J.S. STAEDTLER Noris 278

Um die hun­dert Jahre alt ist die­ses Dut­zend des Noris 278 von J.S. STAEDTLER.

J.S. STAEDTLER Noris 278

(Hier stand ursprüng­lich, dass der 1901 ein­ge­tra­gene Mar­ken­name „Noris“ seine Wur­zeln im 11. Jahr­hun­dert hat, als der Norica-​Stamm die Ansied­lung Norim­berga (auch „Noren­berg“) auf dem Burg­berg grün­dete. Nach einem Kom­men­tar habe ich die Quelle dafür gesucht, aber nicht mehr wie­der­ge­fun­den; ich kann daher nicht aus­schlie­ßen, dass meine Infor­ma­tion falsch ist.) Dich­ter der dar­aus ent­stan­de­nen Stadt Nürn­berg stell­ten im 17. Jahr­hun­dert ihre Hei­mat als „Nym­phe Noris“ dar und mach­ten so den Namen „Noris“ populär.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Die ers­ten Pro­dukte der Marke „Noris“ waren runde und sechs­flä­chige Stifte mit Poli­tur, doch bereits 1919 umfasste das „Noris“-Sortiment außer­dem Kopier­stifte, Hand- und Kur­belspitzer, Radie­rer, Krei­den und sogar einen Dreh­blei­stift, den Noris-​Füllstift 8280, mit 60 mm lan­gen und 2,45 mm dicken Minen. Der Kata­log die­ses Jah­res führte auch den Blei­stift Nr. 278 auf; ihn bot man nur in Härte 2 an.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Aus­schnitt des Kata­logs von 1919

Rot lackiert und mit gold­far­be­ner Prä­gung gab der 278 eine ele­gante Erschei­nung ab, aber auch die ande­ren Vari­an­ten in schwarz, gelb und grün waren sicher schön anzusehen.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Meine Exem­plare indes sind ziem­lich mit­ge­nom­men und haben nicht die bedruckte, im Ka­talog von 1919 abge­bil­dete Ban­de­role. – Ich kann nicht sagen, ob die Abplat­zun­gen des Lacks und die Risse auf Pro­duk­ti­ons­män­gel oder eine unsach­ge­mäße Lage­rung zurück­zuführen sind. Bemer­kens­wert ist aller­dings, dass bei kei­nem Stift die Mine erkenn­bar ex­zentrisch sitzt und nur ein ein­zi­ger leicht gekrümmt ist; bei­des ist für Blei­stifte die­ses Alters keine Selbstverständlichkeit.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Aus­schnitt des Kata­logs von 1919

Der hexa­go­nale Noris 278 hat einen Durch­mes­ser von knapp 8 mm, eine 2 mm dicke Mine und recht scharfe Kan­ten. Neben sei­ner Bedruckung mit den übli­chen Infor­ma­tio­nen, zu denen auch der Vier­tel­mond als das dama­lige Waren­zei­chen gehört, trägt er noch die Blind­prä­gung „MADE IN GERMANY“.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Das Holz bezeich­net der Kata­log als „Zeder­ner­satz­holz“, ohne es jedoch genauer zu spezifi­zieren. Es ist hell, hat eine sehr feine, gleich­mä­ßige Mase­rung und lässt sich im Hand- und im Kur­bel­spit­zer sau­ber, aber nicht beson­ders leicht spitzen.

J.S. STAEDTLER Noris 278

Gespitzt mit der „Gra­nate“ …

Die Mine des 278 ist von ordent­li­cher Qua­li­tät, kommt aber nicht an die spä­te­rer Blei­stifte die­ses Her­stel­lers heran. Trotz ihrer Rau­hig­keit schreibt sie sau­ber und ist gut radier­bar. – Es fällt auf, dass die Mine wei­cher und schwär­zer ist als spä­tere des glei­chen Härtegrads.

