Jahr des Hundes
Heute hat in China das Jahr des Hundes begonnen; es geht bis zum 4. Februar 2019. Unnötig zu sagen, dass bei uns dank Kisho immer Jahr des Hundes ist :-)
Heute hat in China das Jahr des Hundes begonnen; es geht bis zum 4. Februar 2019. Unnötig zu sagen, dass bei uns dank Kisho immer Jahr des Hundes ist :-)
Vor gut einer Woche gingen in Frankfurt/Main die Paperworld und die zeitgleich stattfindende Creativeworld zu Ende; hier ein paar subjektive Notizen1. – Gerne besucht hätte ich Brunnen, Carl, Conté à Paris, Doms, Lamy, Ohto, Pilot, Sakura, Schwan-Stabilo, Staedtler, Tombow und Mitsubishi/uni, aber diese Firmen waren diesmal leider nicht vertreten.
Mein erstes Ziel war der Stand von Möbius+Ruppert, dem Erlanger Hersteller von Spitzern, Zeichengeräten und Schneidemaschinen. Dort gab diesmal zwar keine Neuigkeiten, doch die Gespräche und die geschmackvolle Präsentation nicht nur der Messingspitzer waren eine Freude.
Diese Einrichtung mit Hauptsitz in München fördert und begleitet Menschen mit Behinderungen. Präsentiert wurden Produkte aus Holz, die in den Werkstätten gefertigt werden, darunter ein Klebebandabroller in Form einer Schnecke, ein immerwährender Kalender und Stiftköcher sowie -ablagen, die sehr gelungen sind und obendrein zu attraktiven Preisen angeboten werden. Ein Foto durfte ich leider nicht machen, aber eine Übersicht der Produkte gibt es hier.
Während die meisten Hersteller zweifarbiger Stifte kontrastierende oder Komplementärfarben kombinieren, vereinen die holzgefassten Farbstifte von Chameleon ähnliche Töne, um das Erstellen von Übergängen zu erleichtern. – Die Stifte werden in Österreich gefertigt.
Den Stand von KUM habe ich nur wegen einer Reklamation aufgesucht, denn ein in der Schublade aufbewahrter Masterpiece-Spitzer hatte sich unschön verändert, und vom Service von KUM kam keine Antwort auf meine E-Mail. Ich hatte das Glück, mit dem Geschäftsführer sprechen zu können; er gab mir einen neuen Masterpiece und kündigte an, nach der Ursache für die Veränderung am Spitzer schauen und mich informieren zu lassen.
Bei KACO, einem chinesischen Hersteller von Füllfederhaltern, Kugelschreibern, Gelrollern und Zubehör haben mich das Design und die Qualität der Produkte sowie die Gestaltung des Auftritts sehr angenehm überrascht; auch der Katalog hat mich beeindruckt.
Brevi Manu Trade mit Sitz in Bielefeld vertreibt seit 2010 u. a. die Produkte von California Cedar und Papier des japanischen Herstellers LIFE. Letzteres finde ich interessant, und so habe ich mich gefreut, dass es einen deutschen Vertrieb gibt. Wie immer habe ich mich korrekt als Endkunde zu erkennen gegeben, und auf Bezugsquellen angesprochen, nannte mir ein Mitarbeiter Manufactum. Als ich sagte, dass ich Manufactum nicht mag und ihn fragte, welche Händler er noch beliefere, antwortete er: „Warum soll ich ihnen das sagen? Ich kenne sie doch gar nicht.“ Ich war auch neugierig, wie das LIFE-Papier im Vergleich zum Tomoe River ist, worauf der Mitarbeiter sagte, dass das Tomoe River wesentlich schlechter sei, weil fast alle Tinten durchschlagen würden (was ich nicht bestätigen kann). Er ging, um ein Blatt eines 26-Gramm-Papiers von LIFE zu holen, kam aber nicht mehr zurück.
Das 1806 in Nürnberg gegründete Unternehmen LYRA gehört seit 2008 zum italienischen FILA-Konzern, der einiges in China fertigen lässt, so auch die Blei- und Farbstifte der neuen „Graduate“-Serie. Die Gestaltung der Blei- und Farbstifte finde ich ansprechend, doch ihre Qualität enttäuschend: Ihr Äußeres ist ungleichmäßig, ja stellenweise sogar rauh, und die Minen der Bleistifte, die ich getestet habe, schrieben nicht glatt.
Am Stand des Vertriebs Aratrum wurden die Füllfederhalter und Tinten von SUPER5 präsentiert. Die Rezeptur der wasserfesten SUPER5-Tinte hat man vor kurzem verbessert; zudem gibt es die Tinten jetzt auch in Patronen. – Ebenfalls zu sehen war ein zylindrisches Glas, in dem sich ein zusammengerolltes und mit SUPER5-Tinte beschriftetes Papier befand2; dies demonstrierte die Wasserfestigkeit der Tinte auf beeindruckende Weise.
