Vergraben in einem Allerlei alter Blei- und Kopierstifte: Ein originalverpacktes Dutzend und einige lose J.S. STAEDTLER Mars Lumograph 02886 im Härtegrad 6B.
Die Variante des auf der Verpackung abgebildeten Marskopfes war von 1925 bis 1952 in Gebrauch. Da STAEDTLER meines Wissens während des zweiten Weltkriegs nicht lackiert hat, gehe ich davon aus, dass die Bleistifte aus den frühen 1940er Jahren stammen, also etwa 70 Jahre alt sind. Der Zustand der Stifte ist indes hervorragend – kein Exemplar ist verzogen oder weist andere dem Gebrauch oder dem Aussehen abträgliche Merkmale auf.
Der Karton trägt die Kennzeichnungen „N/1309“ und „ZULASSUNGS-Nr. 3I Sch 004“. Für diese Angaben und die Null vor der Artikelnummer habe ich keine Erklärung. – Am Rande: 1963 wurde die Richtung der Beschriftung umgekehrt und 1967 von der 2886 auf die 100 umgestellt.
Der schwarze Prägedruck enthält den 1887 als Warenzeichen angemeldeten Viertelmond sowie die bis in die 1960er Jahre hinein genutzte Kombination aus dem astronomischen Zeichen für den Planeten Mars und den beiden Mars-Monden Phobos und Deimos.
Die Verarbeitung ist sehr gut, und wenn man genau hinschaut, erkennt man längslaufende Rillen in der Mine, wie sie auch mal bei Fallminen üblich waren; ich vermute, sie sollten die Verleimung, d. h. den Halt der Mine im Holz verbessern (mehr dazu hier).
Das Holz mit seiner Maserung und der rötlichen Färbung ist eine Pracht, und beim Spitzen war ich überrascht: Mir ist noch kein Bleistift untergekommen, der so intensiv und angenehm nach Zeder duftet! (Gespitzt habe ich den 02886 übrigens mit dem iPoint Classact von Westcott.)
Der 02886 hat einen Durchmesser von 8,8 mm (Schlüsselweite 8 mm) und eine 3,3 mm dicke Mine mit sauberer Abgabe und kräftiger Schwärzung. Sie ist fettiger als die im Vergleich beinahe kreidig wirkende des Faber-Castell 9000 Jumbo 6B. Zudem fällt auf, dass sie leichter gleitet und mehr glänzt, sich aber etwas schlechter radieren lässt; dies könnte für feineren Graphit, eine höhere Minendichte und eine stärkere Imprägnierung sprechen.
Ein beeindruckender Bleistift!
It’s interesting to know that Staedtler pencils (and other brands too?) weren’t painted during the Second World War. The wood is beautiful! They are so fragile but they manage to survive, how amazing :)
As far as I know other companies haven’t painted their pencils either during WW II, e. g. Schwan. – The wood is indeed beautiful, and it is also a pleasure to touch it.