Bleistift auf Papier
Klasse: „Pencil on Paper“.
Eberhard Faber, 1978 bis 2009 Teil von STAEDTLER und seit 2010 von Faber-Castell, war auf der parallel zur Paperworld stattfindenden Creative World vertreten.
Neuigkeiten fielen mir nicht auf, dafür aber der Umstand, dass sehr vieles in China hergestellt wird. – Für sein vielfältiges Programm bekannt ist Standardgraph. Am Stand des im bayerischen Geretsried ansässigen Unternehmens zu sehen war ein Klassiker im neuen (besser: transparenten) Gewand.
Der ebenso einfache wie elegante Gedess-Minenspitzer besteht aus nur vier Teilen und wurde bereits 1940 patentiert; ich freue mich, dass er nun in zwei Varianten erhältlich ist.
Der DUX DX4260 ist eine dekorativ erweiterte Variante des sparsamen und hier schon gezeigten DX4112 nach einem Vorbild aus den 50er Jahren.
Selbstverständlich war ich auch bei Brunnen, habe ich doch immer wieder Freude an den Produkten dieses Hauses. Im umfangreichen und interessanten Sortiment aufgefallen sind mir u. a. das A7-Notizbuch der „Kompagnon“-Reihe und die farbenfrohen Radierer.
Ein Besuch bei RUMOLD, dem traditionsreichen Anbieter von Zeichengerät und -zubehör, stand ebenfalls auf meinem Plan.
Im Gespräch konnte ich einiges zu den Produkten und ihrer Herstellung erfahren, aber leider auch, dass die Lineale mit Zelluloid-Facette nicht mehr gefertigt werden (darunter dieses kleine, aber feine Exemplar). Es gibt jedoch noch Restbestände in den Längen 10, 20 und 40 cm, die der Fachhandel bestellen kann. – Unten im Bild eine Tuchelle, die zudem in einer kalibrierten Ausführung verfügbar ist.
Der Auftritt von Möbius+Ruppert stand im Zeichen des 90-jährigen Firmenjubiläums, und so gab es auch historische Spitzer zu bestaunen.
Viele Spitzer von M+R sind Klassiker und immer noch in der gewohnt hohen Qualität zu haben (die „Granate“ dürfte jedem Bleistift-Liebhaber vertraut sein).
Neben den „Black Line“ wurde der Dosenspitzer M+R 950 in vier neuen Farbkombinationen vorgestellt. Letzterer hat es mir besonders angetan, so dass er demnächst ausführlicher zu sehen sein wird.
Am Stand von STAEDTLER auf der Creative World zeigte ein überdimensionaler Block FIMO Soft einen Schwerpunkt des diesjährigen Auftritts.
Neu im Sortiment ist ein FIMO-Set mit einem Kugelschreiber und einem Füllfederhalter ohne Schaft, die mit Phantasie und der Ofenknete fertiggestellt werden können. Was bekannte FIMO-Künstler daraus gemacht haben, zeigten einige Exemplare, die man für einen guten Zweck versteigern wird.
Als alter Bastler habe ich über den Klebstoff „100%“ von Pattex1 gestaunt.
Einige Merkmale dieses Klebstoffs zeigte ein hohles Ei, das mit diesem überzogen war: Man konnte es fallen lassen, ohne dass es zerbrach, und wenn man es eindrückte, so hielt der Kleber die Bruchstücke der Schale zusammen.
Neues auch bei den Schreibgeräten: Den vor drei Jahren vorgestellten Bleistift WOPEX gibt es jetzt in Schwarz sowie in je zwei Lila- und Brauntönen.
Passend zum schwarzen WOPEX werden ein schwarzer Spitzer und ein ebensolcher Radierer angeboten.
In kräftigen Farben präsentierten sich der Druckbleistift triplus 776 und die auf ihn abgestimmten Minenröhrchen; zudem bekommt man den graphite 779 nun auch in drei Brauntönen.
Das war’s für dieses Jahr – die nächste Paperworld öffnet am 26. Januar 2013 ihre Pforten.
Zu den wenigen Druckbleistift-Neuheiten, die ich auf der Paperworld 2012 sehen konnte, gehörten einige von OHTO aus Japan.
Bemerkenswert ist der in zwei Ausführungen erhältliche APS-280ES mit Holzschaft (er ist die kleine Variante des APS-280E).
Noch dünner ist der minimo, der als der Welt kleinster Druckbleistift angepriesen wurde.
Der Horizon (AP-585H) hat eine versenkbare Mechanik und eine 2-mm-Mine, die automatisch vorgeschoben wird.
Schere und Klinge in einem ist das sehr praktisch wirkende Schneidegerät „Kirinuki Pro 2 in 1“ (KNP-650). – Zu meiner Freude sagte OHTO, dass man nun einen deutschen Vertrieb gefunden habe.
Ebenfalls dabei war OHHIRA, der neben Kotobuki größte Anbieter von Stiftmechaniken. Zu sehen waren u. a. diese winzigen Druckbleistift-Einsätze für Zirkel.
