Im letzten Teil geht es um STAEDTLER. Diesem Hersteller galt mein größtes Interesse, wusste ich doch bereits von einigen Neuheiten und war gespannt darauf, diese zu sehen.
Neu und bunt sind die vier Varianten des Druckbleistifts graphite 764, die über ein langes, rutschfestes Griffstück und einen herausdrehbaren Radierer verfügen; sie sind in 0,5 und 0,7 mm Minenstärke erhältlich.
Die dazu angebotenen Minenröhrchen sind farblich abgestimmt und passen auch zu den im vergangenen Jahr vorgestellten Ausführungen des bekannten Mars micro 775. – Poppig ist der graphite 777 „music edition“, der schwarzgrundig und mit drei verschiedenen Aufdrucken in den Handel kommt.
Für die Unterstützung des pigment liner konnte man den britischen Künstler Stephen Wiltshire gewinnen, der nur aus dem Gedächtnis detaillierte Großstadt-Zeichnungen anfertigt.
Ausschnitte seiner außergewöhnlichen Werke zieren nun Displays und Verpackungen des pigment liner.
Beim triplus fineliner geht es jetzt noch lebendiger zu, denn die Palette wurde auf 30 Farben erweitert; transparente Boxen für sechs fineliner sowie zwei Mäppchen aus Baumwolle und Neopren mit 20 Stiften ergänzen das Sortiment.
In der Hand eines prominenten Künstlers findet sich auch der Lumocolor wieder: Ralph Ruthe, bekannter Cartoonist, erfreute so manchen Besucher des Standes mit Karikaturen, die er während des Gesprächs zeichnete. – Neu im Lumocolor-Programm sind jetzt ein Garten- und ein Wäsche-Marker.
Die drei Flächen des in sechs Farben und dem Härtegrad HB erhältlichen Bleistifts mit der Artikelnummer 133 S tragen runde Vertiefungen, deren Oberfläche reflektiert – eine nette Abwechslung fürs Auge.
Die Klassiker Lumograph, Noris und Tradition gibt es für begrenzte Zeit in dekorativen Metalldosen mit historischem Aufdruck. Großzügig bemessen und sogar innen lackiert eignen sich die Dosen mit Klappdeckel nach dem Verbrauch des Dutzends in HB zudem gut für andere Zwecke.
Sie sollen ab März zu bekommen sein; der empfohlene Verkaufspreis steht noch nicht fest.
Eine weitere Besonderheit ist das „Pencilmaker Set“, mit dem man die frühe Bleistiftherstellung nachempfinden kann. Aus zwei Holzhälften, etwas Leim und einer vom Zimmermannsbleistift vertrauten Mine entsteht der Stift, dessen Werden auch die historische Werkstatt am Stand zeigte (allerdings bekam man dort ein richtiges Siegel).
Die größte Überraschung war für mich das Unterrichtsset, das die Frage „Wie kommt die Mine in den Stift?“ sehr geschmackvoll beantwortet.
Ausgehend von Brettchen und Mine geht es Schritt für Schritt zum fertigen Lumograph, wobei gelungene Illustrationen, Beschriftungen in sechs Sprachen und ein Einleger zusätzliche Details zum Herstellungsprozess liefern.
Ein beeindruckendes Produkt!
Das war’s von der diesjährigen Paperworld – die nächste beginnt am 28. Januar 2012.
Thank you for so kindly sharing these further impressions of Paperworld.
Danke fuer diesen tollen Beitrag.
Dass Stephen Wiltshire u.a. Staedtler Bleistifte benutzt (aber nicht exklusiv) war mir bekannt, aber dass er den Pigment Liner benutzt nicht. Vielen Dank.
Das Pencilmaker Set ist ja toll. Vielen Dank fuer das Bild. Der Leim scheint aber ueberproportioniert zu sein…
Das Unterrichtsset ist auch sehr interessant. Von Cal Cedar ist etwas Aehnliches erhaeltlich. Ich hoffe man kann es auch im Handel kaufen, nicht dass es nur fuer Schulen und Kindergaerten ist.
die idee mit den „retro-look“-dosen ist schön. mal sehen, ob ich eine ergattern kann. :)
Stephen, my pleasure! :-)
Matthias, Stephen Wiltshire kannte ich bisher nicht, und so wusste ich auch nichts von den Bleistiften, die er benutzt; danke für dieses Detail. – Ja, die Ponal-Portion ist eine großzügige. Vermutlich hat man hier auf ein bereits erhältliches Gebinde zurückgegriffen, um den Preis des Sets im Rahmen zu halten. – Man sagte mir, dass das Unterrichtsset zunächst nur an Schulen usw. abgegeben werden soll, doch wenn ich es richtig verstanden habe, schließt man den späteren Verkauf über den Handel nicht aus.
viola, ich denke schon, dass die Stückzahl der „Retro-Dosen“ nicht zu knapp bemessen ist :-)
Nochmal zu Stephen Wiltshire: bei http://bleistift.memm.de/?p=413 sieht man, dass er Staedtler tradition Bleistifte benutzt, wie schon gesagt zeichnet er aber auch mit andere Marken.
