Seit 2011 in der Fertigung, im Januar 2012 auf der Paperworld vorgestellt1 und vor der für den September geplanten deutschen Markteinführung bereits in Japan erhältlich: Die Variante „Jumbo“ des Bleistift-Klassikers Faber-Castell 9000. Ich habe die Globalisierung genutzt und einige Jumbos reimportiert.
Während der normale 9000 einen Durchmesser2 von 7,6 mm hat, ist der ebenfalls 17,5 cm lange Jumbo mit 10,4 mm wesentlich dicker.
Seine Gestaltung ist jedoch die gleiche3, und so hat auch er drei bedruckte Seiten. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Verarbeitung einwandfrei.
Die Mine des werkseitig gespitzten Jumbo ist 5 mm dick und von sehr hoher Qualität.
Ein feiner Bleistift, den zu benutzen mir besonders in den weichen Graden Freude macht.
Den bei den Künstlermaterialien eingeordneten 9000 Jumbo gibt es in HB, 2B, 4B, 6B und 8B; die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1,99 Euro. Passende Spitzer4 und Radierer sind angekündigt.
- Bei meinem Besuch ist er mir allerdings nicht aufgefallen.↩
- Ein auch für Bleistifte gebräuchliches Maß ist die Schlüsselweite, d. h. der Abstand zweier gegenüberliegender Flächen; sie beträgt beim Jumbo 9,4 und beim normalen 9000 6,8 mm. Eine einfache Umrechung von Schlüsselweite zu Durchmesser (oder umgekehrt) ist aber wegen der Verrundung der Kanten nicht möglich.↩
- Ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn man das Grün wieder heller machen und die Farbe des Rings an die des Aufdrucks anpassen würde.↩
- Meine Favoriten für Stifte dieser Stärke sind der M+R 602 und der iPoint Classact.↩
Danke für die vielen Details. Da der Castell 9000 ja eigentlich eher ein Bleistift zum Schreiben ist, auch wenn es ein Castell 9000 Art Set gibt, wundert es mich ob Künstler den 9000 Jumbo annehmen und welche anderen Bleistifte dieser Stift dann bei diesen Künstlern ersetzen wird…
So ganz klar ist mir nicht, wen man mit dem Jumbo ansprechen möchte, und ob wirklich primär Künstler zu ihm greifen, muss sich erst noch zeigen. Und: Der Name „Jumbo“ passt zwar zur Größe des Stifts, wird aber wohl eher bei Kindern ankommen. Mal sehen, welchen Erfolg dieser Stift hat!
Vielen Dank für die schöne Darstellung und die Fotos für den „dicken“ 9000 aber auch für den nachfolgenden Beitrag zu den Staedtler Bleistiften!
Wer die Zielgruppe des 9000 Jumbo sein soll? Interessante Frage. Ich denke eher es ist wie bei vielen „Klassikern“. Porsche macht es mit seinem 911 doch vor. Es werden x Varianten eingeführt: Targa, Cabrio, GT 2, GT 3 RS und was es noch so alles gibt. Vielleicht kommt ja auch mal eine dreieckige Variante wie der Grip 2001? Das fände ich sehr interessant. Andere Frage am Rande: Wie sehen Sie die Qualität des Castell 9000 im Vergleich zu einem Tombow Mono Professional oder Mitsubishi Hi Uni die als „High-End-Produkte“ angesehen werden? Ich habe diese Stifte alle ausgiebig in Gebrauch und meine festzustellen, die Minen – bei vergleichbarem Härtegrad – sind nicht so „standfest“, will heißen, ich muss sehr viel öfter spitzen. Kann das Tatsächlich so sein oder ist es nur Einbildung?
Danke für Ihren Kommentar und Ihre netten Worte!
Mit Ihren Anmerkungen zu den Varianten liegen Sie vermutlich richtig, und die ernorme Bleistiftvielfalt in alten Katalogen belegt, dass es früher ähnlich war.
Vergleichende Betrachtungen fallen mir immer recht schwer, und da ich den 9000 nur sehr selten benutze, kann ich zu ihm wenig sagen. Ihre Eindrücke der unterschiedlichen Standfestigkeit sind aber gewiss keine Einbildung – man merkt ja deutlich, wie schnell (oder langsam) sich ein Bleistift abschreibt und wie oft man spitzen muss. Konkrete Angaben kann ich dazu aber nicht machen, hängt dieser Aspekt des Bleistifts doch von einigen Faktoren ab. Neben der Rauhigkeit des Papiers und dem Schreibdruck spielt auch der Härtegrad eine Rolle. Das klingt zunächst trivial, ist es aber nicht, denn es gibt keine Standards. Der Hi-uni HB z. B. ähnelt eher dem Lumograph B als dem Lumograph HB (und wohl eher dem 9000 2B); HB mit HB zu vergleichen führt hier also nicht zum Ziel. Hinzu kommen die Partikelgröße des Graphits und (vielleicht noch wichtiger) die Dichte der Mine. Ich gehe davon aus, dass feinerer Graphit und eine höhere Minendichte den Bleistift sparsamer machen. Betrachtet man nicht nur keramikgebundene Minen, sondern auch Polymerminen wie z. B. die des WOPEX oder des Conté Evolution und polymerabgeleitete, gebrannte Minen wie die Feinminen und die im Pentel Black Polymer 999, dann wird es noch kniffliger, da bei diesen die Eigenschaften der Bindemittel (Kunststoff, Cellulose), bei der Pyrolyse gebildete Stoffe (Kohle) und Hilfsstoffe (z. B. Wachse) hineinspielen. Nicht zu vergessen sind auch die Eigenheiten spezieller Rezeptierungen wie die des Lumograph 7B und 8B, deren Minenmassen Ruß beigegeben werden, und so mancher Fertigungsverfahren wie z. B. des Mitsubishi uni „Penmanship Pencil“ 4B und 6B, deren hervorragende Minen eine Besonderheit und für mich immer noch rätselhaft sind.