Den STAEDTLER Mars Impulsograph zum maschinenlesbaren Markieren gab es als holzgefassten Bleistift und als Mine für den Fallminenstift. Letztere sei hier kurz vorgestellt1.
Diese Minen kamen 1959 auf den Markt, und da 1967 ein neues Nummernsystem eingeführt wurde, gehe ich davon aus, dass das Etui um die 60 Jahre alt ist. – Die Kunststoffverpackung ist die bei STAEDTLER für Fallminen des Mars-Sortiments übliche; lediglich das Etikett auf dem Verschluss informiert über den Inhalt2. Die Gestaltung des Schriftzugs „Impulsograph“ gefällt mir sehr gut.
Die Minen sind 2 mm dick, 128 mm lang und leicht geriffelt, was den Halt in der Klemmzange verbessert. Sie tragen die Kennzeichnung „STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH GERMANY“ und haben am Ende die „Zwingchen“ genannte Metallhülse3, die verhindert, dass die Mine bei geöffneter Klemmzange herausfällt4.
Der Härtegrad der Mine entspricht etwa dem des STAEDTLER Mars Lumograph 2B, womit sie härter ist als die im STAEDTLER Mars Impulsograph 108 70. Sie hat eine saubere Abgabe und lässt sich sehr gut radieren5, gleitet aber nicht so leicht wie der Lumograph 2B. Dies, die sehr gute Radierbarkeit und die angestrebte Verwendung lassen mich vermuten, dass die Mine nicht imprägniert ist, denn eine Imprägnierung würde die für die Zeichenlochung notwendige Leitfähigkeit verringern.
Danke an Matt für dieses interessante und schöne Stück Bleistiftgeschichte!
- Neben dem hier gezeigten Etui mit zwölf Minen gab es auch eines mit sechs; dieses hatte die Artikelnummer 8392.↩
- Auf der angewandten Seite findet sich das generische, unter „Rückseite“ gezeigte Etikett.↩
- Zunächst war diese Hülse fest angebracht, doch später ließ sie sich abziehen, so dass die Minen auch in andere Minenhalter passten. – Das Zwingchen gab es bis 1991. Es wurde abgeschafft, weil es in der oberen Öffnung der Klemmung einiger anderer Fallminenstifte hängen blieb.↩
- Siehe dazu auch „Kunst und Technik“.↩
- Getestet mit dem Tombow Mono und dem SEED Radar.↩
Hallo Gunther,
ich freue mich immer wieder über den Abwechslungsreichtum Deiner Beiträge – einmal kurzweilig-bunt, dann wieder fachlich-interessant. Bei der Lektüre dieses Beitrags ist mir wieder eine Frage eingefallen, auf die ich schon seit einiger Zeit eine Antwort suche. Während die dickeren Fallminen, wenn ich richtig informiert bin, wie klassische Bleistiftminen aus Graphit und Ton gebrannt werden, kommt bei den dünneren Druckbleistiftminen wohl ein Polymer-Bindemittel zum Einsatz, das synthetischen oder natürlichen Ursprungs sein kann. Staedtler verwendet meines Wissens ein natürliches (ich nutze sehr gerne die „Mars micro carbon“ in HB, ein tolle Mine). Aber um welches Material handelt es sich hier? Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass es sich um Lignin oder Cellulose handeln könnte.
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
danke für deine lieben Worte, die mich freuen und motivieren! – Was das Bindemittel der STAEDTLER Mars micro carbon angeht, so kann ich nur auf diesen Kommentar bei pencil talk hinweisen, in dem von Cellulose die Rede ist. Da wüsste ich auch gerne mehr!
Viele Grüße,
Gunther
Hallo Gunther
das ist interessant. Der Kommentar ist zwar offenbar vorübergehend nicht erreichbar. Aber trotzdem danke für die Information. Ich habe auch noch einmal recherchiert und im Warenkundehandbuch von Faber-Castell den Hinweis gefunden, dass neben Kunststoffen Lignin verwendet wird. Offenbar kommen je nach Hersteller bzw. Produkt beide natürlichen Materialien zum Einsatz.
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
inzwischen ist der Kommentar wieder erreichbar, aber leider nicht das darin verlinkte Dokument.
Danke für den Hinweis auf das Warenkundehandbuch von Faber-Castell! Zu den Feinminen Mars micro carbon 255 schreibt STAEDTLER: „PVC-freies Herstellverfahren – über 90% Rohstoffe auf Basis nachwachsender natürlicher Ressourcen“; dies könnte für Cellulose, aber auch für Lignin sprechen.
Ein spannendes Thema!
Viele Grüße,
Gunther