Nach der Anzeige von Yasutomo & Co. aus dem Jahr 1967 hier ein weiteres Dokument aus der Frühzeit des Feinminenstifts, und zwar eine Werbung der Pentel of America Ltd. von 19681. – Die Herkunft des Ausschnitts kenne ich leider nicht, doch da seine Rückseite Informationen über Türen und Fenster von Caradco zeigt, könnte er aus einem Magazin für Architekten stammen.
In den besten Kreisen anzutreffen waren der „CPA Sharp 5“, zweifellos ein Vorgänger des P200, sowie der „Graph“, den es in leicht veränderter Form auch heute noch gibt; beide wurden mit einem Minendurchmesser von 0,5 mm und mit Minen der Grade HB und härter angeboten. Hier überrascht mich, dass der mit Clip und Radierer besser ausgestattete „Sharp 5“ deutlich günstiger war als der „Graph“. – Den „continuous feed“ des letzteren interpretiere ich nicht als automatische Minennachführung, denn diese Technik kam meines Wissens erst Ende der 1970er Jahre mit den „alpha-matic“– und „TK-matic“-Modellen von Faber-Castell auf den Markt.
Nachtrag vom 6.3.10: Der Anbieter dieser Anzeige hat mir mitgeteilt, dass er sie der Zeitschrift „Progressive Architecture“ entnommen hat; das Kürzel „PA-1268“ unten rechts könnte demnach für den Dezember 1968 stehen.
- Beim Alter muss ich mich auch diesmal auf den Anbieter verlassen, denn der Ausschnitt selber trägt keine Jahreszahl.↩
Interessant wie sich die Preise im Laufe der Jahre entwickelt habe. Waehrend damals der Stift sechs bzw. achtmal so teuer war wie eine Packung Minen, ist der Unterschied heute viel geringer. Um beim gleichen Hersteller zu bleiben. Ein Pentel 205 kostet heute (zumindest in meiner Gegend) nur zweimal soviel wie guenstige Pentel Minen, dreimal soviel wie Pentel AIN Minen. Ich vermute es hat nichts mit Rohstoffpreise oder Automatisierung zu tun, sondern mit der Gewinnspanne …die heute bei „Zubehoer“ sehr gross ist. In vielen Laeden werden ja sogar Stifte mit einer Packung Minen angeboten, die kaum weniger kosten als die Minen selbst.
Eine interessante Betrachtung!
Der Preis für einen P205 bewegt sich hier zwischen 3,50 und knapp 8 Euro und der für Ain-Minen geht von 1,50 bis deutlich über 2 Euro, so dass das Verhältnis der Preise von Stift zu Minen bei 2,3:1 bis 3,6:1 liegt (diese Werte sagen jedoch wenig aus, da bei den Ain eine Verpackungseinheit untypische 40 Stück enthält; bei einer Umrechnung auf – wie oben – 12 Minen würden jedoch die Verpackungskosten nicht korrekt berücksichtigt). Bei den Minen halte ich das Handling und die Verpackung für den mittlerweile entscheidenden Kostenfaktor, erst recht angesichts der vergleichsweise aufwändigen Gestaltung der Behältnisse für die Ain-Minen. Was die damaligen Preise angeht, so möchte ich nicht ausschließen, dass man Ende der 1960er Jahre die Kosten für die Entwicklung der Polymer-Mine noch nicht erwirtschaftet hatte und daher versucht hat, diese auf Minen und Stifte zu verteilen.
Passend dazu: „The curious arithmetic of mechanical pencil refills“ bei pencil talk.