Vor kurzem wurde ein Patent von STAEDTLER veröffentlicht. Es beschreibt eine Beschichtung, die aus Zellulose, Bindemittel, Weichmacher und Haftvermittler besteht und eine Alternative zu herkömmlichen Nitrozellulose-Lacken darstellen soll, denn diese Lacke haben den Nachteil, auf WPC1-Schäften, also z. B. dem des STAEDTLER Noris eco (ehemals Wopex), nicht so gut zu haften und leicht abzuplatzen. – Danke an Wowter für den Hinweis!
Das Holz der Rotbuche (Fagus sylvatica), das für einen der „Swiss Wood“-Bleistifte von Caran d’Ache (348 und im Set) zum Einsatz kommt, wird von Ets Röthlisberger SA in Glovelier (Schweiz), Teil der Corbat-Holding SA, behandelt. Unter „Thermobehandlung“2 zeigt das Unternehmen den Caran d’Ache 348, und durch eine Anfrage konnte ich erfahren, dass diese Behandlung des Holzes zur dunkelbraunen Färbung führt. Ein Holzfachmann hat mir zudem mitgeteilt, dass bei den Temperaturen dieser Behandlung (150 bis 200 °C) das Lignin freigesetzt wird; daher das Aroma dieses Bleistifts.– Auf die Ets Röthlisberger SA aufmerksam geworden bin ich durch das interessante Weblog Golyóstoll blog.
Die englische und die französische Seite nennen den Bleistift auch („..and the new “Swiss Wood” pencils by Caran d’Ache!”).↩
15 Kommentare zu „Kurz notiert“
Bernhard
Die Wopex Stifte, die ich zerlegt habe, hatten alle eine Art Schrumpfschlauch um den Korpus. So gut im Übrigen die Wopex-Idee ist, mit sind die Stifte zu schwer.
Wowter
Interesting this information on Ets Röthlisberger SA. Thank you Gunther. As the process can be used for other wood species as well (info on the website) I wonder what other Swiss wood will be used in CdA pencils in the future. A wide range should be possible. Oak, Maple, Birch, Poplar, Ash … very curious what will be next. Good luck Caran d’Ache. I like this idea!
Bernhard
Im Terrassenbau und bei nicht tragenden Bauteilen im Bauwesen ist das sog. Thermoholz mittlerweile weit verbreitet. Es ist so tot, dass Insekten und Pilze es nicht mögen und sehr angenehm, es schiefert nicht und reißt nicht, was will man mehr. Nur zu logisch, dass es von den Bleistiftherstellern entdeckt wird.
Bernhard: Stimmt, den Wopex kann man entkleiden, doch diese Hülle ist kein Lack, sondern entsteht durch die Coextrusion. – Das Gewicht des Wopex, das etwa das dreifache eines holzgefassten Bleistifts beträgt, ist sicher Geschmackssache. – Das Holz für Bleistifte muss sich auch noch gut spitzen lassen; ich weiß nicht, ob jedes Thermoholz diese Anforderung erfüllt.
Wowter: I am also very curious what Caran d’Ache will offer in the future! The company should be inspired by your suggestions ;-) Poplar (especially from China) is already widely used and known for being the cheapest pencil wood today. However, maybe pencils made from Swiss poplar are better received by the customers. – By the way, LYRA once had a luxury point protector (LYRA oddly called it “Spitzenbewahrer” back then) which was offered in a box with two pencils made of Swiss pear wood (click to enlarge):
This LYRA Ambassador is the only pencil made from pear wood I have heard of so far.
Bernhard
Ich dachte die Coextrusion bezieht sich nur auf die Mine und das umgebende „Holz“, die „Lackschicht“ hatte ich für einen vorbedruckten Schrumpfschlauch gehalten.
Vermutlich eignet sich nicht jedes Thermoholz für Bleistifte, es eignet sich ja auch nicht jedes Holz. Ein bisschen wird man schon experimentieren müssen, wie eigentlich immer bei solchen Sachen.
Bernhard
Übrigens ist der BIC Bleistift Evolution Original 650 HB wohl auch durch Coextrusion hergestellt, bekannt allen Schulkindern als der Bleistift, den man biegen kann. Auch hier ist der Mantel aus Kunststoff, der mit Holzmehl verfüllt ist, oder einfacher ausgedrückt aus einem Teig aus Kunstharz mit Holzstaub. Die Mine ist entsprechend aus einem Teig aus Kunstharz mit Graphitstaub.
