Januar 2013

Walhalla

Heute ein rascher Blick auf ein altes Dut­zend Farb­stifte der Marke „Wal­halla“ von J.J. Rehbach.

Walhalla

Zu den nach der Ruhmes- und Ehren­halle Wal­halla in Donaus­tauf benann­ten Pro­duk­ten des in Regens­burg ansäs­si­gen Her­stel­lers gehör­ten u. a. Blei- und Farb­stifte. Die­ser blaue mit der Arti­kel­num­mer 0847 ist sechs­flä­chig, unla­ckiert, 9 mm dick (Schlüssel­weite 8 mm) und hat die Stan­dard­länge von 17,5 cm.

Walhalla

Der Auf­druck erin­nert an das 125-​jährige Jubi­läum des Unter­neh­mens im Jahre 1946 und lässt ver­mu­ten, dass der Stift in die­sem Jahr oder kurz danach gefer­tigt wurde. – Außer dem Orts­na­men (?) Nord­hal­ben, auf den ich mir kei­nen Reim machen kann, fin­den sich auch die gekreuz­ten Schlüs­sel, das Logo von Rehbach.

Walhalla

Die Blei­stifte der Marke „Wal­halla“ bewarb J.J. Reh­bach auch mit einer Reklamemarke.

Walhalla

Die Fer­ti­gungs­qua­li­tät der Stifte lässt zu wün­schen übrig, denn man­che Minen sit­zen nicht mit­tig und bei eini­gen Exem­pla­ren lösen sich die Holz­hälf­ten. Aller­dings könnte letz­te­res auch auf unsach­ge­mäße Lage­rung zurück­zu­füh­ren sein; zahl­rei­che Flä­chen mit hochste­henden Fasern und Wel­len in der Ban­de­role machen den Ein­druck, als wäre das Dut­zend feucht geworden.

Walhalla

Walhalla

Das wie ein Sie­gel gestal­tete Logo auf der Ban­de­role trägt die Jah­res­zah­len 1821 sowie 1921 und erin­nert damit an das 100-​jährige Jubiläum.

Walhalla

Den ange­schnitzt wir­ken­den Stift in der Mitte habe ich zum Tes­ten benutzt. Sein nahezu aro­ma­freies Holz kann ich nicht iden­ti­fi­zie­ren; Hand- und Kur­bel­spit­zer (hier der M+R 981) brin­gen es jedoch gut in Form.

Walhalla

Die 4 mm starke Mine ist recht bruch­emp­find­lich und hat eine mäßig sau­bere, ganz leicht wach­sige Abgabe. Das kräf­tige, dunkle Blau gefällt mir gut.

Walhalla

Markiges Marketing (20)

Die Blei- und Kopier­stifte der „Apollo“-Reihe bewarb Johann Faber mit die­ser Reklamemarke.

Markiges Marketing (20)

Die Dar­stel­lung des Stifts wun­dert mich etwas, erweckt sie doch den Ein­druck, als wäre er aus dem Baum her­auge­schnitzt wor­den. Doch wie auch immer – mir gefällt die­ses Stück.

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Stille Beobachter (43)

Bandschleifer

Die­ser stille Beob­ach­ter ist (und hält) sogar dann still, wenn es neben ihm kräf­tig lärmt und staubt, hat er doch eine Fest­an­stel­lung beim Band­schlei­fer FLOTT KSM 150 und eine wich­tige Auf­gabe. Und gut gelaunt ist er oben­drein – selbst die ram­po­nierte Schleif­scheibe kann sei­ner Stim­mung nichts anhaben.

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Wer ist das?

Diese Frage (hier in Süt­ter­lin) stellte Johann Faber 1930 in einer Anzeige, die den „Apol­lo“-Bleistift bewarb.

Wer ist das?

Der Text in Süt­ter­lin lau­tet „Bedin­gun­gen in den Fachgeschäften“.

Die offi­zi­elle Ant­wort kenne ich nicht, doch ich denke, das man Maler Kleck­sel von Wil­helm Busch gemeint hat:

Wer ist das?

Nach­dem Kleck­sel sei­nen Lehr­meis­ter Quast vor­zei­tig und in einem bedau­erns­wer­ten Zu­stand ver­las­sen hat, schrei­tet der durch die Gul­den sei­nes Vaters gestärkte Künst­ler selbst­bewusst und mit gro­ßer Mappe dahin.

Jetzt hat der Kuno Geld in Masse.
Stolz geht er in die Zeichenklasse.
Von allen Schü­lern, die da sitzen,
Kann kei­ner so den Blei­stift spitzen.
Auch sind nur wenige dazwischen,
Die so wie er mit Gummi wischen.
Und im Schraf­fie­ren, was das Schwerste,
Da wird er unbe­dingt der Erste.
Jedoch zunacht, wenn er sich setzte,
Beim Schim­mel­wirt, blieb er der Letzte.
Mit Leich­tig­keit genießt er hier
So seine ein, zwei, drei Glas Bier.

Das voll­stän­dige Werk ist u. a. bei zeno.org zu fin­den; die Zeich­nung und das Zitat stam­men aus dem vier­ten Kapi­tel.

Zwei Fundstücke

Gese­hen im Pfunds-​Museum1 in Hofbieber-​Kleinsassen, etwa 15 km öst­lich von Fulda: Ein Vierkant-​Verlängerer und eine Kom­bi­na­tion aus Stift­hal­ter und Stahlfeder.

