Als Liebhaber des langen Konus und Jäger der spitzeren Spitze habe ich mich sehr über den Gehäusespitzer von Tombow gefreut, mit dem mich kürzlich Stephen von pencil talk überrascht hat.
Der Tombow-Spitzer trägt auf der Rückseite die Kennzeichnungen „SM-200WN“ sowie „MADE IN JAPAN“, wobei die Zahl „200“ eingerahmt ist und damit an die in Japan wohl übliche Preisangabe erinnert. Er misst 42 × 32 × 24 Millimeter, wiegt 11 Gramm und liegt gut in der Hand; die Klingen schneiden sehr sauber und der Deckel schließt zuverlässig. Die Form des Spitzers ist ungewöhnlich, erinnern seine Seiten doch an ein Parallelogramm.
Ich kann leider nicht den ganzen Text auf dem Deckel des Spitzers lesen – lediglich えんぴつ (enpitsu), Bleistift –, vermute aber, dass er sich auf den Einsatz der zwei verschiedenen Spitzkonen bezieht. Dank dieser ist er für Blei- und Farbstifte gleichermaßen geeignet, wobei man die bruchempfindlicheren Minen der Farb- und der sehr weichen Bleistifte zweckmäßigerweise mit der kürzeren Klinge in Form bringt.
Das Maß aller Langkonus-Dinge sind für mich die „Long Point“-Spitzer des fränkischen Herstellers KUM, ganz besonders der Long Point 400-5L („Metal Stenograph“).
Eine Gegenüberstellung zeigt deutlich, dass der Gehäusespitzer von Tombow fast an den KUM Long Point 400-5L herankommt:
Auch im Vergleich mit anderen wie z. B. der Elektro-Spitzmaschine Dahle 230 oder dem hervorragenden Tisch-Spitzer Carl Decade DE-100 schneidet das Modell von Tombow sehr gut ab.
Ich konnte nicht herausfinden, ob dieser Spitzer oder Ersatzklingen für ihn noch erhältlich ist, und bin daher für sachdienliche Hinweise sehr dankbar.
Vielen Dank an Stephen von pencil talk für den Tombow-Spitzer sowie an isu von the uncomfortable chair, der diesen Spitzer fast zeitgleich zu mir auf die Reise geschickt hat, doch dieses Exemplar ist bedauerlicherweise unterwegs verlorengegangen.
Nachtrag: Der Tombow-Katalog 2008 führt diesen Spitzer mit der Artikelbezeichnung KSA-121 in der Rubrik „Children’s Stationery & Character“ auf; erhältlich ist er in vier Farben (schwarz, blau rot und im hier gezeigten rosa) für jeweils 210 Yen. – いろ (iro) steht hier für „Farbe“, und so ist der rechte Spitzkonus tatsächlich für Farbstifte gedacht.
Nachtrag vom 21.4.09: Eine Alternative zum hierzulande nicht erhältlichen KSA-121 ist der Doppelspitzer von „PAPER and more“.
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Der Firmenname Tombow erweckt bei mir die Assoziationen mit der russischen Stadt – Tambow. :)
Soweit ich weiß, stammt „Tombow“ von „tombo“ (Hiragana: とんぼ, Kanji: 蜻蛉), dem japanischen Wort für „Libelle“, und so ist dieses Insekt auch auf vielen Produkten des Herstellers zu finden, wie z. B. auf dem Bleistift Tombow Mono 100.
Woher kommt denn „Tambow“, der Name der russischen Stadt?
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