Heute schauen wir auf eine kleine, nichtrepräsentative Auswahl jener Gerätschaften, die so manchen Lebensmitteln beiliegen und den sofortigen Verzehr auch ohne das vertraute Essbesteck ermöglichen. Dabei werden wir sehen, dass es jenseits der allgegenwärtigen Speiseeis-Spatel und Pommes-Pieker Bemerkenswertes zu entdecken gibt.
Wir stechen in See mit der schlichten und funktionellen Gabel aus hellem Holz, die der für allerlei schmackhaftes Meeresgetier bekannte Anbieter Nordsee seinen Gästen zum mobilen Genuss der „Fish & Chips“ andient (wenn ich dort vor Anker gehe, nehme ich gerne die große Portion mit Remouladensoße, aber das nur nebenbei). Das fast 2 mm dicke und daher ziemlich robuste Essgerät ist mit großzügigen 17 cm etwa so lang die interessant bedruckte Tüte der „Fish & Chips“ tief, damit man auch den letzten der leckeren Happen zuverlässig herausangeln kann und erinnert sicher nicht zufällig an Neptuns Dreizack.
Im Kühlregal meines Lieblingsdiscounters Plus findet man eine Reihe appetitlicher und verzehrfertiger Salate, zu deren Lieferumfang diese ungewöhnliche Verschmelzung aus Gabel und Löffel gehört. („Göffel“? „Label“? „Gaböffel“? Hier gäbe es bestimmt noch beträchtliches Marketing-Potential.) Leider sind weder die Zinken dieses 10 cm kurzen Apparates spitz genug noch seine Laffe ausreichend tief, um wirklich praktisch zu sein, und da sich dieses sehr dünne, aus transparentem Kunststoff gefertigte Gerät zudem beim Einsatz recht leicht verbiegt, erfüllt es den angestrebten Verwendungszweck leider nur bedingt.
Gut versteckt im hohen, mit knusprigen Flocken gefüllten Deckel der gesunden Joghurt-Müsli-Kombination vom selben Discounter ist ein kleiner klappbarer Löffel aus orangefarbenem Kunststoff, der nicht nur über einen außerordentlichen Gebrauchswert verfügt, sondern auch dem aufmerksamen Betrachter pfiffige Konstruktionsdetails offenbart: Zwei ganz unterschiedlich gestaltete Rastungen arretieren die fast 11 cm lange Schaufel sowohl im ein- als auch im ausgeklappten Zustand, wobei letzterer zusätzlich durch einen kleinen Steg stabilisiert wird – beeindruckend, mit welcher Sorgfalt der Hersteller Polimoon (seit 2007 Promens) bei diesem Produkt, das eigentlich nichts kosten darf, zu Werke ging. – Bedauerlicherweise hat die Plus-Filiale in der Nähe meines Arbeitsplatzes kürzlich alle drei Varianten dieser attraktiven Zwischenmahlzeit ausgelistet und damit auch den raffinierten Löffel verschwinden lassen.
Im Zusammenhang nicht nur mit Klappbarem sei das überaus lesenswerte Buch „Collapsibles – Ein Album platzsparender Objekte“ von Per Mollerup aus dem Verlag Stiebner lobend erwähnt und allen an derartigen Dingen Interessierten wärmstens empfohlen.
Wurde meine Generation noch mit einem einfachen Pausenbrot in die Penne geschickt, so verwöhnt man die Kids von heute bereits vor ìhrem ersten Schultag mit zum Teil fremdartigen Dingen. Anlässlich der Einschulung in Hessen vor wenigen Tagen gab eine nahrhafte namhafte Supermarkt-Kette gegen Gutschein Zuckertüten (hier wohl angebrachter: Obsttüten) aus, die unter anderem neuseeländische Kiwis enthielten. Passend zu dieser Vitamin-C-reichen Frucht aus dem fernen Land fand sich im bunten Pappkegel ein hellgrünes Instrument von einem fernen Planeten – so zumindest mutet dieses ausgefallene und äußerst stabile Esswerkzeug an, das zwar Assoziationen an eine sehr grobe Säge weckt, aber zweifellos alle anderen Hilfsmittel zum Verzehr der Kiwi entbehrlich macht. – Notabene: Den zackigen, aus Poylstyrol (Recycling-Code 06) gefertigten Kiwi-Löffel der internationalen Marketing-Organisation Zespri gibt (gab?) es hierzulande in mindestens zwei Varianten.
Mein Favorit? Natürlich der grandiose Klapplöffel.
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Die Steigerung zum „normalen“ Klapplöffel bietet dieser Joghurt, wo der Löffel quasi im Becher eingebaut ist:
http://www.ravensberger.de/loeffelbecher/index.html
Danke für diesen interessanten Hinweis! Auf der Website des Herstellers gibt es leider nur sehr kleine Abbildungen, in denen man nicht allzu viel erkennt, aber ich werde mich mal im Handel nach dem „Löffel-Becher“ umschauen.
Of course the Zespri Kiwifruit spoon is actually a multi-tool. Victorinox are not yet worried, but it is both a spoon and a knife. Cut the Kiwifruit in half with the saw edge and then scoop out the yummy innards with the spoon. They are quite robust, and with care will last many months of daily use in your lunch-container. Yoghurt, soft-fruits, orange peel – all bow before the Zespri spoon-saw :-)
On a sad note, Zespri here indicate that the world is awash with counterfeit Kiwifruit.
Italian and Chilean fruit re-labelled as Zespri from New Zealand to sell at a higher price.
You’re absolutely right about the Kiwifruit spoon – it is indeed a very useful tool. For some obscure reason I have never seen one before so I was very eager to try it out. To my surprise I got another variant of the Zespri spoon shortly before my test (click the image to enlarge):
Both work very good, but since the left one is considerably thinner – 1.7mm instead 3.9mm – its cutting abilities are superior to those of the right one (which is of course more robust). Besides that, the left one (which is also more user-friendly for left-handers) looks a little more sporty to me but that’s a matter of taste.
As mentioned above there is at least one more variant from Zespri; it looks quite similar to the right one but has only one serration at the spoon end and none at the grip (maybe it’s the previous model). There is also one made by Tupperware and one larger one from Lurch. The latter is (was?) advertised as a combination of a knife and a spoon which has insprired the marketing people to create the name „Möffel“, a blend of the German words „Messer“ and „Löffel“ – maybe it can be translated as „knoon“ or „spife ;-) I’m sure that a „luxury“ version made from stainless steel is available somewhere too. – It’s definitely a topic worth keeping an eye on.
I am sorry to hear about the counterfeit Kiwifruits and I hope that my preferred supermarkets keep the real ones in stock.
The one of the left is the one that you get here in the Zespri homeland. As you say, thinner is definitely.
I didn’t know you played with toys? wait….strike that. hehehe
I almost forgot. We need some new pictures for the blift site…… do i have to fly over there?
In view of the fact that almost everything can be used as a toy: Yes, I play with toys ;-) – Regarding the gallery: It will take a little while longer but I hope that it will be worth the waiting.
Passend dazu: „Flatware to Keep“.