Zwei Fundstücke

Die­ser Ver­län­ge­rer ist mit sei­ner kan­ti­gen Form natür­lich kein Hand­schmeich­ler und durch die geringe Abmes­sung kein voll­wer­ti­ger Lineal-​Ersatz, aber die Idee gefällt mir.

Zwei Fundstücke

Auch diese Kom­bi­na­tion hat mich ange­spro­chen. – Das war’s bereits für heute2.

  1. Der Besuch die­ses deutsch­land­weit ein­zig­ar­ti­gen Muse­ums sei allen kultur- und technikge­schichtlich Inter­es­sier­ten wärms­tens emp­foh­len. Es zeigt auf etwa 250 m² in sie­ben Stock­werken eines denk­mal­ge­schütz­ten Fach­werk­hau­ses anhand von unzäh­li­gen Expo­na­ten aus der Antike bis heute die fas­zi­nie­rende Welt des Mes­sens und Wie­gens und bie­tet mit eini­gen be­nutzbaren Expo­na­ten auch etwas zum Anfas­sen. Der Eigen­tü­mer, der die Schätze in über drei Jahr­zehn­ten zusam­men­ge­tra­gen hat, ist äußerst kun­dig und weiß zu jedem Stück etwas zu erzäh­len. Mir hat zudem gut gefal­len, dass die Expo­nate oft in Beglei­tung dazu­ge­hö­ri­ger und meist ebenso sehens­wer­ter Dinge aus­ge­stellt sind.
  2. Damit hat die­ses Web­log end­lich einen Bei­trag, bei dem die Fuß­no­ten umfang­rei­cher sind als der eigent­li­che Text.

J.S. STAEDTLER Noris 1100

Keine Bespre­chung, nur Bil­der – noch kann ich es nicht übers Herz brin­gen, die­ses Dut­zend anzubrechen.

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

J.S. STAEDTLER Noris 1100

Nach­trag vom 19.4.14: Die älteste Vari­ante des Noris mit schwar­zen Strei­fen gibt es hier zu sehen.

Nach­trag vom 3.2.21: Die Form des Mar­s­kop­fes, wie sie auf der Ban­de­role zu sehen ist, war von 1957 bis 1963 in Gebrauch.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Gedacht für das Zeich­nen auf Gene­ral­stabs­kar­ten und damit für den mili­tä­ri­schen Gebrauch war der Kar­tochrom von J.S. STAEDTLER.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Die an einer Seite offene Schie­be­schach­tel aus fes­tem Kar­ton misst etwa 178 × 41 × 16 mm, ist voll­stän­dig mit mar­mo­rier­tem Papier beklebt und trägt ein Etikett.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Der innere Teil, des­sen Ent­nahme durch eine Aus­spa­rung und ein Tex­til­band erleich­tert wird, ist mit dem glei­chen mar­mo­rier­ten Papier ein­ge­fasst und mehr­fach unterteilt.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Ent­hal­ten sind noch vier voll­stän­dige Kar­tochrom in Rot, Blau und Schwarz, drei Bruch­stü­cke sowie ein dop­pel­sei­ti­ger Hal­ter aus Holz. Ob diese Teile zum ursprüng­li­chen Inhalt gehö­ren oder spä­ter hin­zu­ka­men, kann ich nicht sagen.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Der Kar­tochrom ist knapp 68 mm lang, 5 mm dick und mit einer Papie­rung ver­se­hen. Er hat eine krei­dige Kon­sis­tenz, ist bruch­emp­find­lich und lässt sich von Papier weder voll­stän­dig radie­ren noch abwischen.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Ebenso wie beim Land­kar­ten­stift von Eber­hard Faber und dem Eber­hard Faber Car­to­graph 541 zeigt das Eti­kett einen Kar­ten­aus­schnitt1 mit blauen und roten Mar­kie­run­gen; ver­mut­lich soll­ten ers­tere die Posi­tion der eige­nen und letz­tere die der geg­ne­ri­schen Trup­pen kenn­zeich­nen2.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Der 150 mm lange höl­zerne Hal­ter ist geschlitzt; ein Über­wurf aus Kunst­stoff klemmt den Kar­tochrom fest.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Der Schrift­zug „Kar­tochrom“ und der erklä­rende Text sind in einer gebro­che­nen Gro­tesk gesetzt. Schrif­ten die­ses Stils kamen zu Beginn der 1930er Jahre auf den Markt, so dass das Etui gut 75 Jahre alt sein könnte.

J.S. STAEDTLER Kartochrom

Die topo­gra­fi­sche Karte im Hin­ter­grund ist das Mess­tisch­blatt 3173, Klein­sas­sen, her­aus­ge­ge­ben vom Reichs­amt für Lan­des­auf­nahme 1936.

  1. Die Orte Het­tin­gen und Rinschheim gehö­ren heute zur Stadt Buchen im Oden­wald.
  2. Das anker­för­mige Sym­bol links oben und rechts oben könnte ein tak­ti­sches Zei­chen für eine Waffe sein, aber da kann ich nur spe­ku­lie­ren.

Stille Beobachter (42)

Reisetasche

Das neue Jahr fängt ja gut an! Dachte ich, schon lange nicht mehr unter Beob­ach­tung zu ste­hen, so hat mich die­ses Knautsch­ge­sicht eines Bes­se­ren belehrt. Getarnt als Teil einer Rei­se­ta­sche kam die­ser stille Beob­ach­ter zudem als blin­der Pas­sa­gier in den Genuss eines Kurz­ur­laubs in der Rhön – kein Wun­der, dass er sich so freut.

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