Bei der Tokyo Kinzoku Industry Co. sind mir die Clips mit Profilen von Shibas aufgefallen, und so musste ich unbedingt um ein Muster bitten, natürlich nicht ohne unseren Kisho zu erwähnen.
Leuchtturm1917, Anbieter von Notizbüchern und Kalendern, hat jetzt auch holzgefasste Bleistifte im Sortiment. Sie sind in 17 auf die Papierprodukte abgestimmten Farben, aber nur im Härtegrad HB erhältlich und werden in Portugal hergestellt.
Bereits auf der Insights X im letzten Oktober hat Faber-Castell die „Goldfaber“-Farbstifte vorgestellt. Es gibt sie in einer permanenten (rund) und einer wasservermalbaren Variante (sechsflächig) und in 48 Farben; ihre Mine ist 3,3 mm dick. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 13 Euro für das 12er-Set sind diese in Deutschland hergestellten Stifte vergleichsweise günstig, doch man sieht die Einsparungen: Bei einigen sechsflächigen Exemplaren fiel mir auf, dass der Lack der Tauchkappe an den Kanten recht dünn ist und das Grau des Schafts durchscheint. Zudem werden die Farbstifte aus Gmelina gefertigt.
Den auf Farbstifte abgestimmten Radierer CP-10 von SEED hatte ich zufällig dabei; auch beim Goldfaber hat er überzeugt.
Der portugiesische Hersteller Viarco ist mir ans Herz gewachsen, und so war ich gleich mehrmals am Stand. Neben Retro-Motiven hatten es mir vor allem das an ein Hemd erinnerndes Mäppchen und die Umhängetasche für bis zu 60 Stifte, Zubehör und einen Block angetan.
Sehr erfreulich waren auch die anregenden Gespräche, in denen ich viel über das Unternehmen und die Produkte erfahren konnte.
Bei Awagami aus Japan gab es nicht nur geschmackvoll bedrucktes Papier zu sehen, sondern auch Produkte von Washida-Daigaku. Die Postkarte, die ich ergattern konnte, ist wie die anderen in dieser Reihe aus Baumwolle hergestellt und zeigt Tokugawa Tsunayoshi, einen Shōgun des späten 17. Jahrhunderts, der sich sehr für die Rechte und den Schutz der Tiere eingesetzt hat, aber besonders für Hunde, und daher auch als „Hunde-Shōgun“ bekannt war. Natürlich gefallen mir diese Motive wegen des Shibas besonders gut!
Der Schweizer Hersteller Caran d’Ache hat dieses Jahr nur wenig neues gezeigt. Zudem fiel auf, dass ein großer Teil des Stands, der im vergangenen Jahr noch der Präsentation vor allem des Künstlersortiments diente, nur mit Tischen und Stühlen bestückt war.
In Zusammenarbeit mit Nestlé entstand eine limitierte Variante des Kugelschreibers 849, dessen Schaft aus wiederverwendeten Nespresso-Kapseln hergestellt wird.
Vorgestellt wurde das „Bullet Journal Starter Set“, das den holzgefassten Graphit-Highlighter-Stift GRAPHICOLOR 370.240 enthält. Er kam zusammen mit dem Graphit-Rot-Stift GRAPHICOLOR 370.070 auf den Markt und hat ebenso wie dieser eine 3 mm starke Mine; beide sind auch einzeln erhältlich. – Letzterer unterscheidet sich vom „Editor“ nur durch seine Kennzeichnung.
Ab März im Handel ist ein weiterer Bleistift der „Swiss Wood“-Reihe3. Er ist aus Waldkiefer gefertigt und wird nicht einzeln, sondern nur zusammen mit den Bleistiften aus Jura-Buche und Zirbe angeboten. – Der aktuelle Katalog führt übrigens einen „Edelweiss“-Bleistift auf, der ebenfalls aus Schweizer Waldkiefer gefertigt ist (Art.-Nr. 341.282), doch von Caran d’Cache konnte ich erfahren, dass dieser nicht in Deutschland erhältlich sein wird.
Das war’s! Die nächste Paperworld beginnt am 26. Januar 2019.
Nicht nur wenn es schneit, verbringen Kisho und ich viel Zeit draußen. Hier wartet er darauf, dass es endlich losgeht, und selbstverständlich musste er sich nicht lange gedulden!
Als ich das Emblem auf den Minen № 1904 von J.S. STAEDTLER sah, kamen mir die drei Stifte1 oben in der Mitte bekannt vor.
Und tatsächlich: Auch auf dem Titel der Schrift „Der Staedtler-Stift. Seine vielseitige Verwendung, Geschichte und Herstellung“ aus dem Jahr 1928 waren sie zu sehen2.
Auf der Schachtel des Kopierstift Tradition No. 402 (vermutlich aus den 1930er Jahren) gab es diese Stifte ebenfalls, aber nicht mehr zusammen mit einem Ritterhelm (?) und dem Dreieck mit Viertelmond, Stift und „Mars“-Schriftzug. Der Schild ist geblieben, aber seine Form wurde leicht verändert.
