„Weit muß die Mine aus dem Holz ragen”
Aus „Technisches Zeichnen im Technik-Unterricht“ von Ulrich Lange (Verlag Julius Klinkhardt, 1975):
Diese Anforderung erfülle ich gerne.
Aus „Technisches Zeichnen im Technik-Unterricht“ von Ulrich Lange (Verlag Julius Klinkhardt, 1975):
Diese Anforderung erfülle ich gerne.
Noch recht neu auf dem Markt ist der Ultra CLN von KUM. Das Versprechen des „super soft erasing“ hat mich spontan zugreifen lassen, auch wenn mir die Gestaltung1 des Radierers nicht sonderlich zusagt.
Laut Manschette kommt der Ultra CLN ohne PVC, Phtalate und Latex aus; zudem soll er nicht krümeln sowie papierschonend und für alle Oberflächen geeignet sein. Was mit „No discolouration of the eraser on paper“ gemeint ist, erschließt sich mir allerdings nicht. – Neben diesen und den üblichen Angaben auf der Manschette findet sich „037“ als Blindprägung direkt auf dem Radierer (ein Produktionscode?).
Der Ultra CLN ist etwas weicher als der Tombow Mono, aber härter als z. B. der Hinodewashi Matomaru-kun, und so neigt er im Gegensatz zu letzterem nicht zum Einreißen. Seine Radierleistung empfinde ich als gut bis sehr gut und die Krümelbildung als gering (ich habe jedoch den Eindruck, als krümele der schwarze geringfügig mehr als der weiße). Positiv ist auch, dass er selbst bei weicheren Bleistiften2 nicht schmiert. Der Ultra CLN hat viel weniger „Grip“ als die beiden genannten Radierer, kommt aber trotzdem mit geringer Anpresskraft aus. Dies ist besonders bei empfindlichem Papier wie dem mit 52 g/m² sehr dünnen Tomoe River von großem Vorteil, denn es verringert die Gefahr der Beschädigung deutlich (so benutze ich den diesen Radierer bevorzugt im Hobonichi Techo). Obendrein ist der Ultra CLN sehr sparsam.
Fazit: Der KUM Ultra CLN ist für mich eine sehr erfreuliche Radierer-Neuheit. – Meine Exemplare habe ich im örtlichen Schreibwarenhandel für 80 Euro-Cent pro Stück gekauft.
Aus „A Textbook on Ornamental Design. Geometrical Drawing, Freehand Drawing, Historic Ornament“ (1901):
The pencil should be sharpened as shown at A, Fig. 14. Cut the wood away as to leave about ½ or ⅜ of an inch of the lead projecting; then sharpen it flat by rubbing it against a fine file or a piece of fine emery cloth or sandpaper that has been fastened to a flat stick. Grind it to a sharp edge like a knife blade, and round the corners very slightly, as shown in the figure. If sharpened to a round point, as shown in B, the point will wear away very quickly and make broad lines; when so sharpened it is difficult to draw a line exactly through a point. The lead for the compasses should be sharpened in the same manner as the penciil, but should have its width narrower. Be sure that the compass lead is so secured that, when circles are struck in either direction, but one line will be drawn with the same radius and center.
Kaum bekannt und mit langer Geschichte: Der Magicus von Faber-Castell.
Mit seinem anthrazitfarbenen Schaft, der dunkelgrauen Tauchkappe und dem silbernen Prägedruck gibt der als Wirtestift angebotene Magicus eine elegante Erscheinung ab, und er passt gut zu der oft in Schwarz, Grau und Weiß gehaltenen Berufsbekleidung der Gastronomie.
Seine Kennzeichnung ist schlicht: Neben den üblichen Angaben1 trägt das Zeichen für das Securalverfahren, eine Blindprägung (hier: „h7″2) und „GERMANY“. Letzteres lässt mich vermuten, dass der Magicus nicht in Deutschland gefertigt wird, denn ansonsten würde ich wie beim hierzulande hergestellten Faber-Castell 9000 „Made in Germany“ erwarten. – Abgesehen von den nicht ganz geraden Kanten der Tauchkappen ist die Verarbeitungsqualität sehr gut. Farbe und Maserung des Holzes sowie die sehr gute Spitzbarkeit des Magicus sprechen für Weihrauch-Zeder.
Die Mine ist 3,2 mm dick und hat eine Härte, die der des STAEDTLER Mars Lumograph 3B entspricht. Sie schreibt etwas wachsig und gleitet dadurch nicht ganz so leicht, doch ihre Abgabe ist sauber. Der Magicus wird damit beworben, dass er auf fast allen glatten und auch nassen Oberflächen schreibt, und das kann ich nach ein paar schnellen Tests bestätigen.
Die Schwärzung des Magicus auf Papier ist etwa wie bei einem Bleistift in HB bis B, doch sein Strich glänzt weniger, ist wischfester und lässt sich schlechter radieren. Die Mine ist allerdings nicht allzu bruchfest und schreibt sich auf nassem Papier schnell ab.
Die ältesten Belege zum damals „Schwarzstift unverwischlich“ genannten Spezialstift finden sich in einem Rezeptbuch von A.W. Faber aus der Zeit von 1881–1890, das auch Wahlbleistifte für London aufführt. 1921 wurde die Marke „Magicus“ eingetragen, und im Warenkatalog3 dieses Jahres präsentierte man den verbesserten „Magicus“-Schwarzstift.
