediglich ein Kugelschreiber für den nichtdeutschen Markt.
Seit der Einführung des point 88, das war 1977, dienen Bleistifte bei Stabilo wohl nur noch zur Sortimentsabrundung, was für den Sammler und Nutzer schade ist. Ich hatte mal einen Othello, die Zwinge war damals noch golden, ein Gedicht, sattes Schwarz und doch sehr schmier-resistent, was für Linkshänder sehr wichtig ist.
Bundoki scheint ja richtig spannend zu sein, leider finde ich mich nur schwer zurecht …
Hallo Frank,
auch ich kenne den Micro 288 nur als Produkt für Japan; bis jetzt habe ich ihn lediglich bei japanischen Anbieter gesehen.
Schade, dass die Qualität der STABILO-Bleistifte in den vergangenen drei Jahrzehnten nachgelassen hat. – Der Name „Othello“ wurde übrigens bereits 1898 eingeführt, wie ich kürzlich erfahren konnte.
Bundoki ist in der Tat sehr spannend und bietet einen exzellenten Service; wie man aus dem Ausland ordert, ist hier beschrieben. Ich habe schon ein paarmal dort bestellt und war immer hochzufrieden.
Lieber Lexikaliker,
der GREENgraph ist wohl einer der besten Bleistifte, die ich kenne. Da ich noch mehr mit Füllfederhaltern schreibe, als mit Bleistiften, benutze ich das recht glatt geleimte Clairefontaine-Papier. Der Nachteil daran ist, dass es für Bleistifte etwas zu glatt ist, was den Abrieb verringert. Daher verwende ich vielfach weichere Bleistifte (B und 2B) auf diesem Papier.
Der GREENgraph bietet aber bei einer gerade mal HB-Mine einen festen Abrieb. Es bedarf gar keiner anderer Minen bei diesem Bleistift, denn sie sind so gut, dass man sie als Universalminen betrachten kann; hervorragend.
Der Radiergummi ist ebenfalls von hoher Qualität. Vielfach habe ich bei roten erlebt, dass sie nach einigen Jahren hart wurden, was den Sammlerspaß an den Bleistiften schmälert. Ich habe große Einzelradiergummis, ähnlich der Beschaffenheit und Struktur der des GREENgraphs, die nach fünfzehn Jahren immer noch wie neu arbeiten.
Lieber Bleistiftsammler,
danke für Ihren Kommentar und den Praxisbericht, der mich motiviert, den GREENgraph nach recht langer Zeit wieder einmal zu benutzen. Interessant ist auch Ihr Hinweis auf das Papier, denn was Beschreibmaterialien angeht, so bin ich weitgehend unkundig und für jede Hilfe bei der Auswahl hochwertigen Materials dankbar.
I find it quite interesting to find that the last bit of the pencil is not filled with graphite. I was thinking that only Mexican kids treated their pencils so disrespectfully, it’s good to know that is not the case, LOL.
Also, I never gave a second thought about paper quality for pencils either, but I’ve seen recently that there are indeed some differences. Some of my pencils, specially those with lighter cores, write impossibly light on some papers and behave better on others. Right now am using cheap sheets meant for copying/ printing, and all cores seem to really shine thru on it. Whereas on my notebook, lighter cores barely make a dent on the paper.
Any pointers on this regard, will be appreciated. Nice review Gunther!
As far as I know it is also a question of cost – saving about 16% of lead seems to be worth the effort, especially if the last centimetres of the pencil are not used by many (of not most) users.
So far I have only noted the differences but I still can’t recommend certain paper types for the use with pencils. I’m still a beginner in this regard!
So far, the best pencil paper I’ve tried is the one that comes in bulk packages for printing or photocopying. In Mexico, Scribe shines on this front. The way pencils of all striped deposit graphite on these sheets is simple awesome.
I’m happy to hear that! The quality of the paper for copying we have in Germany varies; I usually buy Navigator Universal which is amazing.
Thanks for he pointer! According to their website, it seems to be sold on a few places here in Mexico. Definitely going to look for it.
One of the few things I can appreciate about Globalization.
You won’t regret it! However, it is very smooth; sompe people prefer coarser paper for pencils.
Don’t mind the smoothness for as long as the tonal value is preserved. Thanks!
You’re welcome! I think the tonal value should be preserved; however, I haven’t tested that thoroughly. – By the way, smooth paper is perfect for testing pencils because it shows what the pencils give away without being forced by abrasive paper.