Noch deutlicher wurden die drei Stifte auf dem Titel der Schrift „275 Jahre Staedtler-Stift“ von 1937 dargestellt.
Im Vortitel dieser Schrift war eine minimalistische Variante zu finden.
Die ist es wert, vergrößert dargestellt zu werden.
Woher diese drei Stifte kommen und welche Bedeutung sie hatten, weiß ich nicht; auch im Archiv von STAEDTLER gibt es dazu leider nichts. So belasse ich es bei der Darstellung und hoffe, irgendwann mehr herauszufinden.
Mit diesem Etui von J.S. STAEDTLER USA ließen sich bis zu vier Stifte geschmackvoll präsentieren.
Das in meinen Augen attraktiv gestaltete Etui ist aus Karton und hat einen Falz aus einem textilen Werkstoff. Sein Design ist ganz anders als das, was ich von STAEDTLER kenne, und so denke ich, dass es aus der Frühzeit der 1923 gegründeten US-amerikanischen Niederlassung stammt und damit gut 90 Jahre alt sein dürfte. Ob die Bleistifte dazugehören, kann ich nicht sagen, aber zeitlich passen sie, denn der MARS 1225 kam 1908 auf den Markt und war noch ein paar Jahre nach der Einführung seines Nachfolgers MARS-LUMOGRAPH 2886 am 1. August 1930 erhältlich.
Danke an Sean von Contrapuntalism für dieses schöne Etui!
Heute ein rascher Blick auf die Mars Lumograph Tracing Refills № 1904 von J.S. STAEDTLER.
Die Gestaltung finde ich außerordentlich gelungen. Der Aufwand, der getrieben wurde, ist beträchtlich: Das Innere ist unterteilt, so dass jede Mine spielfrei in einem eigenen Fach steckt, und das sogenannte Zwingchen am Minenende, das ein Herausfallen aus dem Minenhalter verhindert, ist mit „GERMANY“ und dem Härtegrad gekennzeichnet.
Die Lumograph-Minen mit der Artikelnummer 1904 gab es in verschiedenen Ausführungen. Die deutsche Variante der hier gezeigten Verpackung trug die Bezeichnung „Blei-Einlagen“, und eine andere mit dem Marskopf von 1925 war mit „Blei-Minen“ beschriftet. – „Tracing Refills“ bezieht sich wohl auf den Einsatz dieser Minen für das technische Zeichnen.
Eine Datierung fällt mir schwer. Die Marke „Lumograph“ wurde 1931 eingetragen, und in den 1950er Jahren sahen die Minenverpackungen anders aus. So könnte dieses Set etwa 70 bis 80 Jahre alt sein.
Die 2,5 mm dicken und werkseitig gespitzten Minen sind geriffelt, was den Halt in der Zwinge des Fallminenstift verbessert, und schreiben bemerkenswert sauber und glatt.
Danke an Sean von Contrapuntalism für diese Minen!
Nachtrag: Gar nicht angesprochen habe ich das Logo (wie konnte ich das versäumen?).
Bis auf den Viertelmond sind mir die Herkunft und die Bedeutung der grafischen Elemente fremd, aber ich werde versuchen, mehr herauszufinden. – Oben in der Mitte könnten sich drei Stifte befinden, ähnlich dieser Darstellung, aber das ist nur eine Vermutung.
Aus einem Konvolut alter Stifte von J.S. STAEDTLER: Der Bleistift LUNA 63151.
Das Besondere an diesem Bleistift ist sein wellenförmiges Dekor aus drei breiten und drei schmalen Streifen. Es sieht nicht so aus, als wäre eine Schablone wie z. B. beim Bajazzo verwendet worden; vielmehr machen die Streifen den Eindruck, als hätte man sie mit einem Pinsel aufgetragen.
Das genaue Alter des LUNA 6315 kenne ich nicht, aber auf einem Etikett neben diesem Stift in der Vertretermappe, die das Konvolut beherbergt, steht „1948“. – Die Wort-/Bildmarke „LUNA“ wurde 1914 eingetragen; meines Wissens wird sie nur noch von STAEDTLER Japan für den Druckbleistift LUNA 7612 und von STAEDTLER Malaysia genutzt.
Die Jahrzehnte hat der LUNA 6315 gut überstanden. Der Lack und die Tauchkappe sind bis auf kleine, wohl durch die Lagerung bedingte Oberflächenschäden in gutem Zustand und die Verleimung ist intakt. Die Mine ist etwa so hart wie die des STAEDTLER Mars Lumograph F und schreibt glatt und sauber.
Unnötig zu sagen, dass mir dieser Bleistift sehr gut gefällt. Das Dekor, der mit dem Ring korrespondierende goldfarbene Prägedruck, der Viertelmond2, die geschmackvolle Typografie (man beachte den ungewöhnlichen Querstrich des „A“), die lange Tauchkappe – das alles finde ich sehr gelungen.