Die Bleistiftspitzer von Möbius+Ruppert in Erlangen sind schon lange meine Favoriten, vor allem die Modelle aus Messing. Eine ganz besondere Erweiterung erfuhr das Sortiment im Januar 2016, als M+R auf der Paperworld in Frankfurt/Main die Langkonus-Spitzer Castor und Pollux vorstellte. Der Pollux war sicher der auffälligere der beiden, schneidet er doch wie kein anderer zurzeit erhältlicher Spitzer eine konkave Spitze1. Doch auch der Castor hat seine Vorzüge.
Seine zylindrische Form ist der des Pollux bis auf dessen konkave Verjüngung recht ähnlich, und beide nutzen das gleiche Messer. Allerdings ist das des Castor nicht gekrümmt, so dass Holz und Mine beim Spitzen weniger strapaziert werden, was bei Farbstiften und weichen Bleistiften, aber auch bei günstigen Stiften von Vorteil sein kann.
Von oben: Pollux, Castor, „Granate“2
Der Castor nimmt mit seinem Stifteinlass von 8 mm alle üblichen holzgefassten3 Blei- und Farbstifte auf und bringt sie durch die sichere Führung und das hochwertige Messer sehr sauber in Form. Sein Spitzwinkel beträgt 18,5° und ist damit kleiner als der des KUM 400-5L mit 19°, der meines Wissens lange Zeit der einzige Langkonus-Spitzer aus Metall war4. – Die Spandicke des Castor beträgt etwa 0,24 mm, womit er zu den sparsamen Spitzern gehört.
Mit einem STAEDTLER Mars Lumograph 100 3B
Der sehr empfehlenswerte Castor hat die Artikelnummer 0610 und ist bereits ab 11,50 Euro erhältlich.
- Der letzte dieser Art war der Faber-Castell Janus 4048, der von 1965 bis in die frühen 1970er Jahre produziert wurde.↩
- Das von der „Granate“ freigelegte Minenstück wirkt hier genauso lang wie vom Castor geformte, doch wer genau schaut, erkennt einen kleinen Zapfen, der „durchgespitzt“ wurde. Dieser bildet sich nur in Ausnahmefällen; in der Regel formt auch die „Granate“ eine nadelfeine Spitze, die etwas kürzer als die gezeigte ist.↩
- Für extrudierte Stifte benötigt man einen Spitzer, der einen dickeren Span abnimmt; daher eignen sich der Castor und auch der Pollux für diese nicht.↩
- Einen noch kleineren Spitzwinkel hat nur der KUM Masterpiece, der aber in zwei Schritten arbeitet.↩
Thank you for giving more attention to this very special pencil sharpener. The feel and ease of use of these two ‚brothers‘ (Castor and Pollux) is unmatched (apart from the simple „Grenade“ – for plain tips). I noticed Pollux has also become much more affordable these days at the same address as you mention: 12,50 euro.
You’re right – the utility value of both sharpeners is really excellent, and I consider these models to be the pinnacle of the development of the conical drilled sharpener. – Thank you for making me aware of the reduced price; that’s just about half the original price.