Zum Unterrichtsset: Jetzt heisst es Daumen druecken. Hoffentlich kommt das Unterrichtsset in den Handel.
Aehnlich zum Unterrichtsset gibt es dieses Set fuer nur $13 ( http://www.generalpencil.com/gpc_ourpencils_how.html ). Ich habe schon oefter mit dem Gedanken gespielt mir dieses Set zuzulegen, ausserhalb der USA ist das Bestellen aber leider nicht einfach bzw. nicht guenstig.
klingt gut, dein Bericht. Ich hatte mangels Zeit diese Bereiche der Paperworld schneller durchschritten und so manches ist mir entgangen. Aber das hole ich Dank dir jetzt nach.
Die Retro-Dosen sind irgendwie …….. lecker!
Matthias: Jetzt erinnere ich mich; an Deinen Beitrag zum tradition 110 habe ich in diesem Zusammenhang nicht gedacht. – Auch ich hoffe sehr, dass das Unterrichtsset in den regulären Handel kommt, damit noch mehr davon profitieren können. – Das Set von General Pencil sieht ebenfalls interessant aus! Übrigens vertreibt artselect Produkte von General Pencil (ich habe auch schon einige Bleistifte über diesen Anbieter bezogen); vielleicht kann er auch das Set für Dich importieren. – Übrigens gibt (gab?) es von LYRA etwas ähnliches, und zwar das Unterrichtsset „Herstellung eines LYRA-Farbstiftes“.
Elli: Freut mich! :-) Ja, die Retro-Dosen sind wirklich klasse.
Auf dem Pigment-Liner Bild sieht man, dass der Liner schon einiges mitmachen musste. Die Spitze ist keine 0,5 mm mehr breit. So sind sie, die Künstler :-)
Gut beobachtet! Ja, die Spitze dieses Exemplars ist wirklich arg strapaziert und steht in bemerkenswertem Kontrast zum Perfekten drumherum. – Ich find’s prima, wenn Künstler so richtig rangehen ;-)
Also was ein Wäschemarker ist, weiß ich, aber ein Gartenmarker? Wofür soll der gut sein? Und was macht er? Ist das ein Stöckchen, mit dem man den Namen der Pflanze in den Boden ritzen kann? ;)
In den Boden ritzen kann man mit dem sicher auch ;-) Die Beschriftung z. B. von Schildchen, die an Pflanzen im Garten hängen, muss nicht nur wasserfest, sondern auch lichtecht sein, und das bietet dieser Marker.
Ich habe mit Staedtler wegen der Retro-Dosen Kontakt aufgenommen. Leider sollen diese als Promotion-Artikel nur im Ausland vertrieben werden.
Ich finde es schade, dass der heimische Markt leer ausgeht. Bei Faber-Castell war es selbstverständlich, dass die „Castell 9000“ Jubiläums-Dose zum 100sten 2005 auch in Deutschland erhältlich war. In anderen Branchen wäre es überhaupt nicht vorstellbar – „100 Jahre Volkswagen“ und der „Jübiläums-Golf“ nur fürs Ausland!? Man könnte fast glauben, dass vor lauter Globalisierung schon die Wurzeln vergessen sind.
Das ist eine sehr schlechte Nachricht, und mir ist völlig schleierhaft, warum man diese Dosen hierzulande nicht anbietet. Ich bin jedoch guter Dinge – vielleicht überdenkt man diese Entscheidung ja noch einmal.
STAEDTLER hat es mir gestern noch einmal bestätigt: Die Retro-Dosen und das Pencilmaker Kit wird es nicht in Deutschland geben. Ich hoffe, hier demnächst ein paar Anbieter im Ausland nennen zu können. – Auch wenn ich selber schon mal reimportiere, so ist es in diesem Fall doch besonders kurios.
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Gute Nachricht: Die Dosen können direkt in Nürnberg bestellt werden.
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