Wann und wie haben Bleistift und Radierer zusammengefunden und wer war daran beteiligt? Spannende Antworten auf diese Fragen und überraschende Details liefert die dreiteilige Serie „Regarding the First Attachable Eraser“ (Teil 2, Teil 3) bei Contrapuntalism.
Diese Anbauradierer waren mir schon seit meiner Schulzeit ein Gräuel. Die Radierer sind häufig von schlechter Qualität, sie brechen manchmal ab und häufig schmieren sie beim radieren. Sie haben außerdem eine deutlich geringere Lebensdauer als die Bleistifte, wenn der Bleistift noch gut zu gebrauchen ist, sind sie oft schon hart und unbrauchbar. Besser ist da die Verwendung von guten Plastikradierern und Bleistiften ohne Radierverlängerung. Alternativ gibt es ja viele Bleistifte mit oder ohne Tauchkappe. Sehr schön auch der Stabilo greengraph bei dem die Mine nicht hinten rausschaut; hier hat man einen wunderschönen Holzabschluss, der jede Tauchlackierung überflüssig macht. Irgendwie assoziiere ich die Radierabschlüsse immer mit Billigbleistiften, obwohl es natürlich auch Qualitätsprodukte mit gibt. Unschön auch die Metallröhrchen, die Bleistift und Radierer verbinden, sie sind oft ziemlich scharfkantig und wenn der Radiergummi einmal abgebrochen ist, dann ruinieren sie das Schlampermapperl und den restlichen Inhalt. Wann haben Radierer und Bleistift zusammengefunden ist die eine Frage, ob es eine Liebesheirat war die andere. Ich meine NEIN.
Hallo Gunther,
hoffentlich funktioniert der Link.
Ist ein NYT Bericht über die General Pencil Company mit sehr eindrucksvollen Fotos und auch einigen Bleistift-Radiergummi Kombinationen.
Beste Grüße
Holger
Bernhard: Das kann ich bestätigen – die meisten Radiertips, die mir begenet sind, waren eher zum Abgewöhnen (löbliche Ausnahmen sind z. B. der STAEDTLER Noris 122). Mir geht es hier jedoch darum, wer welche Idee hatte, wer auf was aufgebaut hat und wie es beschrieben wurde – all das finde ich sehr spannend. Und die verlinkte Serie ist die mit Abstand beste Darstellung dieses Bleistift-Details!
Holger: Danke für den Link (im Kommentarfeld hätte er auch funktioniert). Die Geschichte und besonders die Fotos sind beeindruckend!
Ich finde solch „kleine“ Entwicklungen allgemein sehr spannend, nicht nur bei Bleistiften, weil sie auch in viel geringerem Maße dokumentiert sind als die „großen“ Erfindungen. Trotz aller persönlichen Vorbehalte gegen das Ergebnis – in diesem Falle.
https://www.ebay.de/itm/Ferd-Marx-Co-Hannover-GROSSTE-RADIERGUMMI-FABRIK-Historische-Reklame-von-1912-/161562332415
Mir gefällt hier besonders der verlinkte Blog-Beitrag, da der Autor sehr genau auf die Details schaut. So etwas würde ich gerne öfter sehen!
Danke für den Link! Es ist bemerkenswert, wieviel Reklame-Material von Ferd. Marx es noch gibt (auch hier ist das Unternehmen vertreten).
Die meisten Radierer am Bleistift habe ich auch als grottenschlecht kennengelernt. Ist schon sehr merkwürdig, warum nur so wenige Hersteller es hinbekommen, einen guten Radierer hinten aufzupfropfen. Kann doch technisch kein Problem sein. Seit einiger Zeit nutze ich aber den Ticonderoga und der ist wirklich optimal (der gelb-grüne Stift oben im Bild). Auch das Alu ist schön verarbeitet. Leider gibts den Ticonderoga in Deutschland nur in HB, hätte den gerne noch etwas weicher.
Stimmt – es ist schon merkwürdig und auch schade, dass es nur so wenige gute Radiertips gibt. – Ich wusste gar nicht, dass es den Ticonderoga hier überhaupt gibt …
Wie siehts eigentlich mit dem Lyra Temagraph aus? Der sieht mir nahezu identisch aus, wie der Ticonderoga (was nicht verwundert, wenn man die Firmenverflechtungen kennt). Ist der Radiergummi tatsächlich identisch? Den Temagraph würde man auch in B und 2B bei gorotec in DE bekommen. Ticonderoga gibts übrigens über amazon.
Gute Frage! Diesen Vergleich habe ich noch nicht gemacht. – Gibt es den Temagraph mit Radierer wirklich auch in B und 2B?
Ich sehe gerade, das Gorotec den Temagraph mit Radiergummi auch nur in HB vorrätig hat. Und sonst siehts schlecht aus auf dem deutschen Markt. Egal, vielleicht läuft mir ja irgendwann mal was über den Weg.
Stimmt, allzu viel gibt es hier nicht, aber sowohl der Faber-Castell 9000 B als auch der Faber-Castell Grip 2001 sind in B mit Radiertip erhältlich. Allerdings finde ich die Bleistifte von Faber-Castell immer etwas härter als z. B. die von STAEDTLER, und so sind diese Bleistifte in B nicht unbedingt nennenswert weicher als die in HB von anderen Herstellern.
Interesting history of the pencil as is always the case with Sean’s articles. I find it fascinating to learn all the aspects that surround pencils and their history.
However, speaking specifically on the use of an eraser at the back of a pencil, aesthetically-speaking, I don’t like them. They make the pencil look ugly and cumbersome. By the time the eraser is spent -which almost always happens earlier than for the pencil to become a stub, it looks even worst.
I still can’t believe that for many decades, my iconic definition for a pencil was basically, the Ticonderoga yellow number two with an eraser up top. Guess that’s one of the negative points of having such an oppressing American influence on this land.
So Gunther, do you happen to know why the eraser-tipped pencils never really caught up as much on Europe and Japan?
It’s indeed fascinating! – I’m not a big fan of eraser tips either; I enjoy using an eraser-tipped pencil now and then but don’t use the eraser.
Maybe this iconic definition based on the Ticonderoga (and also the Mongol) has also worked so well because of the colour combination.
Unfortunately I don’t know why eraser-tipped pencils are less popular in Europe or Japan. One could say that it is because there are only very few available but the cause-and-effect relationship can work the other way round ;-)