Das umfangreiche Drumherum des Bleistifts umfasst neben dessen vielfältigem Zubehör und dem Werbematerial wie Anzeigen, Prospekte usw. auch solche Dinge, mit denen man als Endkunde eher seltener zu tun hat. Dazu gehören u. a. Briefbögen der Hersteller; ein historisches und und meinen Augen besonders prächtiges Exemplar kam mir kürzlich unter.
Gut 180 × 85 mm misst diese sehr aufwändige Illustration auf einer Rechnung von A.W. Faber aus dem Jahr 1932 und deckt damit beinahe ein Viertel des A4-Bogens ab. Die Beschriftung des mit einem Messer gespitzten Bleistifts unterhalb der außergewöhnlich detaillierten und in Zentralperspektive mit zwei Fluchtpunkten ausgeführten Zeichnung ist goldglänzend gedruckt; hier ein Foto, da der Glanz im Scan nicht zu sehen ist (den zu einer leichten Verzerrung führenden Knick im Papier bitte ich zu entschuldigen):
Ich weiß leider nicht, welche Techniken bei diesem Briefpapier zum Einsatz kamen, doch das Ergebnis halte ich für äußerst gelungen.
Eine kleine Kostbarkeit – damals Gebrauchsgrafik und heute fast ein Kunstwerk.
Danke an Faber-Castell für die Genehmigung zur Reproduktion!
Falls man solche wunderbaren Fabrikbilder alter Briefbögen und Prospekte als Quelle für lokal- bzw. baugeschichtliche Fragen heranziehen will, muss man übrigens sehr vorsichtig sein. Ich habe schon Beispiele gesehen, wo recht kleine, zusammengewürfelte Klitschen sich zu Großfabriken aus einem Guß hochstilisiert haben.
Wohl wahr! Diese Vorsicht ist bestimmt auch beim Blick auf das Auftreten aktueller Unternehmen angebracht, selbst wenn man heute vielleicht weniger mit dem Briefkopf und dafür mehr mit einer Präsenz im Internet zu beeindrucken versucht.