Augen auf!
Ein offenes Auge und obendrein einen sehr guten Blick beweist Michael Leddy in seinem lesenswerten Blog-Beitrag „The Blob and I“, in dem sich über die Kultur der Dinge in der (wie er sie bezeichnet) altbackenen Welt im Film „Angriff aus dem Weltall“ (The Blob, 1958) Gedanken macht.
Sein analytischer Blick streift über einen Schreibtisch im Film, dessen Ausstattung er mit der seines in Verbindung bringt; die gut gefüllte Schublade ist für ihn ein Indiz dafür, dass diese und viele andere Szenen nicht im Studio, sondern vor Ort gedreht wurden. Kleine Details der Wanddekoration und den Zustand der Einrichtung nimmt er ebenso sorgfältig wahr.
Im fast vier Jahre alten Beitrag „The dowdy world on film“ beschreibt er seine Freude, sich Filme zuweilen allein wegen dieser vergangenen Alltagskultur „in ihrer ganzen Schwarzweiß-Pracht“ anzuschauen. Mich spricht das sehr an, denn auch ich finde immer mehr Gefallen an alten Alltagsdingen und schaue gerne ganz genau hin (bei einer dieser Gelegenheiten fielen mir Bleistifte auf, die spitzer gespitzt waren als die hierzulande). Zudem denke ich, dass man eigentlich gar nicht aufmerksam genug sein kann – auch außerhalb von Filmen und auch dann, wenn es nicht um Bleistifte geht.