Das traditionsreiche Unternehmen LYRA, 1806 in Nürnberg gegründet und 2008 von der FILA-Gruppe übernommen, ist auch für sein sehr großes Sortiment an Markier- und Signierprodukten für Industrie und Handwerk bekannt1. Zu diesen gehört der Orlow Cellugraph2.
Mit einer Länge von 24 cm und einer Dicke von 12,5 mm3 wirkt der dreiflächige Cellugraph riesig. Seine Mine ist 4,5 mm dick und soll auf allen Flächen schreiben und leicht entfernbar sein; ihre Härte entspricht etwa der des STAEDTLER Mars Lumograph 2B. Ein paar schnelle Tests haben gezeigt, dass der Cellugraph auf Metall, Glas, Keramik und Kunststoff tatsächlich bemerkenswert gut schreibt4. – Für Papier ist er nicht gedacht, doch auch darauf macht er sich gut; mit sauberer Abgabe und guter Schwärzung kann er sich sehen lassen. Die Radierbarkeit ist indes nicht so gut, was ich auf diese Komponenten der Mine zurückführe (stärkere Imprägnierung mit Paraffin?), die ihn auf anderen Oberflächen gut schreiben lassen.
2015 wurde der Micro Cellugraph in den Katalog aufgenommen. Zunächst gab es produktionstechnische Probleme, die man aber lösen konnte, doch dann hat man sich entschieden, ihn nicht auf den Markt zu bringen6. Er ist rund und hat die normale Bleistiftlänge von 17,5 cm, ist aber mit 5,6 mm sehr dünn und hat eine 2,7 mm dicke Mine (letztere wirkt auf mich etwas weicher als die des großen Bruders). Der Micro Cellugraph war wie der Pica Dry als Tieflochmarker vorgesehen und lebt im Dixon Reach weiter7.
Der große Cellugraph ist aus Weymouth-Kiefer6, doch das Holz der Micro-Variante kann ich nicht sicher identifizieren (es sieht jedoch sehr nach Weihrauch-Zeder aus).
Beide Stifte sind gut verarbeitet und haben eine werkseitige Spitze. Der große Cellugraph wird wohl meist mit dem Messer gespitzt, doch Spitzer mit großem Stifteinlass (> 13 mm) eignen sich auch.
Der LYRA Orlow Cellugraph ist ein nicht alltäglicher Bleistift und interessant für alle, die holzgefasste Stifte mögen und gerne über den Tellerrand schauen. – Er hat die Artikelnummer 1174/1940 und ist ab 2 Euro zu haben.
Danke an LYRA für den Micro Cellugraph!
- Es umfasst auch Ungewöhnliches wie z. B. die Signierpaste LYRA-MARK, die sich sogar auf öliges und rostiges Metall auftragen lässt und Temperaturen bis zu 1000 °C verträgt.↩
- Das hier gezeigte Exemplar ist bereits einige Jahre alt und hat noch das alte Design; das neue ist auf Seite 7 des LYRA Industriekatalogs zu sehen. – Die Marke „Orlow Cellugraph“ wurde übrigens am 13.3.1958 eingetragen.↩
- Durchmesser des Umkreises.↩
- Auf rauhen Oberflächen schreibt er auch, doch von diesen lässt er sich natürlich nicht leicht entfernen.↩
- Statt „Made in Germany“ findet sich jedoch nur „Gemany“, was Vermutungen über den Produktionsstandort nahelegt.↩
- Quelle: LYRA.↩↩
- Dixon gehört seit 2005 ebenfalls zur FILA-Gruppe.↩
- Art.-Nr. 7301120 bei LYRA.↩
Thank you for the very informative post! I also enjoyed seeing the unification of the „pencil“ and „Kisho“ themes! :)
Thank you, Stephen! Of course it was a pleasure for me to let Kisho have a part in it :-)