Es ist mal wieder soweit, aber passend bedruckte Bleistifte gibt es diesmal wohl nicht.
9 Kommentare zu „Alle mal durchzählen“
viola
yey, damals gabs extra bleistifte?? cool!
heute würde es wohl eher eine extra app geben. :)
Adrian Leverkühn
Da werde ich ja gelb wie die Bleistifte vor Neid. Ich habe auch einen „Volkszählung“s-Bleistift von 1987, allerdings hat er keine Jahreszahl, keine Härteangabe, ist unlackiert und hat das Format eines IKEA-Bleistiftes. Den habe ich damals durch zwei Botinnen vom Amt bekommen! Will jemand die Geschichte lesen? Darf ich den Platz hier verbrauchen? Also los:
Ich wurde damals vom Amt angemahnt, wo denn mein Bogen bliebe, worauf ich zurückschrieb (Damals noch per Hand, ich habe noch eine Blaupapier-Kopie gefunden):
„…konnte ich Ihnen bislang nicht zukommen lassen, da ich ihn irrtümlich mit Kugelschreiber ausfüllte. Nun hörte ich von Freunden, es wäre notwendig, dies mit einem Bleistift zu tun. Da ich mich selbstverständlich nicht dem Verdacht aussetzen wollte, ein Volkszählungsboykotteur zu sein, der seinen Bogen zwar abgibt, aber seine gesetzteswidrigen Absichten mit der Wahl des falschen Schreibgerätes verfolgt, zögerte ich, meinen Volkszählungsbogen einzusenden.
Sie werden meine Gewissensnot sicher verstehen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, mir einen neuen Bogen zu schicken, den ich dann ordnungsgemäß ausfüllen kann.
Folgende Frage stellt sich mir dann noch: Ist es erforderlich den Bogen mit einem gewöhnlichen Bleistift auszufüllen, oder kann dafür ein handelsüblicher Feinminenstift verwendet werden, dessen Mine, soweit ich weiß, aus hochpolymeren Kunststoffen mit einem Ruß-Graphit-Gemisch als Farbstoff besteht, womit die Zusammensetzung von einem gewöhnlichen Bleistift abweicht? Welcher Härtegrad ist erforderlich?…“
Wenige Tage nach Abgang dieses Schreibens kamen dann die zwei Damen vom Amt an die Haustür, wobei die eine den Bogen in der Hand hielt und die andere mir den Bleistift triumphierend entgegenstreckte.
Die Volkszaehlungsgeschichte ist ja toll. Hier in England war im Maerz Volkszaehlung, aber man musste den Bogen mit blauer oder schwarzer Tinte ausfuellen. Wie ist es denn dieses Mal in Deutschland?
Gunther, kennst Du den Hersteller des Bleistifts? Ich habe einen Bleistift in einer aehnlichen Farben, den ich identifizieren will. Ist das Orange aehnlich wie bei einem Faber-Castell Bonanza?
viola, ich weiß nicht, ob diese Stifte als Image-Werbung oder zum Ausfüllen der Formulare verteilt wurden, denn ich habe sie vor einiger Zeit geschenkt bekommen. – Du hast recht: Heute würde eine „App“ sicher mehr ziehen ;-)
Adrian Leverkühn, danke für diese herrliche Geschichte!
Matthias, welche Schreibgeräte heute empfohlen werden oder gar vorgeschrieben sind, weiß ich nicht genau, doch ich habe gehört, dass diesmal nicht mit Bleistift ausgefüllt werden darf. – Den Hersteller kann ich nicht identifizieren, da der Bleistift keine Kennzeichnungen trägt, und in Ermangelung eines Bonanza fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit. Seine Verarbeitung ist jedoch sehr einfach.
Urs
In Deutschland ist es ja diesesmal keine Volkszählung, sondern ein Zensus. D.h. dass generell auf vorhandene Datenbestände zurückgegriffen wird und in diesem Moment die Förderationsstruktur kurz mal (temporär) gleichgeschaltet wird, damit der Bund die Daten der Kommunen erhalten kann. Denn nur der Bund ist ggü. der EU verpflichtet, die ja die Volkszählung initiiert hat.
Um die vorhandenen Daten statistisch korrekt auszuwerten, werden fehlende Angaben stichprobenartig nachgeprüft. Und das nicht alleine, sondern unter Aufsicht. (Es sei denn, man kann sich auf einen Härtefall berufen.)
Danke für diese Details! Den Unterschied kannte ich noch nicht.
AndreasP (der edle Spender ;-)
Wenn ich mich recht erinnere, haben wir diese Stifte damals tatsächlich in größeren Mengen an irgendwelche Verwaltungen (Stadtverwaltungen und Gemeindeverwaltungen?) verkauft. Also waren sie wohl schon für die Zähler gedacht, wohl um dem ganzen einen etwas offizielleren Anstrich zu geben. Vielleicht waren es aber wirklich nur Werbegeschenke, ich weiß es nicht mehr (ich war damals 13 Jahre alt und hab das nur am Rande mitbekommen). Ich glaube mich auch zu erinbnern, dass das Faber-Castell-Stifte waren. Ich schau aber bei Gelegenheit nochmal nach, ob im Lager noch ein paar herumliegen und wie die Verpackung aussieht. Falls ich noch welche finde, verschenke ich gerne noch einige Exemplare. Ich melde mich dann wieder (erst in 10 Tagen oder so, bin im Urlaub).