Der Noris eco (früher: Wopex) wird durch Dreifach-Coextrusion – Mine, Schaft und Überzug – gefertigt (siehe dazu die Fotos zur Vorstellung des Wopex auf der Paperworld 2009). Der Evolution wurde meines Wissens auch coextrudiert, kommt aber in der Qualität bei weitem nicht an den Noris eco heran. Ich hatte mal zwei farbenfrohe Exemplare, die beim Spitzen so gestunken haben, dass ich sie gleich entsorgt habe. Übrigens: Ein paar Details zur Geschichte des extrudierten Bleistifts gibt es unter „Der EPCON-Bleistift“. – Mich würde nicht wundern, wenn man je nach Holzart auch die Thermobehandlung etwas anders durchführen müsste (Temperatur, Dauer, Be-/Entgasung usw.).
Bernhard
„Mine“ und „Holz“ sind dann wohl als artgleicher Verbund ausgeführt, die „Beschichtung“ als Fremdverbund ohne Haftvermittler, daher die Möglichkeit die Folie wieder abzuziehen. Hier übrigens ein interessanter Beitrag vom Mitentwickler des Produkts: https://www.kraiburg-tpe.com/de/news_media/archives/wopex
Bernhard
Ich hab jetzt wieder mal – auf diesen Beitrag hin – mit dem Wopex geschrieben. Ich werde mich mit diesem Stift nie anfreunden können, das anspitzen empfinde ich als unangenehm, der Stift ist mir zu schwer. Ich halte das für eine Fehlentwicklung, zumal der Bleistift auch nicht wirklich billiger ist als ein normaler guter Bleistift. Dann schon lieber den Evolution, den kann man in langweiligen Meetings wenigstens biegen.
Wowter
@Bernhard: Danke für die Kraiburg-Verweisung. Sehr interessant.
Bic Evolution is marketed as wood free (just petrochemical substances) if I recall correctly. I personally like the Staedtler WOPEX more than the Evolution pencils. WOPEX is slightly waxy (you have to grow familiar with this ‚behaviour‘), Evolution somewhat fails in its blackening (It is just too light grey). But the bending of the Evolution is fascinating in boring meetings, I totally agree (from personal experience, since they were supplied by my employer in the past), :).
Bernhard
Yes the BIC is without wood but with recycling plastics and perhaps less blackening and less waxy. But the better plaything. And I think it is less heavy, the WOPEX is too heavy, this is not really comfortable. Staedtler should refine the formula of the WOPEX/Noris eco.
Bernhard: Danke für den Link zu Kraiburg TPE! – Wie gesagt: Der Wopex ist Geschmackssache (allerdings finde ich ihn erheblich besser als alle anderen extrudierten Bleistifte, die mir bis jetzt untergekommen sind). – Ungewöhnliche (weil z. B. biegbare) oder schöne Schreibgeräte können über Meetings retten! ;-)
Wowter: I think you are right with “wood free”. And yes, the Wopex is considerably darker than the BIC Evolution but maybe a little more “sticky”.
Bernhard: Just make a suggestion for improvement to Staedtler.
Wowter
There is this patent of Staedtler on a honeycombed version of the WPC-pencils. So they are aware of the weight and material use. I hope they will implement this technique and improve the features of the lead: Less sticky/waxy more dry/firm. Very advanced it would then be in the end. Space age :). Staedtler you have my warm support!
Die Wopex Stifte, die ich zerlegt habe, hatten alle eine Art Schrumpfschlauch um den Korpus. So gut im Übrigen die Wopex-Idee ist, mit sind die Stifte zu schwer.
Interesting this information on Ets Röthlisberger SA. Thank you Gunther. As the process can be used for other wood species as well (info on the website) I wonder what other Swiss wood will be used in CdA pencils in the future. A wide range should be possible. Oak, Maple, Birch, Poplar, Ash … very curious what will be next. Good luck Caran d’Ache. I like this idea!
Im Terrassenbau und bei nicht tragenden Bauteilen im Bauwesen ist das sog. Thermoholz mittlerweile weit verbreitet. Es ist so tot, dass Insekten und Pilze es nicht mögen und sehr angenehm, es schiefert nicht und reißt nicht, was will man mehr. Nur zu logisch, dass es von den Bleistiftherstellern entdeckt wird.
Bernhard: Stimmt, den Wopex kann man entkleiden, doch diese Hülle ist kein Lack, sondern entsteht durch die Coextrusion. – Das Gewicht des Wopex, das etwa das dreifache eines holzgefassten Bleistifts beträgt, ist sicher Geschmackssache. – Das Holz für Bleistifte muss sich auch noch gut spitzen lassen; ich weiß nicht, ob jedes Thermoholz diese Anforderung erfüllt.
Wowter: I am also very curious what Caran d’Ache will offer in the future! The company should be inspired by your suggestions ;-) Poplar (especially from China) is already widely used and known for being the cheapest pencil wood today. However, maybe pencils made from Swiss poplar are better received by the customers. – By the way, LYRA once had a luxury point protector (LYRA oddly called it “Spitzenbewahrer” back then) which was offered in a box with two pencils made of Swiss pear wood (click to enlarge):
This LYRA Ambassador is the only pencil made from pear wood I have heard of so far.
