Vor langer Zeit, als die Jahreszahlen noch mit „19“ anfingen und ich nur eine Handvoll Schreibgeräte hatte, war der Druckbleistift MARS-MICROGRAPH 770 151 von STAEDTLER mein ständiger Begleiter.
Gekauft habe ich ihn zusammen mit der 0,3- und der 0,7-mm-Variante für das technische Zeichnen, doch er wurde schnell zu meinem bevorzugten Schreibgerät und blieb es auch für die darauffolgenden 19 Jahre. Dies hat natürlich Spuren hinterlassen.
Die Spitze und der Griff sind teilweise korrodiert und der Prägedruck2 ist fast vollständig abgerieben. Auch der Blauton hat gelitten3 und ist nur noch im Härtegradfenster zu erahnen. Schleifspuren am Drücker zeugen von häufiger Betätigung, doch die Mechanik funktioniert noch so gut wie am ersten Tag.
Vor etwa 20 Jahren habe ich den MICROGRAPH in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und mich anderen Modellen zugewandt. Als ich kürzlich ein neues Exemplar4 bekommen konnte, bot sich die Gelegenheit für diese Gegenüberstellung.
- Er war der erste Druckbleistift von STAEDTLER mit gerändeltem Metall-Griffstück und Härtegradindikator. – Die Modellnummer 770 gab es erstmals 1969 beim Druckbleistift MARS-770. Der MARS-MIRCOGRAPH 770 1x kam 1978 in vier Strichstärken auf den Markt und war bis 1990 erhältlich, wobei zunächst alle Varianten den gleichen blauen Schaft und eine gerade Spitze hatten. Später erhielt jede Strichstärke ihren eigenen Blauton (0,5: Marsblau), und in einer weiteren Änderung wurde die Spitze etwas kürzer und bekam einen Absatz; dies ist die hier gezeigte Version. – Quelle: „STAEDTLER ID guide 1969-2022“. bei Knockology.↩
- Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass der Prägedruck beim neuen Exemplar etwas weiter links sitzt als beim alten. Dafür habe ich keine Erklärung; ich will nicht ausschließen, dass es bei der dritten Generation dieses Druckbleistifts zu weiteren Änderungen – in diesem Fall bei der Position der Kennzeichnung – kam.↩
- Aber es geht noch schlimmer: Hin und wieder sieht man die 0,3-mm-Variante, deren Hellblau zu einem blassen Türkis geworden ist.↩
- Genauer: „NOS“, also „new old stock“, wie es gerne heißt.↩
Ach ja, Mars Micrograph 770 15, Schwan Stabilo Point 88 und No-Name Billigkugelschreiber haben mich durchs Studium begleitet. Die hatte auch jeder meiner Kommilitonen. Einfach deshalb, weil es die vor Ort im Schreibwarenladen des AStA gab.
Gelegentlich fällt mir einer meiner alten Micrograph in die Hände, und die sehen alle so aus wie auf dem zweiten Bild. Zu erwähnen wäre noch, dass der Radierer unter der Kappe schon lange das Zeitliche gesegnet hatte. Ich glaube die Radierer haben damals typischerweise nur ein oder zwei Wochen Vorlesungszeit durchgehalten. Daher war ein separater Mars Plastic-Radierer ebenfalls ständiger Begleiter.
Danke für diese schönen Erinnerungen! Es freut mich zu hören, dass mein MICROGRAPH in seinem Zustand nicht alleine ist ;-) Natürlich ist der Radierer unter der Kappe bis auf das Metall abgenutzt.
Ja, den Stabilo Point 88 hatte ich phasenweise auch und daneben immer wieder mal einen BIC. An die Farbstifte kann ich mich nicht mehr im Detail erinnern, nur daran, dass ich gerne den Rot-Blau-Stift Faber-Castell 9608, den Kopierstift in der alten Version mit der „Bauchbinde“, benutzt habe. Gespitzt habe ich mit einem grünen KUM 202 („Stenograph“, Langkonus). Bei Radieren war der Läufer PLAST-0120 bzw. 0140 lange mein Favorit.
Great stories! I love the ‘aged’ result too. Like old cheese or wine. No need for facelifts and plastic surgery. Thanks for the post and sentiment (Florian as well!). What is the current status of the BiCs you used? They (mechanical pencils) can be refilled as well. Of course its basic design and the material used (mainly PS) was in itself already too humble. I guess they did nog survive these decades .. lost in the trash bin.
I’m happy to hear that you like that aged condition! It really has something special.
I moved away from BICs many years ago and returned to a simple ballpoint pen from LAMY with the M16 refill (if I remember correctly it was a LAMY logo with a plastic barrel; it looks like it is no longer available).
Yes, all my BICs are lost to the trash bin, along with many other ballpoint pens. It wasn’t until much later that I discovered the Mitsubishi/uni Jetstream and then stopped looking for other ballpoint pens.
Do you use BICs?
BiC manufactures a lot of writing utensils. There are two models I use. Cristal fine (smallest tip available) for ballpoint pens and in some situations their mechanical pencils (0.7mm). Both are made in the billions. I know they are based on the single use/disposable doctrine. Not a sustainable option for the future of the planet. However, I will discard them as properly as possible. It is mainly PS and polyolefin (PP or PE). Basic plastics. The company tries to improve on its footprint. They introduced a refill version of Cristal but the refills are more expensive than the complete disposable version. It is amazing how much innovation is taking place in their R&D. You will notice in patent literature. New inks, ceramic balls (to replace heavy metals in the ball itself), improved ink flow through the tip. Fascinating from a technological point of view. But still I would prefer if they produced less stuff that ends up in the trash bin. Fully agree!
I forgot to thank you for your feedback! Thanks!
Thank you for these exciting details, Wowter! This makes me want to try a BIC again, preferably a BIC Cristal. – I also like the story how the BIC came about, and it’s great to see that the development continues. I’m excited to see what the future holds!