Bemerkenswert: Der hierzulande als „Granate“ bekannte Spitzer wurde auch in England gefertigt. Klar, dass ich mir den Kauf nicht verkneifen konnte, als ich von dem Angebot erfuhr.
Ich weiß nicht, wie alt der „Sharpe-Point“ ist, und habe bis jetzt auch nichts über den Hersteller Brinco herausfinden können. – Den Namen „Sharpe-Point“ finde ich übrigens großartig.
Mit einer Länge von fast 27 mm und einem Durchmesser von 16 mm ist der „Sharpe-Point“ wesentlich kräftiger als die „Granate“ von Möbius+Ruppert und sogar noch größer als die „Granate 5“ von Möller & Breitscheid.
Zwei Schlitzschrauben, ebenso wie der Korpus aus Messing, halten das rechteckige, etwa 0,4 mm dicke Messer. Die Verarbeitung zeigt keine Mängel, lediglich die Konstruktion, denn das Messer steht am verjüngten Ende des Spitzers über und verschafft ihm so eine unschöne Ecke (aber möglicherweise ist dieses Messer nicht mehr das originale).
Die untere Seite mit dem 8 mm großen Stifteinlass trägt die Prägung »BRINCO “SHARPE-POINT”« und die obere »BRITISH MADE«.
Beim Messer fallen die Langlöcher und – wie schon bei den Schrauben – ihr Versatz auf.
Der „Sharpe-Point“ arbeitet gut, mit einer Spandicke von durchschnittlich 0,37 mm jedoch gefräßig. Der im Vergleich zu den bei anderen älteren Modellen genutzten Rändelschrauben flachere Kopf der Schlitzschrauben hat den Vorteil, dass die Späne besser abfließen können. – Der Spitzwinkel ist geringfügig kleiner als der der „Granate“ von M+R.
Mich würde nicht wundern, wenn es noch weitere Varianten der „Granate“ gäbe. – Interessant zu wissen wäre natürlich auch, ob diese Bauform jemals geschützt war und, falls ja, auf wen dieser Schutz eingetragen war.
Zur „Granate“ siehe auch:
Der Spitzer wird vielleicht auch überflüssig, wenn man den inkless pen benützt. http://www.cascademagazin.de/dinge/sonstiges/tintenloser-albtraum-aller-spitzer
LG Waltraut
Danke für den Hinweis auf diesen Stift! Zweifellos eine pfiffige Idee (wenn auch keine ganz neue) und für einige sicher praktisch, besonders in der Variante als Schlüsselanhänger. Für mich allerdings wäre der „inkless pen“ nichts, denn die sinnliche Komponente des Bleistifts möchte ich nicht missen.
Ich habe einen ‚inkless pen‘, wenn auch nicht genau das hier verlinkte Modell – und benutze ihn kaum. Ich glaube ich kann an einer Hand abzählen wie oft ich ihn im letzten Jahr benutzt habe. Ein Bleistift schreibt dunkler und man kann radieren, falls nötig. Wenn man nicht genau hinschaut sieht das Geschriebene vom ‚inkless pen‘ aus wie das von einem harten Bleistift.
Verglichen mit den eBay Bildern ist die englische Granate auf Deinen Bildern ja kaum wiederzuerkennen. Dass Sie wieder wie neu aussehen kann hätte ich nicht gedacht.
Danke für die Details zum „inkless pen“ – das klingt ja nicht so, als könne er dem Bleistift Konkurrenz machen.
Beim Reinigen von Messing ist die SIDOL-Metallpolitur das Mittel meiner Wahl. Wenn man ein vergammeltes Stück über Nacht bedeckt und anschließend abreibt, glänzt es fast mehr, als einem recht ist. – Für die Messer nehme ich „Elsterglanz“-Polierpaste, Schleifpapier und einen Wasserstein (je nach Zustand).
Bei der hiesigen Liebe zum Detail fehlt mir eine ganz wesentliche Information: Das Ding ist ja aus England … haben die Schrauben wenigstens Linksgewinde?
:-)
Die Schrauben haben ein normales, also rechtsgängiges Gewinde – vermutlich wollte man den Spitzer auch außerhalb Englands verkaufen ;-) Ein Linksgewinde hätte ich selbstverständlich erwähnt.
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