Thoreaus Bleistifte

Wie bereits erwähnt, hat der Schwei­zer Diogenes-​Verlag anläss­lich des 150. Todes­ta­ges des US-​amerikanischen Schrift­stel­lers Henry David Tho­reau am 6. Mai 2012 ein Bleistift-​Set her­aus­ge­bracht. Bei dem Preis von knapp 10 Euro habe ich erst gezö­gert, dann aber doch zugegriffen.

Thoreaus Bleistifte

Die gut 180 × 55 × 10 mm große Metall­schach­tel ent­hält sechs hexa­go­nale, werk­sei­tig gespitzte Blei­stifte mit Zita­ten und der Unter­schrift Thoreaus.

Thoreaus Bleistifte

Ein Falt­blatt beschreibt kurz Tho­re­aus Leis­tung für den ame­ri­ka­ni­schen Blei­stift; die Rück­seite wirbt für die Thoreau-​Ausgaben von Diogenes.

Thoreaus Bleistifte

Der mit Schaum­stoff aus­ge­legte Boden der Schach­tel, die Farb­ge­bung der Stifte und die Gestal­tung des Falt­blatts machen einen anspre­chen­den Eindruck.

Thoreaus Bleistifte

Thoreaus Bleistifte

Viele wer­den sich das Set wohl zur Seite legen und damit der Benut­zung ent­zie­hen, doch ich sehe auch diese Blei­stifte als Gebrauchs­ge­gen­stände und habe sie daher unter die Lu­pe genommen.

Thoreaus Bleistifte

Das helle und geruchs­freie Holz mit deut­li­cher Mase­rung lässt sich in der „Gra­nate“ gut spit­zen, doch beim Schrei­ben folgt eine Ent­täu­schung – die Mine hat zwar eine recht sau­bere Abgabe, schreibt aber rauh und kratzt. Zudem ist sie weder son­der­lich wisch­fest noch gut radierbar.

Thoreaus Bleistifte

Der nähere Blick auf die Ver­ar­bei­tung der Stifte zeigt wei­tere Schwä­chen. Der Lack – of­fenbar nur eine Schicht – ist ungleich­mä­ßig, denn er hat viele kleine Del­len (vom Holz?), und die Käpp­chen sind unter­schied­lich groß. Auch der Auf­druck hat Män­gel; hier fal­len die grobe Auf­lö­sung und die unter­schied­li­che Farb­sät­ti­gung auf.

Thoreaus Bleistifte

Bei Werbe-​Bleistiften würde ich viel­leicht ein Auge zudrü­cken, doch bei die­sen, die einen Mann ehren sol­len, der sich der Qua­li­tät von Blei­stif­ten ver­pflich­tet hatte und sie auch bot, kann ich das nicht hin­neh­men, erst recht nicht ange­sichts des Prei­ses, und so bereue ich den Kauf. – Übri­gens hat mir Dio­ge­nes auf meine Frage nach dem Her­stel­ler der Blei­stifte nicht geant­wor­tet; das finde ich eben­falls schade.

6 Kommentare zu „Thoreaus Bleistifte“

  1. You’re right – in view of the striking simi­la­rity one can really have the impres­sion that they have been inspi­red by the design of the item 17. Undoub­tedly they haven’t been inspi­red by CDT’s demands on the qua­lity, and if one thinks of the com­pa­nies that would have been able to pro­duce an incom­pa­ra­bly bet­ter pen­cil for them it’s just emba­ras­sing to see that they attempt to honour a pen­cil hero with such a poor product.

    Here’s ano­ther photo which shows the unsa­tis­fac­tory print (click to enlarge):

    Thoreaus Bleistifte

    Howe­ver, the infe­rior qua­lity of the lead is what dis­ap­points me the most.

  2. I think to say they were “inspi­red” by the CDT is too kind.

    It’s a shame that such a poor pro­duct is being mar­ke­ted using Thoreau’s name — I don’t think he would have appro­ved at all. It’s also strange that they deci­ded to pay homage to the CDT, rather than making them more like the pen­cils Tho­reau would have been invol­ved in manu­fac­tu­ring. A wider gauge, with var­nis­hed wood­grain, would have see­med more appropriate.

  3. I doubt that they have deli­bera­tely imi­ta­ted the item 17. – Yes, the qua­lity of the pen­cils is indeed a shame, and I am sure that Tho­reau would have been dis­ap­poin­ted by them too. The box looks old-​fashioned and pro­mi­sing, and if the pen­cils were of bet­ter qua­lity and had an appro­priate design this set could have been a suc­cess. It may sound harsh but I can’t help but think that Dio­ge­nes just wan­ted to cash-​in on that anni­ver­sary. If someone with pen­cil know­ledge had been invol­ved in this pro­ject it would not have resul­ted in such a dis­ap­point­ment but in a pro­duct which plea­ses both pen­cils users and coll­ec­tors. Dio­ge­nes has defi­ni­tely missed a chance!

  4. I’ve been working as a pro­fes­sio­nal illus­tra­tor for over 10 years and just tried these pen­cils. I think they’re just fine, actually. Pen­cil is my main tool for dra­wing, and my work is very linear. I don’t know why anyone would be upset about the irre­gu­la­rity in the coa­ting…? I’m not that picky with my art sup­plies, but can tell if some­thing is bad quality.

  5. Maybe I’m spoi­led by the excel­lent qua­lity of the Staedt­ler Mars Lumo­graph, the Mitsu­bi­shi Hi-​uni and the Tom­bow Mono 100. – I’m dis­ap­poin­ted by the lead and the coa­ting because this pen­cil was meant to cele­brate someone who has always valued and achie­ved high qua­lity in pen­cil manu­facturing; in this case a little more care in the pro­duc­tion of these pen­cils could have been expected.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. – Die Angabe von Name, E-Mail und Website ist freiwillig.

Nach oben scrollen