Mit diesem reizvollen Faltblatt bewarb J.S. STAEDTLER vor etwa 60 Jahren seine Spitzmaschinen der Serie 5700.
Die drei Varianten boten für jeden Einsatzzweck die geeignete Spitze, wobei die 5700 D die Mine nur freilegte1, aber nicht spitzte. Unter „Scary Point“ auf pencils and other things merkte ein Kommentator an, dass diese Maschine den Minendurchmesser auf 1,5 mm verringert. Das ist pfiffig, denn damit wird sichergestellt, dass die Mine auch dann vollständig vom Holz befreit wird, wenn sie einen geringeren als den Nenndurchmesser hat oder leicht außermittig sitzt2.
Mir gefallen die Illustrationen und die klare Sprache, die den Nutzen und die Vorzüge des Geräts herausstellt und ohne lästige Worthülsen auskommt.
Auch wenn heutige Spitzmaschinen etwas anders ausgeführt sind – das 6-Backen-Spannfutter und den auswechselbaren Fräser3 habe ich noch bei keinem aktuellen Modell gesehen –, so ist doch das Grundprinzip geblieben. Interessant zu wissen wäre, von wem und wann die Urform des Kurbelspitzers stammt und ob die 5700 D die erste ihrer Art war.
- Hier nur abgebildet, aber im Beileger „The new 5700 D“ von J.S. STAEDTLER Inc. in Hackensack, New Jersey (USA), erwähnt ist die Möglichkeit, die Länge des freigelegten Minenabschnitts einzustellen.↩
- Handspitzer wie z. B. der Koh-I-Noor № 1000 machen das über ein verstellbares Messer, wobei aber die Gefahr besteht, dass die Mine spiralförmig eingekerbt wird und dadurch an Bruchfestigkeit verliert.↩
- So kann man z. B. bei den Kurbelspitzern von CARL nicht den einzelnen Fräser austauschen, sondern nur die komplette Einheit aus Stiftaufnahme, Fräser mit Halterung, Bajonett und Kurbel.↩
Das ist wirklich ein sehr ästhetischer Prospekt. Vielen Dank für’s Vorstellen!
Ich finde es sehr bemerkenswert, dass der Hersteller drei Maschinen anbot, welche unterschiedliche Formen der Spitzen erzeugten. Einerseits wird dies mit dem Winkel zwischen der Stiftachse und der Fräserachse bewerkstelligt (5700 und 5700 N) und andererseits mit einer kürzeren Fräserwalze bei der 5700 D.
Am liebsten hätte ich natürlich alle drei! Aber die 5700 D erzeugt eine Spitzenform, die ich sehr mag und auch oft benütze. Allerdings muss ich sie mir selber schnitzen:
https://www.flickr.com/gp/c_m_z/8x9G06d942
Was die Form der Maschine angeht, so erinnert sie mich stark an die Castell 52/20….
https://flic.kr/p/2eVBs5b
aber eben nicht ganz. Zumindest sieht die Rückseite der Castell anders aus:
https://flic.kr/p/24oK4Uv
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Christof, danke für deinen Kommentar. Ja, es ist wirklich beeindruckend, dass es drei Spitzmaschinen gab, doch ich vermute, dass sie sich nur in der Einheit Stiftaufnahme/Fräser/Kurbel unterschieden haben; ob man diese jedoch so einfach tauschen konnte wie heute bei den Varianten der Angel-5 von CARL, bezweifle ich.
Deine selbstgeschnitzte „5700D-Spitze“ sieht gut aus!
Interessant zu wissen wäre, wer die Maschinen für STAEDTLER und Faber-Castell damals hergestellt hat (ich bezweifle, dass diese Unternehmen sie selbst gefertigt haben).
Beeindruckend ist auch die Faber-Castell 52/20N, bei der die Walze verdreht ist und eine konkave Spitze schneidet (du hattest das mal sehr gut dargestellt).
Nach dem Betrachten einiger Bilder im Internet stelle ich fest, dass das Gehäuse der Staedtler 5700 aus Bakelit hergestellt wurde. Das der Castell 52/20 aber aus Zinkdruckguss. Ich denke also, dass sich die Gemeinsamkeiten eher auf das Design beschränken.
…und natürlich werde ich jetzt die Augen nach einer 5700 D „Special Draftsman’s Model“ Ausschau halten.
Nochmal meinen herzlichen Dank an den Lexikaliker für diesen Beitrag.
Danke für diese Details! – Ich werde herauszufinden versuchen, welche Hersteller von Spitzmaschinen es damals gab (auch wenn eine ähnliche Suche, nämlich die nach Herstellern von Handspitzern, bis jetzt erfolglos war).
Viel Erfolg bei deiner Suche nach einer 5700 D!
Diesen Prospekt zu zeigen war mir eine Freude! Ich habe es vor langer Zeit schon einmal gesehen, doch damals war es in einem schlechten Zustand; als es mir jetzt in einem Konvolut unterkam, habe ich zugegriffen.