Zweifellos eine reizvolle Idee, doch ich bin mir nicht sicher, ob die gefaltete Konstruktion der Kraft widerstehen könnte, die beim Spitzen auf das Messer wirkt. Bereits zwei Zehntel Versatz beim Messer – ganz gleich, in welche Richtung – kann zu Problemen oder gar zum Ausfall des Spitzers führen. Ich weiß auch nicht, wie es bei dem 1,5 mm dicken Blech um den Schneidwinkel bestellt wäre, denn ein Standard-Messer ist noch nicht einmal halb so dick (und mit 65 HRC auch sehr hart).
Mit den von Dir erwähnten Punkten im Hinterkopf komme ich mir beim erneuten Durchlesen des letzten Satzes auf der Origami Sharpener Seite so vor also ob mich der Designer/Texter veralbern will.
Das Konzept wird schon ernst gemeint, aber wohl nur sehr eingeschränkt umsetzbar sein (aber ich bin kein Fachmann). – Die jetzige Form des Handspitzers und seine industrielle Fertigung, 1908 erdacht von Theodor Paul Möbius, war eine grandiose, aber sicher nicht die letzte große Idee für ein kleines Gerät zum Spitzen eines Bleistifts.
Mich wundert übrigens, welche Vielfalt es mal gab. Beispiele: Bei einem späteren ACME von Johann Faber ließ sich das Messer verdrehen und mit zwei zusätzlichen Schrauben fixieren, der Koh-I-Noor № 1000 hatte ein Messer mit Langloch zum Verschieben und beim Janus (A.W. Faber 4046 und Faber-Castell 4048) wurde das Messer beim Anschrauben gekrümmt. Die meisten sind verschwunden – der verstellbare DUX DX4322 und der KUM Longpoint Automatic, der in meinen Händen leider nur eingeschränkt funktionieren will, gehören zu den letzten der alten Besonderheiten.
Es ging mir in meinem vorherigen Kommentar darum, dass der Texter es in meinen Augen so hingestellt hat als ob der Origami Spitzer ‚ehrlich‘ ist, statt ein Resultat der „List der Form“ zu sein – wenn der Spitzer so aber nicht realisierbar ist ist dem Origami Spitzer wohl vorzuwerfen, dass er ein Resultat der List der Form ist während andere Spitzer tatsächlich ehrlich sind.
Es ist wirklich schade, dass die Vielfalt der Spitzer verloren ging. Ohne zu sehr vom Thema abweichen zu wollen, das ist bei anderen Schreibwaren, wie dem Füller, leider auch so. Fast alle modernen Füller haben egal ob man wenig oder viel Druck ausübt die gleiche Breite, während es früher alle möglichen Federn gab…
Die Resultate des Janus sind wunderschön. Manchmal sieht man auch ähnlich angespitzte Bleistifte in alten Anzeigen. Schade, dass solche Spitzer nicht mehr hergestellt werden. Ich habe mir schon überlegt ob ich nicht, wenn ich Zeit haben, versuchen soll einen Plastikspitzer so zu modifizieren, dass das Messer ähnlich gekrümmt ist.
Ihn als „ehrlich“ zu bezeichnen ist allerdings ziemlich gewagt, und außerdem lebt er ja von einem Trick, nämlich dem des Origami. – Die nicht axialsysmetrische Form der Stiftführung halte ich auch für problematisch, besonders bei nicht-runden Stiften.
Schade, dass auch die Welt der Füller in gewisser Hinsicht kleiner geworden ist (an Schaftvarianten dürfte es wohl nicht mangeln).
Ja, der konkave Konus des Janus ist schön, doch der Spitzer ist nicht unproblematisch, stellt er doch hohe Anforderungen an den Stift. So zeigt sich z. B. bei den Exemplaren mit nicht so guter Verleimung ein kleiner Absatz durch das wegbrechende Holz an der Stelle, wo es dünn und die Mine freigelegt wird. Dass weiche und nicht so gute Minen erst gar nicht richtig spitz werden, sondern noch im Spitzer abbrechen, ist verständlich und dem Spitzer sicher nicht anzulasten. – Das Messer des Janus ist übrigens gut 0,3 mm und damit weniger als halb so dick wie das anderer Spitzer (vermutlich ließe es sich sonst nicht biegen).