J.S. STAEDTLER Noris 278

… und dem Kur­bel­spit­zer Carl Decade DE-100

Der Spit­zen­blei­stift des „Noris“-Programms war in den 1930er Jah­ren der weiß lackierte 6049 aus Zedern­holz mit roter Tauch­kappe und gold­far­be­nem Prä­ge­druck. 1934 kam der erste schwarz-​gelb gestreifte Noris auf den Markt, und 1955 erhielt er den wei­ßen Kra­gen und das rote Krön­chen mit Wellenrand.

J.S. STAEDTLER Noris 278

8 Kommentare zu „J.S. STAEDTLER Noris 278“

  1. I have a dozen of these as well, and I was struck by the sharp­ness of the edges and also how „hand-​painted“ they look — thin in some places, thick in others. The finish kind of feels simi­lar to some­thing pain­ted with modern spray paint — on a very humid day they feel slightly tacky to the touch (though the paint doesn’t come off in any way).

    Do you hap­pen to know when Staedt­ler swit­ched all of their pen­cil pro­ducts to a „right-​handed“ imprint on the label? From what little I know, it seems like they used a left-​handed imprint well into the mid-​20th cen­tury (if not later). It would be inte­res­t­ing to know why they pre­fer­red the other ori­en­ta­tion for so long, e.g. per­haps to set them apart from other brands?

  2. Fasci­na­ting to see an early incar­na­tion of the Noris. I hadn’t rea­li­sed the yel­low and black stripes were not intro­du­ced until the 1930s.

    Those cor­ners look sharp enough to slice bacon!

  3. Thank you, Sean! You’re right – the paint does indeed look like it has been applied by hand, and I wouldn’t be sur­pri­sed if it really was. – By the way, pen­cils are now pain­ted by „Durchstoß­lackierung“ (I don’t know the trans­la­tion). This tech­ni­que uses a con­tai­ner fil­led with paint and two ope­nings on the oppo­site sides. These ope­nings don’t let the paint come out but allow the pen­cils to be shot through, and while they are pas­sing the con­tai­ner they are pain­ted. It’s amazing!

    As far as I know Staedt­ler swit­ched to the right-​handed imprint in 1963. Howe­ver, I have a Lumo­graph 100 with the left-​handed imprint, and since the three-​digit item num­bers were intro­du­ced in 1967 the old imprint might have been used a little lon­ger, at least on some machi­nes (but I can only guess). I haven’t heard of any reason why the left-​handed imprint has been kept for so long.

    Sta­tio­nery Traf­fic: Yes, the now ico­nic design is com­pa­ra­bly new (maybe because its spe­cial de­mands on the machi­nery couldn’t be met ear­lier). The cur­rent design with the white col­lar and the wavy red cap will turn 50 next year so I hope to see at least one Noris 120 fea­tured in the MOMA ;-)

  4. I won­der why Staedt­ler didn’t con­sider a re-​release of these when they put out their anni­ver­sary tins a few years ago? Apart from the imprint, their wouldn’t have been much extra cost incur­red in rema­king them, and they would have been a won­derful addi­tion to every pencilphile’s collection.

  5. I am not sure but since this pen­cil was part of their lower range back them it might have been un­suitable as an anni­ver­sary pen­cil. Howe­ver, cele­bra­ting a modest item could also be fasci­na­ting. – I hope we’ll see a spe­cial Noris on the occa­sion of its 50th anni­ver­sary (of the cur­rent design with the red cap, to be pre­cise) next year ;-)

  6. I sup­pose as a lower tier pen­cil, they pro­ba­bly didn’t con­sider this design worth re-​releasing, but I’m sure it would have been popu­lar if they had. A 50th anni­ver­sary Noris could be good, but I hope they do some­thing a little more spe­cial than just put­ting them in a dif­fe­rent tin!

  7. It would surely be a sur­prise to see this pen­cil reap­pear as a limi­ted edi­tion. – I don’t know if they plan to offer an anni­ver­sary Noris but I would also wel­come a little more than a spe­cial tin.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. – Die Angabe von Name, E-Mail und Website ist freiwillig.

Nach oben scrollen