Verpackungstexte gehören sicher nicht zur spannendsten Lektüre, doch wer sich ihnen stellt, findet zuweilen Bemerkenswertes. Motiviert durch „WICHTIGER HINWEIS“ lese ich auf der Schachtel eines Früchtetees (Heidelbeer-Vanille-Aroma, 20 Doppelkammerbeutel, einzeln kuvertiert):
„Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel!“ – ? Welche Unsicherheit lauert denn in diesem Tee? Und warum besteht sie nach fünfminütigem Ziehen nicht mehr? Irgendwann werde ich mal meinen ganzen Mut zusammennehmen, den Früchtetee nur 4,5 Minuten ziehen lassen und der Gefahr tapfer ins Auge blicken (die vielleicht dadurch bedingte Blog-Pause bitte ich zu entschuldigen).
Anm.: Die besondere Formulierung „mindesten 5–8 Minuten“ lasse ich jetzt mal unkommentiert.
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bakterien, viren, krabbeltiere. kräuter kommen schließlich aus der natur (Iiiiihgitt) und sind nicht steril, und sagrotan beeinträchtigt den geschmack ;)
ich hatte mal den umgekehrten fail, ähm, fall – in einem ominösen „café“ auf dem knüll würde mir tee mit lauwarmen wasser serviert – wegen der verbrühungsgefahr (und weil man sie dafür verklagen könnte) durften sie angeblich kein frisch gekochtes benutzen…
Nun, da ich diesem Hinweis weder bei einem anderen Tee noch bei weniger behandelten Lebensmitteln begegnet bin, möchte ich ausschließen, dass er wirklich der Ungezieferbekämpfung gilt. Gab es vielleicht einen Vorfall, der zu dieser befremdlich anmutenden Formulierung geführt hat? Wundern würde es mich nicht.
Beim lauwarmen Teewasser (zweifellos ein geschmacklicher Höhepunkt) stand man wohl unter dem Einfluss der US-amerikanischen Gerichtsentscheidung, bei der einem Kunden einer Fast-Food-Kette wegen Verbrühungen mit heißem Kaffee eine hohe Schadensersatzzahlung zugesprochen wurde.
Doch, doch,
dieser Hinweis ist seit einiger Zeit auf allen (? – zumindest aber vielen) Kräuter- und Früchtetees zu finden.
Ich war auch sehr überrascht und amüsiert als ich ihn zum ersten mal sah.
Hab aber auch schon den ein oder anderen gefährlichen Tee getrunken…
Selbst im Büroalltag – immer ein Leben am Limit. Ich kam mir vor wie Indiana Jones.
Tatsächlich! Ich habe jetzt doch mal
kurz gegoogeltgründlich recherchiert und bin dabei auf den Text „Temperierte Heißwasserspender für Kräuterteeaufgüsse nicht geeignet“ des Bundesinstituts für Risikobewertung aus dem Jahr 2005 (PDF-Datei) gestoßen.Teetrinken wie Indy – das nenn‘ ich tapfer! ;-)
Here in the States, the packaging for Lipton Tea warns that „Tea is not a substitute for fruits or vegetables.“
By the way, Google Translate removes all images from Lexikaliker. I guess it doesn’t know how to translate them. :)
Michael, the Lipton warning is strange – to me it sounds as if the customer is considered totally stupid. On the other hand there may be one or the other to whom this applies …
The missing images in Google Translate were a side effect of my measures against hotlinking. I have changed the configuration so the images should be displayed now.
Yes, the images are now available. Thanks, Gunther!
You’re welcome, Michael!
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