Alle bisher gezeigten Varianten des als „Granate“ bekannten Handspitzers wurden im 20. Jahrhundert gefertigt, doch dieses Exemplar könnte aus der Zeit vor 1900 stammen.
Wie ich darauf komme? Durch diese Anzeige von Winkley Dresser & Co. mit Sitz in Boston, Massachusetts (USA), in „The American Stationer“, Vol. 32, Nr. 8 vom 25. August 18921.
Die Ähnlichkeiten sind bemerkenswert. Verhältnis von Messerlänge zu Spitzerlänge, Länge und Form des Messers, Kopf und Position der Schrauben: Auch wenn man die Abbildung sicher nicht so genau nehmen sollte, so verblüffen diese Parallelen. – Natürlich wäre es möglich, dass dieses Modell viele Jahre lang produziert und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts angeboten wurde, doch dagegen spricht eine Nachricht aus dem November 1892, in der vom Umstieg auf eine Schraube berichtet wird (allerdings könnten beide Varianten parallel erhältlich gewesen und auch Kopien angeboten worden sein.)2.
Die Kennzeichnungen finde ich sehr interessant.
Welches Patent ist hier gemeint?
Wer hat diese „Granate“ patentieren lassen und hergestellt?3 Bringt sie uns näher an den Ursprung des Spitzerklassikers? Oder ist das vielleicht sogar die Urform?
- Mehr dazu unter „Granate 1891–1892“.↩
- In der Rubrik „Small Pencil Sharpeners“ im Early Office Museum findet sich das Foto eines fast identischen Spitzers. Dazu heißt es: „Dies ist ein Beispiel für die vielen Bleistiftspitzer ohne Kennzeichnung, die in den USA und Europa zu finden und dem American Cartridge Pencil Sharpener ähnlich sind.“ Daneben geht das Museum auf eine Variante der „Granate“ von Eberhard Faber aus dem Jahr 1892 ein, aber leider gibt es keine Quellenangaben.↩
- Die hellen Stellen, an denen sich die Patina löst, lassen vermuten, dass der Spitzer aus Messing gefertigt wurde (die Patina werde ich nicht entfernen).↩
This is such a great find. You are so near to its origin now! Wonderful.
Thank you, Wowter! I will soon present my latest find which will explain a lot more.