Der in Lüneburg ansässige Vertrieb art select, einziger mir bekannter Importeur von Bleistiften des amerikanischen Herstellers General Pencil, zeigte die Künstlermappen „Art Profolio“ von ITO-YA. Im Gespräch konnte ich erfahren, dass man erwäge, mehr von ITO-YA in das Programm zu nehmen (ich hoffe da besonders auf solch elegante und hochwertige Dinge wie den Verlängerer und die Bleistifte).
Am Stand von Derwent zu bestaunen gab es einen Bleistift, von dem nur zwei Exemplare gefertigt wurden. Dieses Schmuckstück zum diamantenen Thron-Jubiläum der Queen Elizabeth II. im Juni 2012 enthält Graphit aus der Borrowdale-Mine in Cumberland und trägt eine Krone aus Weißgold mit 60 Diamanten.
KUM aus Erlangen hat sein Sortiment um einige Radierer, Spitzer und eine neue Interpretation des perfekten Bleistifts erweitert.
Der TIPTOP POP-Line hat einen entnehmbaren, verschließbaren Spitzer und sieht für mich wie eine bessere Variante des Blue Ocean aus. – Die Radierer schienen mir alle aus dem gleichen Material, doch weder sie noch die Spitzer konnte ich testen.
Parallel zur Paperworld fand die Creative World statt, auf der – wie der Name schon sagt – die Kreativen versorgt werden. Dort präsentierte Conté à Paris u. a. eine große Zahl holzgefasster Stifte mit rundem Schaft.
Für mich am interessantesten waren hier die runden Bleistifte in vielen Härtegraden. Erfreulich war auch die Information, dass die in Frankreich gefertigten Produkte von Conté à Paris in Deutschland bei Boesner und Gerstaecker erhältlich sein sollen.
Der dritte Teil folgt morgen.
Vor wenigen Tagen ging die Paperworld 2012 in Frankfurt/Main zu Ende; hier der erste Teil meiner Notizen.
Wie schon im letzten Jahr fielen mir die zahlreichen Stände mit Taschen aller Art auf; zudem gab es etliche Lücken, die jedoch auch Vorteile hatten, denn in fast allen hatte man Sitzgelegenheiten untergebracht und damit eine andere Lücke geschlossen. – Einige Hersteller, die ich gerne gesehen hätte, waren diesmal nicht dabei, darunter LAMY, Mitsubishi/uni, Pelikan, Pentel, STABILO und Tombow.
Groß vertreten war Faber-Castell, an deren Stand mich das Manga-Set überrascht hat. Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre, so hoffe ich doch, dass noch mehr Produkte dieser Art kommen und das Sortiment auffrischen.
Schon seit Ende 2011 im Programm ist ein kleiner Taschen-Drehbleistift. Die Stücke gefallen mir, und so hätte ich gerne einen in die Hand genommen; dies war aber leider nicht möglich.
Der diesjährige „Pen of the Year“ hat einen Schaft aus deutscher Mooreiche mit Blattgold-Auflagen; der Preis liegt zwischen 2000 und 3000 Euro.
Der „Perfekte Bleistift“ war auch diesmal in verschiedenen Ausführungen zu sehen, nicht jedoch in der neuen aus Kunststoff, von der man erzählte. Weitere Bleistift-Neuheiten gab es nicht, was mich ein wenig verwundert hat: Keine Antwort auf den WOPEX von STAEDTLER, so dass der inzwischen über zehn Jahre alte GRIP 2001 die letzte Innovation bleibt, und keinen historisch anmutenden Bleistift, obwohl man da aus dem Vollen hätte schöpfen können. – Wie in den letzten Jahren hat mich enttäuscht, wie wenig informiert das Standpersonal war. Ich hatte mich allerdings gleich als Endkunde zur erkennen gegeben; vielleicht ist man einem solchen gegenüber auf der Messe weniger auskunftsfreudig.
Koh-I-Noor habe ich immer als sehr verschlossen erlebt, so dass ich es bei einem Foto des schmucken Stift-Flitzers belassen habe.
Kleinigkeiten gab es ebenfalls zu entdecken, so z. B. am Stand von M & M (Metzger & Mendle): Wer gerne Dreispitz-Reißzwecken nutzt und bedauert, dass Maped sie aus dem Programm genommen hat, wird hier fündig. – LYRA, Teil von FILA, zeigte zwar einiges, hatte aber keine Neuheiten bei den Blei- und Farbstiften.
Die Präsentation der Produkte von Milan war gelungen und erinnerte an die Werke von Tony Cragg.
Gut fand ich, dass manche Hersteller auch historische Produkte gezeigt haben, so z. B. das bayerische Unternehmen Boden, das seit 120 Jahren Reißzeuge fertigt (allerdings jetzt keine mehr im Inland).
In der Halle mit den Notizbüchern war ich nur kurz, doch dort ist mir die Notizbücher der „Quotes Collection“ mit „Papier aus Stein“ des italienischen Anbieters Ogami angenehm aufgefallen.
Prächtig war das Sortiment von Carta Pura, zu dem u. a. Spiral-Stifthalter gehören.
In Kürze geht es mit einem zweiten Teil weiter.