Im dritten und letzten Teil meiner Notizen zur Paperworld 2016 geht es um die neuen Produkte von Möbius+Ruppert1, die für mich die interessantesten der diesjährigen Paperworld waren.
Schon eine Weile erhältlich ist der Minofix für Minen mit 2 und 3,2 mm Durchmesser; er ist der einzige mir bekannte Messing-Minenspitzer aus aktueller Produktion. – Den Spitzer-Klassiker „Granate“ gibt es jetzt auch mit einer kleinen Bohrung, um ihn z. B. an einem Ring oder einer Schnur zu befestigen.
Der Knüller sind die Langkonus-Spitzer Castor und Pollux. Castor hat einen Spitzwinkel von etwa 18,5°2 und Pollux schneidet mit seinem gekrümmten Messer einen konkaven Konus.
Ich hatte das Vergnügen, ein Muster des Pollux ausgiebig testen zu dürfen, und war begeistert. Mit diesen beiden Spitzern dürften die Wünsche vieler Bleistiftnutzer in Erfüllung gehen! – Die neuen Spitzer kommen voraussichtlich im April in den Handel.
Das war’s für dieses Jahr; die nächste Paperworld öffnet am 28.1.2017.
- Möbius+Ruppert ist meines Wissens der weltweit einzige Hersteller von Messingspitzern (KUM hat die Fertigung seiner Messingspitzer vor etwa drei Jahren eingestellt).↩
- Zum Vergleich: „Granate“ 22°, KUM 400-5L 19°.↩
Das sind ja tolle Neuigkeiten. Wurde verraten wann diese Spitzer erscheinen?
Ich wundere mich ob die Namen alte eingetragene Warenzeichen sind. Vielleicht hat Alessi seinen Spitzer deshalb ja Kastor mit K genannt – weil Castor schon an M+R vergeben war?
Dear Gunther, thank you for bringing this news. Really enjoyed reading this inspiring story about the new products from M+R. They did a great job! Beautiful desk tools with remarkable features. There is plenty of room for innovation in any market. Bravo.
Matthias: Die beiden neuen Spitzer sollen ab April erhältlich sein. – An Kastor von Alessi habe ich gar nicht gedacht, und eine schnelle Suche beim DPMA hat gezeigt, dass keiner der beiden Namen in der Nizza-Klasse 16, in die die Bleistiftspitzer fallen, als Wortmarke für Deutschland eingetragen ist.
Wowter: It was a pleasure! M+R did indeed a great job. By the way, the Pollux shown in the photo hasn’t got the final treatment so the result of M+R’s effort will look even better. I can’t wait to get my hands on it! – Yes, I too think that there is still plenty of room for innovation with almost any product.
I do not think using a K instead of a C would be enough in dealing with opposing trademarks. The sound is the same. Trademarks are for distinguishing your product from others. When there is no name deposit/registration, the name should be well known to users to cause confusion. For me there is none. Castor is also the latin name of the beaver/Biber. So very appropriate. They bite wood with force. And Castor and Pollux are famous brothers. They always come together. Nice names for this brass couple!
Wow! I’m very excited with this news!
The Pollux and Castor look like an updated version of the Granate.
For me M+R has the best design for handheld sharpeners than any other company. I can’t wait to get one!
That Minofix looks really nice. Thanks for the post!
Wowter: Thank you for these details and giving an all-clear (so to speak). – I too think that Castor is appropriate and like both names.
Aluisio Fernandes: I am happy to hear that! I wouldn’t say that Castor and Pollux are updated versions of the „Granate“ but are new sharpeners which in some way share the design of the „Granate“. All three go well together and have their special use.
Sean: You’re welcome! Yes, I too like the Minofix.
Einige Details, die mir angenehm aufgefallen sind:
Gelungen finde ich, wie die äußere konkave Gestaltung des Pollux auf die innere Funktionsweise (konkaver Schnitt) hinweist.
Einen Messing Minenspitzer gab es mal von Faber-Castell. Der war allerdings sehr flach und deshalb schlecht zu halten. Der M+R Minofix ist in dieser Hinsicht mit Sicherheit deutlich anwenderfreundlicher.
Zum „weltweit einzigen Hersteller von Messingspitzern“: mir fällt noch die Marke Dux ein.
Zu M+R interessieren mich einige Dinge, die vielleicht auf der Messe geklärt wurden:
M+R hat, zumindest eine Zeit lang, keine Ersatzklingen für die Granate vertrieben. Vielleicht hat sich M+R dazu geäußert, ob es jetzt wieder Ersatzklingen gibt? Ab April dann auch die speziellen für Castor und Pollux?
Die Klingen der Granate waren unbeschriftet, dann 2011* beschriftet, dann 2015 wieder unbeschriftet, dann im Paperworld 2016* Katalog offensichtlich doch wieder beschriftet. Gibt M+R irgendwelche Gründe für dieses Hin- und Her an? Oder gibt es Angaben zu einem Zusammenhang von Klingenbeschriftung und Herstellungsort, Herstellungsverfahren, Klingeneigenschaften,…?