yey, damals gabs extra bleistifte?? cool!
heute würde es wohl eher eine extra app geben. :)
Da werde ich ja gelb wie die Bleistifte vor Neid. Ich habe auch einen „Volkszählung“s-Bleistift von 1987, allerdings hat er keine Jahreszahl, keine Härteangabe, ist unlackiert und hat das Format eines IKEA-Bleistiftes. Den habe ich damals durch zwei Botinnen vom Amt bekommen! Will jemand die Geschichte lesen? Darf ich den Platz hier verbrauchen? Also los:
Ich wurde damals vom Amt angemahnt, wo denn mein Bogen bliebe, worauf ich zurückschrieb (Damals noch per Hand, ich habe noch eine Blaupapier-Kopie gefunden):
„…konnte ich Ihnen bislang nicht zukommen lassen, da ich ihn irrtümlich mit Kugelschreiber ausfüllte. Nun hörte ich von Freunden, es wäre notwendig, dies mit einem Bleistift zu tun. Da ich mich selbstverständlich nicht dem Verdacht aussetzen wollte, ein Volkszählungsboykotteur zu sein, der seinen Bogen zwar abgibt, aber seine gesetzteswidrigen Absichten mit der Wahl des falschen Schreibgerätes verfolgt, zögerte ich, meinen Volkszählungsbogen einzusenden.
Sie werden meine Gewissensnot sicher verstehen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, mir einen neuen Bogen zu schicken, den ich dann ordnungsgemäß ausfüllen kann.
Folgende Frage stellt sich mir dann noch: Ist es erforderlich den Bogen mit einem gewöhnlichen Bleistift auszufüllen, oder kann dafür ein handelsüblicher Feinminenstift verwendet werden, dessen Mine, soweit ich weiß, aus hochpolymeren Kunststoffen mit einem Ruß-Graphit-Gemisch als Farbstoff besteht, womit die Zusammensetzung von einem gewöhnlichen Bleistift abweicht? Welcher Härtegrad ist erforderlich?…“
Wenige Tage nach Abgang dieses Schreibens kamen dann die zwei Damen vom Amt an die Haustür, wobei die eine den Bogen in der Hand hielt und die andere mir den Bleistift triumphierend entgegenstreckte.
Die Volkszaehlungsgeschichte ist ja toll. Hier in England war im Maerz Volkszaehlung, aber man musste den Bogen mit blauer oder schwarzer Tinte ausfuellen. Wie ist es denn dieses Mal in Deutschland?
Gunther, kennst Du den Hersteller des Bleistifts? Ich habe einen Bleistift in einer aehnlichen Farben, den ich identifizieren will. Ist das Orange aehnlich wie bei einem Faber-Castell Bonanza?
Danke für Eure Kommentare!
viola, ich weiß nicht, ob diese Stifte als Image-Werbung oder zum Ausfüllen der Formulare verteilt wurden, denn ich habe sie vor einiger Zeit geschenkt bekommen. – Du hast recht: Heute würde eine „App“ sicher mehr ziehen ;-)
Adrian Leverkühn, danke für diese herrliche Geschichte!
Matthias, welche Schreibgeräte heute empfohlen werden oder gar vorgeschrieben sind, weiß ich nicht genau, doch ich habe gehört, dass diesmal nicht mit Bleistift ausgefüllt werden darf. – Den Hersteller kann ich nicht identifizieren, da der Bleistift keine Kennzeichnungen trägt, und in Ermangelung eines Bonanza fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit. Seine Verarbeitung ist jedoch sehr einfach.
In Deutschland ist es ja diesesmal keine Volkszählung, sondern ein Zensus. D.h. dass generell auf vorhandene Datenbestände zurückgegriffen wird und in diesem Moment die Förderationsstruktur kurz mal (temporär) gleichgeschaltet wird, damit der Bund die Daten der Kommunen erhalten kann. Denn nur der Bund ist ggü. der EU verpflichtet, die ja die Volkszählung initiiert hat.
Um die vorhandenen Daten statistisch korrekt auszuwerten, werden fehlende Angaben stichprobenartig nachgeprüft. Und das nicht alleine, sondern unter Aufsicht. (Es sei denn, man kann sich auf einen Härtefall berufen.)
Achso, online geht es natürlich auch.
Danke für diese Details! Den Unterschied kannte ich noch nicht.
Wenn ich mich recht erinnere, haben wir diese Stifte damals tatsächlich in größeren Mengen an irgendwelche Verwaltungen (Stadtverwaltungen und Gemeindeverwaltungen?) verkauft. Also waren sie wohl schon für die Zähler gedacht, wohl um dem ganzen einen etwas offizielleren Anstrich zu geben. Vielleicht waren es aber wirklich nur Werbegeschenke, ich weiß es nicht mehr (ich war damals 13 Jahre alt und hab das nur am Rande mitbekommen). Ich glaube mich auch zu erinbnern, dass das Faber-Castell-Stifte waren. Ich schau aber bei Gelegenheit nochmal nach, ob im Lager noch ein paar herumliegen und wie die Verpackung aussieht. Falls ich noch welche finde, verschenke ich gerne noch einige Exemplare. Ich melde mich dann wieder (erst in 10 Tagen oder so, bin im Urlaub).
Danke für diese Details und natürlich (nochmal) für die Stifte! :-) Ich bin gespannt, ob sich noch etwas herausfinden lässt.