Der in drei Versionen und sechs Härtegraden erhältliche Magicus wurde als „Ersatz für Tinte und Feder als Schreibstift und auch als Durchschreibstift für Briefe, Listen, Tabellen, Notizbücher, Unterschriften, sowie als Markierstift z. B. für Straßenbahn-Fahrscheine“ beworben. Besonders hervorgehoben wurde seine Glanzlosigkeit, die seinen Strich selbst unter schwierigen Lichtverhältnissen, z. B. bei Lampenlicht im Bahnpostwagen, gut lesbar macht. Auch für das Schreiben auf glattem Papier, glänzenden Karton, Holz, Leder und Textilien war er geeignet.
Im Warenkatalog von 1927–30 fällt auf, dass der Magicus in Portefeuillestärke nicht mehr angeboten und der dicke Magicus 2858 mit einer Mine mit quadratischem Querschnitt dargestellt wird. Mit Gärtnern wird eine weitere Nutzergruppe genannt; Wirte sind noch nicht dabei.
Ende der 1950er Jahre wurde das Magicus-Sortiment um einen Fallminenstift erweitert; der holzgefasste Magicus hatte schon davor eine andere Gestaltung erhalten.
Mit dem CASTELL 9120 gab es jetzt nur noch einen Magicus-Bleistift. Die 3,15 mm dicken Minen für den Fallminenstift TK 9400 Magicus waren in Schwarz, Rot, Blau und Gelb erhältlich und schrieben auf Papier, Glas, Porzellan, Metall und Kunststoff. 1961 wurde zudem ein Magicus-Kugelschreiber zum Schreiben auf glatten, nicht fetthaltigen Flächen angeboten, und Ende der 1960er Jahre kamen rote Magicus-Kreiden mit Papierummantelung auf den Markt.
1979 wurde erstmals die Gastronomie erwähnt, doch die Bezeichnung „Gaststättenstift“ war nur auf der Verpackung des etwa 20 Jahre zuvor eingeführten 9120 zu finden und nicht auf dem Stift.
Wann der Magicus erneut umgestaltet und zum Wirtestift wurde, konnte ich noch nicht herausfinden. – Auf den Magicus bin ich durch Zufall aufmerksam geworden; für sechs Stifte habe ich bei Papiertiger Berlin knapp 10 Euro bezahlt.
Danke an Faber-Castell für die Details zur Geschichte des Magicus und die Scans!
Nachtrag vom 1.12.17: Ein Leser hat mir mitgeteilt, dass es auf der Faltschachtel des Magicus „Made in Germany“ heißt, der Stift also in Deutschland hergestellt wird.
Nachtrag vom 12.3.23: Die aktuelle Faltschachtel:
Ich finde es bemerkenswert, dass die Faltschachtel fast durchgehend in fünf Sprachen beschriftet ist (lediglich „Made in Germany“ auf einer Seitenfläche gibt es nur in vier).
Die Stiftablage des Monats November stammt im Gegensatz zu den bisher gezeigten aus aktueller Produktion.
Sie ist 22 cm lang, 10 cm breit, knapp 3 cm hoch aus 4 mm dickem Acryl gefertigt. Die vordere Kante ist schräg, um die Entnahme der Stifte zu erleichtern; vier Gummifüße verhindern ein Verrutschen. Die Ablage ist Teil einer Serie, zu der auch Briefablagen, Stifteständer und einiges mehr gehören, und kostet etwa 10 Euro.
← vorherige | Stiftablage des Monats | nächste →
Der Bleistift braucht eine Spitze, und die machte man lange mit dem Messer. So ersannen findige Köpfe bereits vor 200 Jahren aufwändige „Bleistiftspitz-Vorrichtungen“, die das Spitzen erleichtern sollten1, und genauso sperrig wie die Bezeichnung muten heute diese Apparate an.
In dem Buch „Bleistifte, Farbstifte, farbige Kreiden und Pastellstifte, Aquarellfarben, Tusche und ihre Herstellung nach bewährten Verfahren“, erschienen 1904 in A. Hartleben’s Verlag2, beschreibt August Buchwald einige dieser Kontruktionen3. Eine arbeitete mit zwei unterschiedlichen Feilen und einer Federmesserklinge im Holzgehäuse, und in einer anderen drückte eine Feder den Bleistift auf eine Feile, wobei die Federkraft mittels eines über einen Knopf gewickelten Bindfadens geregelt wurde.
Die „Bleistiftschärfmaschine“ Jupiter, patentiert 1896 und hergestellt von Guhl & Harbeck in Hamburg, war dem Autor offenbar besonders wichtig, denn ihr widmete er über zwei Seiten. – Buchwald erwähnt kurz die damals neuen „hütchenförmigen“ Bleistiftspitzer aus Metall, bemängelt aber, dass sie ihren Zweck durch die meist ungleichmäßige Bewegung der Hand nicht erfüllen und sich die Schneidfläche des „Messerchens“ schnell abnutzen würde.
Der Griff zum allgegenwärtigen Handspitzer aus Messing, Magnesium oder Kunststoff ist schon lange selbstverständlich, und so ist es heute wohl nur schwer vorstellbar, dass man mal mit dem stumpfen Bleistift losgezogen ist und eine dieser Maschinen in Gang gesetzt hat4.