Den Druckbleistift P200 von Pentel, der 1970 auf den Markt kam und wohl keiner Vorstellung mehr bedarf, gibt es in einer fast unüberschaubaren Vielfalt, aber nicht vollständig transparent1. Diese Lücke füllen wir mit einer schnellen Bastelei2.
Wir brauchen:
- Einen Pentel P200
- Den transparenten Schaft eines P200-Imitats3, z. B. von AliExpress
- Etwa 110 mm transparentes Rohr, Innen-⌀ 4 mm, Außen-⌀ 5 mm, z. B. vom Modellbau-Profi in Frankfurt/Main
- Das übliche Zeug wie Messer, Sekundenkleber usw.
Die Umsetzung ist einfach:
- Pentel P200 und Imitat zerlegen. – Vom P200 brauchen wir alles außer dem Schaft und dem Radierer (er wird später nicht mehr passen) und vom Imitat nur den Schaft.
- Minenreservoir des P200 am Absatz (etwa 4 mm oberhalb der Feder) abschneiden. – Es ist ratsam, das Kunststoffteil mit einer konischen Vertiefung zu versehen (z. B. mit einem Bohrer), damit die Minen leichter in die Mechanik finden.
- Transparentes Rohr mit Sekundenkleber auf dem Kunststoffteil der Mechanik befestigen.
- Mechanik und Rohr in den Schaft einsetzen, Spitze aufschrauben und eine Mine in die Zwinge bringen. – Letzteres ist nötig, damit man beim Kürzen des Kunststoffrohrs nicht zuviel abschneidet.
- Länge des transparenten Rohrs so markieren, dass die aufgesteckte Kappe zur Hälfte aus dem Schaft herausschauen würde.
- Stift wieder zerlegen und transparentes Rohr kürzen.
- Mit Klebeband das Ende des transparenten Rohrs soweit umwickeln, dass die Kappe ausreichend fest sitzt.
- Teile zusammensetzen.
Fertig!
Man muss allerdings damit rechnen, dass der transparente P200 nicht lange so schön bleibt, weil sich der Abrieb der Minen im Minenreservoir sammelt.
- Einen transparenten Schaft, aber ein bedrucktes Minenreservoir hatten die Sonderausgaben mit Motiven von Disney und Popeye aus den 1970er Jahren, die jedoch heute kaum noch anzutreffen und daher sehr teuer sind. – Ich meine gelesen zu haben, dass Pentel danach keinen transparenten Schaft mehr angeboten hat, weil dieser im Vergleich zu den anderen nicht so langlebig ist.↩
- Die Qualität und die leichte Zerlegbarkeit des P200 hat schon zu vielen alternativen Schäften von Drittanbietern geführt, darunter von Turn of the Century, Spoke und IJ Instruments.↩
- Eigentlich lehne sich solche dreisten Produktkopien ab, doch in diesem Fall bin ich froh darüber, weil dadurch ein transparenter Schaft verfügbar ist. – Vom Gebrauch des hier genannten P200-Imitats kann ich nur abraten, denn der Clip sitzt zu locker, der Minenvorschub ist zu groß und die Mine hat im Führungsröhrchen Spiel. Das Imitat (zumindest mein Exempar) hat jedoch den Vorteil, dass der Wulst am Schaftende oberhalb der Spitze, der manche stört, nicht so ausgeprägt ist wie beim Original.↩
What a beauty! Great result. Back to the time when all products: watches, clocks, mechanical instruments etc., were transparent. Do you know what kind of material you used? PP, PE, PS, PMMA, PC? An engineering plastic like PC would be best for this use, I guess. Though all of these age and change colour over time. Still I love this concept. Good move.
I’m glad to hear that you like this little tinkering too! Yes, back then you could look inside many devices and see how they worked.
I don’t know the material of the transparent barrel but but for the tube the supplier names ASA, i. e. acrylonitrile styrene acrylate which seems to be quite durable.
Thanks. ASA sounds nice. Good you could find its composition. In between ABS, PMMA and PS ;).
Yes, the properties of ASA sound really good. I wish that not only the lead reservoir but also the barrel were made of this material ;-)
I wonder why there is no supplier of barrels made from old synthetic materials such as cellulose acetate or ebonite. I would prefer these to any barrels made of metal and standard plastics!