Oktober 2016
Wundersame Welt der Waren (34)
Als Bedienungsanleitungsgernleser finde ich immer wieder Bemerkenswertes, so auch kürzlich in den Sicherheitshinweisen zu einem Gerät, das noch nicht genannt sein soll.
Neben der Empfehlung, während des Gebrauchs nicht einzuschlafen, gefällt mir die Formulierung „abweichende Situationen“, die vermutlich durch eine abweichende Situation bei der Übersetzung entstand.
Wer rät, zu welchem Gerät diese Hinweise gehören?
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Bleistifthölzer (3)
Nach einer kleinen Übersicht der heute am häufigsten genutzten Bleistifthölzer und dem Blick in deren Geschichte heute zwei weitere.
Für den ursprünglich aus Jelutong gefertigten STABILO GREENgraph kommt schon seit einiger Zeit Pappel (bot. Populus)1 zum Einsatz. Sie ist weich, gut spitzbar und das zurzeit billigste Bleistiftholz, und so denke ich, dass wir sie bald häufiger sehen werden.
Der indische Hersteller DOMS nutzt nicht nur für den Y1+ das in Nord-Thailand, Sri Lanka und Indien beheimatete Vatta (auch Kanda, Kenda oder Chandada, bot. Macaranga peltata). Es ist dunkel und hat eine in meinen Augen recht interessante Maserung, doch leider lässt es sich nur mäßig gut spitzen. Im Gegensatz zur Pappel des GREENgraph ist DOMS‘ Vatta nicht FSC-zertifiziert. – Zerspant hat hier der Pollux von Möbius+Ruppert.
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- Welche Pappelart das ist und wo sie herkommt, weiß ich leider nicht.↩
Ein außergewöhnlicher Spitzer
Es begann mit Schlüsseln. Joshua Thacker, Künstler und Juwelier aus Kentucky, USA, verzierte erst seine Schlüssel, dann die einiger Freunde mit Gravuren; später folgten viele Auftragsarbeiten. Manche dieser Schlüssel öffneten kein Schloss, hatten aber einen symbolischen Wert und erfreuten auch diejenigen, die sich ansonsten nichts aus Schmuck machen. Der Autodidakt liebt es zudem, Alltagsgegenstände in außergewöhnliche Stücke zu verwandeln, und widmete sich kürzlich dem als „Granate“ bekannten Spitzerklassiker von Möbius+Ruppert.
Er findet, dass Bleistiftspitzer zu den Gegenständen gehören, die aufgrund ihrer Funktion und dessen, was sie für Künstler und Kunsthandwerker bedeuten, nicht nur Werkzeug, sondern auch Leinwand sein können. Dieser kleine, nüchterne Gegenstand, so Joshua Thacker weiter, ging vielen schönen Meisterwerke und großen Leistungen der Menschheit voraus, so dass er eine besondere Bearbeitung in jeder Form verdient.
Der Künstler, der sich von den unterschiedlichsten Dingen in seinem Umfeld inspirieren lässt, arbeitet in verschiedenen Stilen, bevorzugt aber Steampunk, Art Deco und Industrial. Seine Werke bietet er auf Etsy an; Sonderwünschen gegenüber ist er aufgeschlossen.
Die gravierte „Granate“ wird auf Kundenwunsch angefertigt (die hier gezeigte gehört dem Künstler) und kann mit zwei oder drei Buchstaben personalisiert werden. Das Werk kostet umgerechnet etwa 54 Euro inklusive Spitzer plus Versand; günstigere Varianten mit weniger Gravur sind in Planung.
Die Arbeit und die Gedanken des Künstlers gefallen mir sehr gut, und so habe ich bereits die Gravur eines Pollux in Auftrag gegeben.
Vielen Dank an Joshua Thacker für die Fotos!
Insights X 2016
Da mir die Muße und auch der Schwung fehlen, etwas über die Insights X in Nürnberg zu schreiben, mache ich mal den Aggregator1 und verweise auf das, was andere Teilnehmer des Blogger-Treffens über diese Messe veröffentlicht haben; so gehen diejeinigen, die hier nach der Insights X suchen, nicht leer aus.
- All Things Stationery
Insights on Insights-X - Bleistift
At the Insights X 2016
Kaweco at Insights X 2016
Super5 at Insights X 2016
SiVO / Hindustan Pencils at Insights X 2016
Staedtler at Insights X
More Staedtler at Insights X
Faber-Castell at Insights X
Other companies at Insights X - Blogzeit39
InsightsX 2016 ein Bloggertreffen der künstlerischen und kreativen Art - Honey Love and Like
Ein Tag auf der InsightsX 2016 – meine kreativen Gedanken sprudeln - Leoni Pfeiffer
insights-x Teil 1
insights-x Teil 2 - lineatur.expert
Rückblick auf die Insights-X 2016 - The Pencilcase Blog
Recap: Insights X Stationery Show 2016 - Zoomlab
Insights-X in Nürnberg
Nachtrag vom 5.11.16: Links unter „Bleistift“ erweitert.
- Als ein solcher fühle ich mich jedoch nicht sonderlich wohl, weil es davon bereits zu viele gibt und ich lieber eigene Inhalte anbiete.↩
Kommt pencil talk wieder?
Sean von Contrapuntalism berichtet, dass das Weblog pencil talk wieder online ist. Vor knapp zwei Jahren ging es offline, was nicht nur ich bedauert habe, und so hoffe ich, dass es mit neuen Beiträgen zurückkehrt!
Kurz notiert
- Wer 620 Schweizer Franken loswerden und dafür einen Spitzer haben möchte, wird bei Hieronymus fündig. – Danke an Frau Fischer für den Hinweis auf dieses bemerkenswerte Produkt!
- Zum Monatswechsel erschien bei Prestel das Buch „Schreibwaren“; es enthält auch einen Beitrag von mir. – Eine englische Ausgabe („Stationery Fever“) ist ebenfalls erhältlich.
- Aus der Reihe „Tools of the Trade“ des NPR: „Trace The Remarkable History Of The Humble Pencil“. – Danke an Andreas Weinberger und Sean für den Hinweis!
- Ein Rückblick auf die Bleistiftfertigung von Eberhard Faber in New York: „New York Today: Our Past in Pencils“. – Danke an Michael Leddy für den Hinweis!
- Am vergangenen Samstag war ich einen halben Tag auf der Insights X in Nürnberg, der noch recht neuen1 PBS2-Messe in Nürnberg; man hatte mich zu einem Blogger-Treffen eingeladen. Besonders gefreut hat mich das Treffen mit Matthias, mit dem ich seit 2009 in Kontakt stehe, und seiner Familie. Die Zeit war knapp, und wie erwartet habe ich mich hauptsächlich am Stand von STAEDTLER aufgehalten.
Ob es einen Blog-Beitrag zur Insights X geben wird, kann ich noch nicht sagen.