Heute geht es um das im Bleistift nicht enthaltene Metall und sein Vorhandensein im Messingspitzer. Dieser Kommentar hat mich motiviert, mehr in Erfahrung zu bringen.
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink, wobei der Zinkanteil üblicherweise zwischen 5 und 45 Prozent liegt. Zur Herstellung von Sondermessing, das spezielle Eigenschaften hat, werden der Schmelze weitere Elemente wie z. B. Aluminium, Nickel oder Zinn hinzugefügt. Messingsorten für die spanende Bearbeitung (sogenanntes Automaten- oder Zerspanungsmessing) haben einen kleinen Bleianteil, da dieser spanbrechend wirkt. Das für Messingspitzer gern verwendete Material CuZn39Pb3 (Ms58)1 enthält 57–59% Kupfer und 2,5–3,5% Blei; der Rest ist Zink (zulässige Beimengungen sind u. a. Nickel, Eisen, Zinn und Aluminium von jeweils 0,5% oder weniger). Die EG-Richtlinien 2002/95/EG (RoHS 1) und 2011/65/EU (RoHS 2) regeln die Verwendung gefährlicher Stoffe, darunter auch Blei. Der ersten Richtlinie zufolge zulässig ist „Blei als Legierungselement in Stahl mit einem Bleianteil von bis zu 0,35 Gewichtsprozent, in Aluminium mit einem Bleianteil von bis zu 0,4 Gewichtsprozent und in Kupferlegierungen mit einem Bleianteil von bis zu 4 Gewichtsprozent.“ Die für Spitzer genutzte Legierung erfüllt also die Anforderung der EG-Richtlinien an den maximalen Bleigehalt.
In den USA müssen alle Waren, deren Bleigehalt den produktspezifischen Grenzwert überschreitet, durch einen Aufkleber mit festgelegtem Wortlaut gekennzeichnet werden: „WARNING: This product contains lead, known to CA to cause birth defects and other reproductive harm. Wash hands frequently.“ Dieser Hinweis, der bei Messing ab 0,25% Blei angebracht werden muss, geht auf die California Proposition 65 (genauer: „The Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986“) zurück, die allerdings kontrovers diskutiert wird. Hersteller außerhalb der USA können so dazu verpflichtet werden, ihre Produkte für den US-amerikanischen Markt mit diesem Warnhinweis zu versehen. In Europa geht man jedoch davon aus, dass der geringe Bleigehalt des hier genutzten Messings keine Gesundheitsschäden hervorruft.
Anm.: Dieses bunte Sammelsurium hat heute sein Siebenjähriges.
Thank you for this research on the Pb-content of brass. I feel more at ease using my M+R grenade now. Europe’s laws are tough too! I wonder if it would be possible to replace the Pb (lead) or lower the Pb-concentration even more. We had the same Pb-problem with gasoline in the past, remember? They dealt with it by replacing it by a synthetic addition. Not possible in brass of course. Pb in shotgun pellets for hunting was replaced by bismuth (Bi) or iron (Fe). But that is a matter of weight. On the other hand, Cu (copper) and Zn (Zinc) are toxic too, true, only in higher concentrations. But I would not recommend feeding sheep or aquatic snails even low concentrations of copper. Cu is harmful for these species. So some coins (10, 20 and 50 Euro-cents) should not be left in nature. Better to spend them on brass erasers and enjoy using your purchase!
Gunther: Seven years! Still growing better/stronger by the day. Congratulations.
Thank you for your kind words, Wowter! However, since there have been considerably less postings in the last weeks than before I wouldn't talk about „growing stronger“ ;-)
I don't know of any attempts to lower the lead content in machinable brass but I came across Ecobrass which doesn't contain lead but – according to the maker – offers a good machinability (it contains much more copper than Ms58, though).
Yes, I remember the replacement of lead in gasoline by unsaturated hydrocarbons but as far as I know these are considered carcinogenic. – Thank you for the details about shotgun pellets and the hazard of copper! These details were new to me.
While searching for regulations on lead content and its health hazard I was surprised to find nothing regarding the relevance of the chemical bond. I may be wrong, but I think that the bond type determines the emission of lead which in turn has an effect on the actual hazard.
Meines Wissens hat sich zumindest ein deutscher Hersteller schon überlegt ob er auf Ecobrass umsteigen soll. Die Kosten für das fertige Produkt liegen dann ca. 20% höher (siehe mein Kommentar bei http://erasable.us/6/ ).
Danke für dieses Detail!
Alles Gute zum Siebenjährigen. :-)
Vielen Dank!
Auch von mir alles Gute! Das muss ich gestern übersehen haben!
Vielen Dank auch Dir! Ich hab's ja auch nur nebenbei erwähnt.