Ein tolles Konzept und ein wunderschöner Spitzer. Ich hoffe es wird ihn im Handel geben.
Zweifellos eine reizvolle Idee, doch ich bin mir nicht sicher, ob die gefaltete Konstruktion der Kraft widerstehen könnte, die beim Spitzen auf das Messer wirkt. Bereits zwei Zehntel Versatz beim Messer – ganz gleich, in welche Richtung – kann zu Problemen oder gar zum Ausfall des Spitzers führen. Ich weiß auch nicht, wie es bei dem 1,5 mm dicken Blech um den Schneidwinkel bestellt wäre, denn ein Standard-Messer ist noch nicht einmal halb so dick (und mit 65 HRC auch sehr hart).
Mit den von Dir erwähnten Punkten im Hinterkopf komme ich mir beim erneuten Durchlesen des letzten Satzes auf der Origami Sharpener Seite so vor also ob mich der Designer/Texter veralbern will.
Das Konzept wird schon ernst gemeint, aber wohl nur sehr eingeschränkt umsetzbar sein (aber ich bin kein Fachmann). – Die jetzige Form des Handspitzers und seine industrielle Fertigung, 1908 erdacht von Theodor Paul Möbius, war eine grandiose, aber sicher nicht die letzte große Idee für ein kleines Gerät zum Spitzen eines Bleistifts.
Mich wundert übrigens, welche Vielfalt es mal gab. Beispiele: Bei einem späteren ACME von Johann Faber ließ sich das Messer verdrehen und mit zwei zusätzlichen Schrauben fixieren, der Koh-I-Noor № 1000 hatte ein Messer mit Langloch zum Verschieben und beim Janus (A.W. Faber 4046 und Faber-Castell 4048) wurde das Messer beim Anschrauben gekrümmt. Die meisten sind verschwunden – der verstellbare DUX DX4322 und der KUM Longpoint Automatic, der in meinen Händen leider nur eingeschränkt funktionieren will, gehören zu den letzten der alten Besonderheiten.
Es ging mir in meinem vorherigen Kommentar darum, dass der Texter es in meinen Augen so hingestellt hat als ob der Origami Spitzer ‚ehrlich‘ ist, statt ein Resultat der „List der Form“ zu sein – wenn der Spitzer so aber nicht realisierbar ist ist dem Origami Spitzer wohl vorzuwerfen, dass er ein Resultat der List der Form ist während andere Spitzer tatsächlich ehrlich sind.
Es ist wirklich schade, dass die Vielfalt der Spitzer verloren ging. Ohne zu sehr vom Thema abweichen zu wollen, das ist bei anderen Schreibwaren, wie dem Füller, leider auch so. Fast alle modernen Füller haben egal ob man wenig oder viel Druck ausübt die gleiche Breite, während es früher alle möglichen Federn gab…
Die Resultate des Janus sind wunderschön. Manchmal sieht man auch ähnlich angespitzte Bleistifte in alten Anzeigen. Schade, dass solche Spitzer nicht mehr hergestellt werden. Ich habe mir schon überlegt ob ich nicht, wenn ich Zeit haben, versuchen soll einen Plastikspitzer so zu modifizieren, dass das Messer ähnlich gekrümmt ist.
Ihn als „ehrlich“ zu bezeichnen ist allerdings ziemlich gewagt, und außerdem lebt er ja von einem Trick, nämlich dem des Origami. – Die nicht axialsysmetrische Form der Stiftführung halte ich auch für problematisch, besonders bei nicht-runden Stiften.
Schade, dass auch die Welt der Füller in gewisser Hinsicht kleiner geworden ist (an Schaftvarianten dürfte es wohl nicht mangeln).
Ja, der konkave Konus des Janus ist schön, doch der Spitzer ist nicht unproblematisch, stellt er doch hohe Anforderungen an den Stift. So zeigt sich z. B. bei den Exemplaren mit nicht so guter Verleimung ein kleiner Absatz durch das wegbrechende Holz an der Stelle, wo es dünn und die Mine freigelegt wird. Dass weiche und nicht so gute Minen erst gar nicht richtig spitz werden, sondern noch im Spitzer abbrechen, ist verständlich und dem Spitzer sicher nicht anzulasten. – Das Messer des Janus ist übrigens gut 0,3 mm und damit weniger als halb so dick wie das anderer Spitzer (vermutlich ließe es sich sonst nicht biegen).