Aus der Rubrik „Die Geister, die ich nicht rief“: Eine Erscheinung auf dem Titel des Schulstift-Prospekts P. 699 der J.S. STAEDTLER Mars-Bleistiftfabrik in Nürnberg, vermutlich aus den frühen 1930er Jahren1.
Ein bisschen gruselig wirkt er ja schon, der schmale Herr in weiß, mit strammem Frack, steifem Hut, großem Stift und mahnendem Zeigefinger. Und sehe ich da auch noch eingefallene Wangen?
Er tritt wie durch einen Tunnel in die Szene und dient der überraschten, aber bemerkenswert gefassten Schülerin (oder ist’s ein Schüler?) den Bleistift „Noris“ an.
Wer möchte da nicht sofort bekennen, etwas auf schöne Schrift und zu diesem Zweck den Staedtler-Stift in der Hand zu halten?
Angesichts dieser beeindruckenden Überzeugungsarbeit kann der Viertelmond natürlich nur schmunzeln.
Bei mir aber hätte der Herr offene Türen eingerannt, lege ich doch schon lange Wert sowohl auf schöne Schrift als auch auf den Staedtler-Stift.
- Grund für diese Annahme ist der Umstand, dass der Broschüre eine auf den Juni 1934 datierte Preisliste beilag.↩
All this time I thought Spock was Vulcan; turns out he’s German! :)
Do you know if Staedtler actually made any school desks? There were some made by EF in the U.S. but only a few models as far as I know. I wonder if some of the other large pencil companies also had entries into that market.
You’re right – it’s undeniable that the person at the desk bears a resemblance to Spock! I haven’t noticed that. Now some parts of Star Trek need to be rewritten ;-)
I haven’t heard of school desks or office furniture offered by Staedtler. I will try to find out more!
What a strange-looking ad! The spokesperson, or spokesghost reminds me of Joel Grey in Cabaret.
It’s indeed strange, almost creepy, and I would like to know what went round in the head of the creator … The similarities to Joel Grey in Cabaret are remarkable!
Hallo, liebe Freunde der kleinen Dinge.
Wie immer, mein Kompliment zu den Beiträgen, zu den Fotos, und zu der sauberen Arbeit des Webmasters, aber es steht eh schon da, unter „Kommentieren“. Ich finde diesen Satz genial, er ist ein Unikat, vermute ich. Bravo.
Zu der „Staedtler Reklame“ könnte man noch eine Menge dazusagen, aber vermutlich geschieht das auch noch.
Was mir so ganz nebenbei und spontan auffällt, das ist der Zweizeiler. Kindlich, bieder, „nix d`ran“……., ja, kann man alles sagen. Und es ist doch ´was d`ran, nämlich Sauberkeit. Kein Wort, keine Silbe, kein Buchstabe, kein Satzzeichen zuviel. Er schrammt an der Phrase, aber nicht störend. Man vergleiche Ähnliches in der heutigen Werbung, die uns mit Reimen kommt. Diese treiben uns sehr oft die Schamröte in`s Gesicht.
Aber das wirklich nur so nebenbei, und liebe Grüsse an alle.
Albert
Danke für Ihren Kommentar und Ihre netten Worte!
Mit „Nr. 8483“ kam ja bereits der zweite Beitrag, der sich mit diesem Prospekt beschäftigt, und der dritte ist in Arbeit.
Aus heutiger Sicht wirkt der Zweizeiler in der Tat bieder, hat aber (zumindest für mich) immer noch Charme. Er erinnert an eine Zeit, in der man den konkreten Nutzen des Produkts (hier obendrein recht bescheiden) hervorgehoben und noch nicht, wie heute üblich, mit positiven Konnotationen geworben hat.