Ich dachte die Coextrusion bezieht sich nur auf die Mine und das umgebende „Holz“, die „Lackschicht“ hatte ich für einen vorbedruckten Schrumpfschlauch gehalten.
Vermutlich eignet sich nicht jedes Thermoholz für Bleistifte, es eignet sich ja auch nicht jedes Holz. Ein bisschen wird man schon experimentieren müssen, wie eigentlich immer bei solchen Sachen.
Übrigens ist der BIC Bleistift Evolution Original 650 HB wohl auch durch Coextrusion hergestellt, bekannt allen Schulkindern als der Bleistift, den man biegen kann. Auch hier ist der Mantel aus Kunststoff, der mit Holzmehl verfüllt ist, oder einfacher ausgedrückt aus einem Teig aus Kunstharz mit Holzstaub. Die Mine ist entsprechend aus einem Teig aus Kunstharz mit Graphitstaub.
Der Noris eco (früher: Wopex) wird durch Dreifach-Coextrusion – Mine, Schaft und Überzug – gefertigt (siehe dazu die Fotos zur Vorstellung des Wopex auf der Paperworld 2009). Der Evolution wurde meines Wissens auch coextrudiert, kommt aber in der Qualität bei weitem nicht an den Noris eco heran. Ich hatte mal zwei farbenfrohe Exemplare, die beim Spitzen so gestunken haben, dass ich sie gleich entsorgt habe. Übrigens: Ein paar Details zur Geschichte des extrudierten Bleistifts gibt es unter „Der EPCON-Bleistift“. – Mich würde nicht wundern, wenn man je nach Holzart auch die Thermobehandlung etwas anders durchführen müsste (Temperatur, Dauer, Be-/Entgasung usw.).
„Mine“ und „Holz“ sind dann wohl als artgleicher Verbund ausgeführt, die „Beschichtung“ als Fremdverbund ohne Haftvermittler, daher die Möglichkeit die Folie wieder abzuziehen. Hier übrigens ein interessanter Beitrag vom Mitentwickler des Produkts: https://www.kraiburg-tpe.com/de/news_media/archives/wopex
Ich hab jetzt wieder mal – auf diesen Beitrag hin – mit dem Wopex geschrieben. Ich werde mich mit diesem Stift nie anfreunden können, das anspitzen empfinde ich als unangenehm, der Stift ist mir zu schwer. Ich halte das für eine Fehlentwicklung, zumal der Bleistift auch nicht wirklich billiger ist als ein normaler guter Bleistift. Dann schon lieber den Evolution, den kann man in langweiligen Meetings wenigstens biegen.
@Bernhard: Danke für die Kraiburg-Verweisung. Sehr interessant.
Bic Evolution is marketed as wood free (just petrochemical substances) if I recall correctly. I personally like the Staedtler WOPEX more than the Evolution pencils. WOPEX is slightly waxy (you have to grow familiar with this ‚behaviour‘), Evolution somewhat fails in its blackening (It is just too light grey). But the bending of the Evolution is fascinating in boring meetings, I totally agree (from personal experience, since they were supplied by my employer in the past), :).
Yes the BIC is without wood but with recycling plastics and perhaps less blackening and less waxy. But the better plaything. And I think it is less heavy, the WOPEX is too heavy, this is not really comfortable. Staedtler should refine the formula of the WOPEX/Noris eco.
Bernhard: Danke für den Link zu Kraiburg TPE! – Wie gesagt: Der Wopex ist Geschmackssache (allerdings finde ich ihn erheblich besser als alle anderen extrudierten Bleistifte, die mir bis jetzt untergekommen sind). – Ungewöhnliche (weil z. B. biegbare) oder schöne Schreibgeräte können über Meetings retten! ;-)
Wowter: I think you are right with “wood free”. And yes, the Wopex is considerably darker than the BIC Evolution but maybe a little more “sticky”.
Bernhard: Just make a suggestion for improvement to Staedtler.
There is this patent of Staedtler on a honeycombed version of the WPC-pencils. So they are aware of the weight and material use. I hope they will implement this technique and improve the features of the lead: Less sticky/waxy more dry/firm. Very advanced it would then be in the end. Space age :). Staedtler you have my warm support!
See this patent application/publication on the honeycombed material: https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/biblio?DB=EPODOC&II=1&ND=3&adjacent=true&locale=en_EP&FT=D&date=20130131&CC=WO&NR=2013013770A1&KC=A1 .
Thank you for the link – it would be amazing if this idea would be used for a new version of the Noris eco!