Sola von pencils and other things hat kürzlich einen Telefonbleistift in Aktion gezeigt, der ihr in einer Folge der Serie „The Crown“ aufgefallen ist. Das hat mich an etwas Ähnliches in meinem Fundus erinnert.
Der Magna-Dialer stammt aus den 1950er Jahren, und auch er hat eine Kugel, die man statt des Fingers in die Wählscheibe stecken konnte. In einer frühen Anzeige von Eberhard Faber für holzgefasste Telefonbleistifte mit Kugel wurde betont, dass damit die Fingernägel geschont würden.
Der in den 1950er Jahren1 hergestellte und 141 mm lange Telefonstift hat einen 7 mm starken, sechsflächigen Metallschaft2 und eine 14 mm dicke, abschraubbare Kugel aus Kunststoff. Das Drehen der Spitze transportiert die 1 mm dicke Mine, die etwa den Härtegrad H hat. Ein Magnet im Stift hält ihn auf der mitgelieferten Ablage, die ursprünglich eine selbstklebende Rückseite hatte. – Weder der Stift noch der Karton, dessen Deckel fehlt, tragen eine Kennzeichnung.
Man beachte die handschriftliche Ergänzung auf dem Beileger. – Auf Flickr gibt es eine Reklame für den Magna-Dialer aus dem Jahr 1952.
Telefonbleistifte mit Kugel kenne ich nur aus den USA. Eine andere Variante des Telefonstifts hatte eine Öse oder einen Ring, damit man ihn am Apparat befestigen konnte; erhältlich war er u. a. von Eberhard Faber und J.S. STAEDTLER. – Offenbar hat man auch das Radierer-Ende zum Wählen benutzt, denn es gab Werbebleistifte, die an beiden Enden einen Radierer hatten (siehe hier)3.
- Quelle: Verkäuferin auf Etsy.com.↩
- Er glänzt goldfarben, doch es wollte mir nicht gelingen, diese Farbe im Foto festzuhalten. Der Glanz an der Spitze lässt die Farbe erahnen.↩
- Nicht zu verwechseln mit dem Null-Fehler-Bleistift.↩
Auch im Set erhältlich: Magna-Dialer und Magna-Clown-Nose.
Spitze! :-) In Kürze erhältlich: Die kapazitive Magna-Dialer-Clown-Nose für die Bedienung von Smartphones mit der Nase.
Gunther, thank you for showing this fascinating instrument. Your drawer is really bottomless :)
The ball tip on this mechanical pencil looks slightly larger (fatter) than the American ones. Or maybe it just looks that way because the pencil is thinner? I wonder if the dial holes on the „Bell System“ phones were made to specific measurements, dictating the diameter of the ball tips on pencils.
And another thing – it may have indeed made sense to use a pencil to operate the dial in the West, since older phones there seem to have been made with heavier metal. Could it be that as Asian households acquired telephones much later, when plastic came to replace heavy metal, people just dialed with their fingers? ;)
You’re welcome, Sola! Above all, my drawer is messy so it has surprises ready now and then ;-)
I think that the thin barrel causes the ball to appear large. – I am pretty sure that the size of the dial holes on the „Bell System“ phones were clearly defined.
I won’t rule out the possibility that the dials and the underlying mechanism of the early phones were heavier and stiffer than those of the later ones. And yes, the newer and most likely lighter models could indeed have made devices like the telephone pencil with a ball obsolete.
I still remember our first telephone. It was a grey one – all German telephones back then were grey – and of course it had a dial. As far as I remember I have enjoyed dialling with my fingers so much that it never occured to me to use something different. However, if I had a telephone pencil back then I would have used it out of curiosity ;-)
Dialling could be awkward if you had long fingernails. Most people just grabbed the nearest pen or pencil but this was one of those gifts for the person who has everything.
Erst wieder das reflexhafte Ohmeingottwarumnur! Aber an den Abnutzungspuren erkenne ich, dass der Stift durchaus benutzt wurde… :-)
Tja.
I can imagine that long fingernails could be damaged by dialling. – Yes, this pencil is something one doesn’t need to have ;-)
Benutzt wurde der Stift, aber wohl nur zum Schreiben, denn die Kugel zeigt keinerlei Spuren, die durch eine Wählscheibe sicher entstanden wären.
Einen Einblick in die Kopfvermittlungsstelle Koblenz mit ihren dort mit Telephonstiften die Wählscheibentelephone bedienenden Amtsdamen bietet dieses Video. Die hohe Frequenz der Wählscheibenbenutzung dürfte ohne die Hilfe diese Stifte wohl zu Schwielen an den Fingern geführt haben, zumindest wenn die Betätigung ähnlich schwergängig war wie bei dem oben erwähnten grauen Bundespost-Telephon, das so praktisch war wie die Kommunikation mit Rauchzeichen.
Danke für den Hinweis! Ja, ohne entsprechende Hilfsmittel zum Wählen hätten die Finger der Amtsdamen sicher erheblich gelitten. Der eine Stift-Aufsatz sah auch ziemlich angeknabbert aus … Diese grauen Dinger waren schlimm – wir hatten früher auch so eines (wenn auch die Variante für die Wandmontage, aber das macht es eher noch schlimmer).