Zum Auftreten von M+R ist mir aufgefallen, dass die Website seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurde (Kataloge, Aktuelles). Bei Kontaktaufnahmeversuchen war das Verhalten äußerst verhalten (höflich ausgedrückt). Hat die Firma den Eindruck gemacht, dass sie eine problematische Zeit hatte, die jetzt überwunden ist, dass der Außenauftritt wieder kundenfreundlicher wird? Im örtlichen Schreibwarenhandel hätte ich beispielsweise gezielt nach dem Minofix gefragt, wenn ich gewusst hätte, dass es ihn gibt.
*) hier hätte ich Verweise auf Lexikaliker eingefügt, wenn das Einfügen von HTML möglich wäre
Oooh, ich freue mich schon auf den POLLUX!!!! Hat der dann auch ein besseres Kurvenverhalten?
Stift: Danke für die zahlreichen Anmerkungen! – Stimmt, die Taille des Pollux gibt die Form der Spitze auf ansprechende Weise wieder. – Der Minenspitzer von Faber-Castell ist der Minfix. Er kam 1956 unter der Bezeichnung 50/65 auf den Markt und war bis 1992 erhältlich; zwischendurch gab es noch vier weitere Varianten, die auch aus Messing waren. Er sieht zwar schick aus, ist aber aufgrund seiner flachen Form wirklich nicht so gut handzuhaben. – Stimmt, von Dux gibt es ein paar Messingspitzer; an diese habe ich gar nicht mehr gedacht. – M+R hatte einen meiner Ansicht nach nicht so guten Vertrieb (um es mal vorsichtig auszudrücken). Das hat sich vor etwa einem Jahr geändert, und so hoffe ich, dass jetzt auch die Ersatzmesser für die „Granate“ leichter verfügbar sind. Die für Castor und Pollux soll es ab April ebenfalls geben. – Zu den Unterschieden bei der Messerkennzeichnung kann ich nur vermuten, dass es sich bei denen, die Sie 2015 gesehen haben, um ältere gehandelt hat. (Übrigens lassen sich hier auch Links einfügen, und zwar mit <a href="…">…</a>.) – Es tut mir leid zu hören, dass Sie solche Erfahrungen mit M+R machen mussten; ich habe das Unternehmen immer als sehr freundlich erlebt. – Ansonsten denke ich, dass M+R hier mitliest und Ihre Anmerkungen aufnimmt.
deh: Auf jeden Fall!
Beautiful and long lastening sharpner, I tried them..
I am happy to hear that you like it too! To me M+R has again created excellent products.
Thanks for this excellent review and as always brilliant photos! I can’t wait to try both sharpeners!
Thank you, Baktash! It’s great to hear that you like the review. – After being fortunate to test a Pollux sample I am very sure that many pencil aficionados will love that sharpener!
Da M+R auf der eigenen Website immer etwas spparsam mit Nachrichten ist: Gibt es evtl. schon einen konkreten Termin für den Verkaufsstart von Castor und Pollux?
Meiner letzten Information von der Paperworld zufolge ist die Markteinführung für den April geplant.
Der April ist leider sooooo lang – und ein Geburtstagskind, das sich wie Bolle über die Spitzer freuen würde, ist Anfang des Montas „dran“. Na, ich schreibe M+R mal eine Mail.
M&R meldet gerade: Wird wohl eher Ende April. Und damit meinerseits ein Gutschein :-)
Falls das nicht zu werblich ist: Woher bezieht man denn am besten die Spitzer? Selbst in Fachgeschäften erhalte ich immer wieder fragende Blicke, wenn ich nach „Spitzern von Möbius & Ruppert“ suche.
Auch das Ende des Aprils kommt bald :-) Leider weiß ich noch nicht, wo es diese Spitzer geben wird, doch sobald ich eine Quelle kenne, werde ich sie hier kund tun.
Ich hatte diese Woche Gelegenheit in München beim Kaut Bullinger vorbei zu schauen war dort aber nicht erfolgreich.
Update: habe heute die Nachricht erhalten, dass ich Castor und Pollux hier in Hamburg im Schanzenviertel finden kann – dann werde ich mal diese Woche dort vorbei schauen:
Hallo Herr Weinberger,
ja haben wir vorne in der Nähe der Kasse in einer Vitrine eingeschlossen.
Bis bald.
Büromarkt Hansen GmbH
[gekürzt, siehe unten]
Danke für dieses Detail! Das ist sehr merkwürdig … – Ich habe mir erlaubt, die persönlichen Daten der E-Mail aus dem Kommentar zu entfernen.
Bei meiner Anfrage beim Büromarkt Hansen hat sich herausgestellt, dass man die Spitzer in der Vitrine mit Castor und Pollux verwechselt hat; letztere sind nicht vorrätig.
Ich überlege schon eine Weile, ob ein konkav gespitzter Bleistift einen Vorteil ggü. einem „normal“ lang gespitzten hat?
Zu M+Rs Kommunikation: Ich hatte jetzt ein etwas längeren Mailwechsel und bin von der freundlichen und kundenorientierten Art recht angetan. Allerdings frage ich mich, wie M+R (und auch KUM) den Vertrieb organisiert. Ich wäre ja für ein umfangreiches Sortiment in jedem gut sortierten Bürobedarf-Geschäft :-) Oder zumindest für einen gut gemachten Onlineshop.
Es scheint mir, wenn ich mich in Büros so umschaue, das allgemeine Bewußtsein für Spitzer eher nicht so ausgeprägt :-)
Und täuscht es mich, oder ist in den USA der Bleistift noch ein übliches Schreibgerät, das sich in jedem Büro in ausreichender Menge befindet. Seit einiger Zeit schaue ich reflexartig in US-TV-Serien oder Filmen immer auf die Schreibtische und staune doch sehr :-)
Sie sind in der Auslieferung!!!
Der POLLUX kam bei mir heute an und er funktioniert!
Gruß Marcus
https://instagram.com/p/BFpFE3lrqga/
Michael H. Gerloff: Die konkave Spitze bleibt etwas länger spitz, d. h. der Durchmesser der Mine an der Spitze ist bei gleicher Abnutzung kleiner als eine nicht-konkave Spitze. Ich denke jedoch, dass die Ästhetik eine wichtigere Rolle spielt. – Es freut mich zu hören, dass die Kommunikation mit M+R gut lief. Zum Vertrieb kann ich leider nichts sagen, aber auch ich würde mir eine bessere Verfügbarkeit der Produkte wünschen. – Auch wenn es in meinem beruflichen Umfeld einige Bleistiftnutzer und damit auch -spitzer gibt, so kann ich es bestätigen; mit Bleistift schreiben eher die wenigsten. – Auch ich habe den Eindruck, dass man in den USA häufiger Bleistifte nutzt als hier, doch die Darstellung in Filmen muss nicht repräsentativ sein.
Marcus: Das freut mich zu hören! Meinen Pollux habe ich seit etwa drei Wochen, und ich kann bestätigen, dass er – ebenso wie die beiden Vorserienmuster, die ich habe – hervorragend funktioniert. Zur Vorstellung im Weblog komme ich hoffentlich auch bald; bis dahin ein Spitzenvergleich:
Von links: M+R Pollux, Faber-Castell Janus 4048, KUM Long Point 400-5L, Kurbelspitzer Carl Decade DE-100, M+R 640 „Granate“. – Der im Vergleich zum Janus 4048 etwas größere Radius hat den großen Vorteil, dass die Beanspruchung der Mine wesentlich geringer ist. So lässt sich z. B. auch ein STAEDTLER Mars Lumograph 6B problemlos spitzen (ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt).
Vielen Dank für das Detail der haltbareren Spitze.
Auf jeden Fall ist das Spitzergebnis ein für mich mehr als ansprechendes – die leicht geschwungene Form ist ein optischer Genuß (https://instagram.com/p/BFqnCJjEYN3/) Ich habe gestern von M+R ein Exemplar bekommen, Lieferung innerhalb eines Tages. Wann die Spitzer in die Läden kommen, weiß ich nicht – schon daher fände ich ein Händlerverzeichnis großartig! Ist ja auch blöd, wenn man Menschen den Pollux vorführt und evtl. Begehrlichkeiten weckt – und dann können sie den nicht erstehen.
Jetzt schauen wir mal, wann der Castor auftaucht.
Zur Sichtbarkeit der Bleistifte in US-TV-Produktionen: AusstatterInnen würden sich vermutlich nicht die Mühe machen, einen Schwung gelber Bleistifte auf den Schreibtisch zu stellen, wenn diese dort von den Zuschauern nicht unbewußt erwartet würden. Zumal sie oft genug nicht als Markenzeichen eingesetzt werden. Ich sehe in Krimiserien immer wieder ErmittlerInnen beim Aktenstudium mit Bleistiften arbeiten – das wäre in deutschen Produktionen wohl eher ungewöhnlich (wobei ich gerade überlege: wird in dt. Krimis überhaupt hand-geschrieben? Da erinnere ich mich höchstens an die Marter des Berichtschreibens mit Zwei-Finger-Suchsystem …).
So langsam sollte ich doch mal meinen Blog reaktivieren – geht ja nicht, daß ich den Kommentar vollschreibe :-)
Meine Worte zur konkaven Spitze waren natürlich ganz subjektiv und gehen zurück auf die Erfahrung, die ich mit dem Janus 4048 gemacht habe.
Es freut mich zu hören, dass auch Sie die Form der Spitze, die der Pollux schneidet, als ansprechend empfinden! Auch mir gefällt sie sehr gut. – Ich hoffe sehr, dass der Pollux bald in die Läden kommt, und der Castor dann auch zu haben ist.
Stimmt – Bleistifte als Requisiten sind wohl nur dann sinnvoll, wenn sie auch als vertraut wahrgenommen werden. – Bleistifte in deutschen Produktionen sind meiner Erfahrung nach sehr selten.
Auf Ihr Blog bin ich gespannt! Sie können hier aber soviel kommmentieren wie sie möchten :-)
Pingback: Pollux – Bleistift